Seiten: 225-235, Sprache: DeutschDeppe, Herbert / Greim, Helmut / Brill, Thomas / Wagenpfeil, Stefan / Donath, KarlFür die Anwendung zahnärztlicher Lasersysteme sind zahlreiche Indikationen vorgeschlagen worden. Eine neue Indikation könnte in der Dekontamination exponierter Implantatoberflächen mit Hilfe des CO2-Lasers (λ = 10,6 µm) bestehen. In diesem Beitrag werden die Grundlagen der Methodik sowie in vitro und in vivo erzielte Resultate dargestellt. In vitro wurden die Temperaturänderungen am Interface ermittelt, die sich bei CO2-Laserbestrahlung (λ = 10,6 µm) zervikaler Implantatflächen ergaben. An sechs Beagle-Hunden (insgesamt 60 Implantate) wurde eine Dekontamination entweder mit Pulver-Wasserstrahl-Gerät, mit dem CO2-Laser oder in Kombination beider Methoden durchgeführt. In einer klinischen Studie wurde an 16 Patienten mit 41 periimplantären Infektionen die Wertigkeit der CO2-Laserdekontamination im Vergleich zum konventionellen Vorgehen untersucht. Als Ergebnis zeigte sich in vitro eine starke Abhängigkeit der nach Laserbestrahlung resultierenden Implantatoberflächenmorphologie von den gewählten Laserparametern. Für die Dekontamination konnten folgende Parameter als geeignet angesehen werden: cw-Betrieb (cw = ???), eine maximale Ausgangsleistung von 2,5 W bei einer maximalen Bestrahlungszeit von zehn Sekunden. Im Tiermodell konnten vier Monate nach CO2-Laser-assistierter Implantatdekontamination knöcherne Reappositionen demonstriert werden. Im klinischen Einsatz offenbarte sich eine Überlegenheit der lasergestützten Implantatdekontamination mit Weichgeweberesektion im Vergleich zur konventionellen Dekontamination und Weichgeweberesektion. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Dekontamination von exponierten Implantaten mit Hilfe des CO2-Lasers optimiert werden kann. Für eine definitive Beurteilung sind allerdings höhere Fallzahlen und längere Nachbeobachtungszeiten erforderlich.
Schlagwörter: Periimplantitis, CO2-Laser, Osseoregeneration