Seiten: 21-31, Sprache: DeutschShakibaie, BehnamIn der Literatur wird die akzidentelle Perforation der Schneider'schen Membran als die konsequenzreichste Komplikation bei der externen Sinusbodenelevation angesehen. Ebenso wird der einzeitige Sinuslift mit Implantation (Single-Step-Verfahren) bei fortgeschrittener Alveolarkammatrophie (Kategorien SA3 und SA4 nach Carl E. Misch) als riskant betrachtet. Um die Rate der genannten Membranrupturen zu reduzieren und den ortsständigen vestibulären Alveolarfortsatzknochen zu schonen, wurden alternative Operationstechniken, wie beispielsweise der interne Sinuslift nach Tatum und Summers, die Ballondilatationsmethode nach Benner oder die endoskopische Technik nach Baumann und Ewers, vorgestellt. Die Notwendigkeit der stoßgeführten Osteoelevation und eine fehlende oder unvollständige visuelle Kontrolle bei der Membranelevation dieser Methoden können jedoch zur Complianceeinschränkung der Patienten bzw. zur begrenzten klinischen Anwendung führen. Unter Einsatz speziell entwickelter mikrochirurgischer Instrumente bei gleichzeitiger optischer Vergrößerung und optimaler Ausleuchtung (Operationsmikroskop oder Lupe) kann der externe Sinusliftzugang auf ein Minimum verkleinert und die Membranperforationsrate signifikant reduziert werden (1/20, 5 %). Aufgrund der Schonung des vestibulären Alveolarfortsatzknochens wird die Primärstabilität simultan eingesetzter Implantate erhöht, die Nutrition des subantralen Augmentats verbessert und die Rate postoperativer Komplikationen verringert. Diese Ergebnisse resultieren aus einer prospektiven praxisinternen Studie mit 17 teilnehmenden Patienten und 20 mikroskopisch geführten externen Sinusbodenelevationen im Single-Step-Verfahren.
Schlagwörter: Sinuslift, minimalinvasive Operationstechnik, Operationsmikroskop, Mikrochirurgie, Implantation, Perforation, Schneider'sche Membran