Seiten: 251-256, Sprache: DeutschSchiegnitz, Eik / Al-Nawas, BilalEine ÜbersichtDurchmesserreduzierte Implantate (Narrow diameter implants [NDI]) stellen in der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion ein zukunftsträchtiges Thema dar. Prinzipiell werden hierunter alle Implantate mit einem Durchmesser von unter 3,5 mm zusammengefasst. Um einen verbesserten Überblick über den derzeitigen Stand der Literatur zu erhalten, bietet sich die folgende Einteilung an:
• Gruppe I: einteilige Implantate 3,0 mm (sog. "Mini-Implantate"),
• Gruppe II: zweiteilige Implantate 3,0 bis 3,25 mm,
• Gruppe III: zweiteilige Implantate 3,3 bis 3,5 mm.
Für alle 3 Gruppen liegen vielversprechende Überlebensdaten in speziellen Indikationen vor, wobei hierbei beachtet werden muss, dass Langzeitdaten selten sind und meist kein wissenschaftlich fundiertes Studienprotokoll vorliegt. NDI werden aufgrund ihres anspruchsvollen chirurgischen Handlings Implantate mit Standarddurchmesser grundsätzlich nicht ersetzen. Ihr Vorteil liegt darin, neue Indikationen, wie beispielsweise "die schmale Lücke", zu erschließen. Zudem besteht ihr großes Potenzial darin, eine Implantattherapie für Patienten möglich zu machen, bei denen prinzipiell eine Implantation, aber aus allgemeinmedizinischen Risikofaktoren oder anderen Gründen kein ausgedehnter Knochenaufbau möglich wäre und damit keine Versorgungsmöglichkeit bestünde. Somit stellen NDI eine sinnvolle Ergänzung des implantologischen Therapiespektrums dar, jedoch wird durch NDI der komplexe Fall nicht zum einfachen Fall.
Schlagwörter: Durchmesserreduzierte Implantate, Mini-Implantate, Knochenaufbau, Implantatüberleben