Seiten: 119-125, Sprache: DeutschEckardt-Felmberg, RahelGerade in dieser kalten Jahreszeit denkt der Leser beim Thema Sturz vielleicht an einen klassischen Sturz auf glatter, laub- oder schneebedeckter Straße. Stürze bei Senioren treten aber vielmehr bei Alltagsaktivitäten im häuslichen Umfeld ohne Einwirkung äußerer Kräfte auf, und meist ohne das Bewusstsein zu verlieren. Stürze gehören zu den häufigsten und bedeutendsten gesundheitlichen Problemen älterer Menschen, ihre Ursachen sind zahlreich, meist liegen sogar mehrere sturzauslösende Faktoren gleichzeitig vor. Ein gezieltes Sturzrisikoassessment dient der Identifikation sturzassoziierter Merkmale und Risikofaktoren und liefert damit potenzielle Ansatzpunkte für präventive Maßnahmen. Eine gute und möglichst frühzeitige Sturzprävention kann die Selbständigkeit und Mobilität von Senioren verbessern und damit auch zu einer Steigerung der Lebensqualität beitragen.
In diesem Artikel werden Zahlen zur Häufigkeit von Stürzen und ihren Folgen präsentiert, die Ursachen und Risikofaktoren von Stürzen aufgezeigt, Möglichkeiten der Diagnostik vorgestellt und sturzpräventive Therapiemaßnahmen zusammengefasst. Auch für den behandelnden Zahnarzt und sein Praxisteam empfiehlt sich im Sinne der Patientensicherheit, aber auch im Hinblick auf die Geltendmachung von Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüchen durch Krankenkassen und Patienten gerade bei hochbetagten, multimorbiden Senioren das individuelle Sturzrisiko zu beurteilen und bei der Behandlungsplanung zu berücksichtigen. Dem Leser werden daher Empfehlungen für eine barrierefreie Arztpraxis und damit Hinweise und Anregungen zur Vermeidung von Sturzquellen oder Stolperfallen innerhalb der Zahnarztpraxis gegeben.