Implantologie, 3/2024
Seiten: 287-300, Sprache: DeutschEwers, Rolf / Marincola, Mauro / Perpetuini, Paolo / Bonfante, Estevam A. / Cheng, Yu-Chi / Lauer, Günter / Truppe, Michael / Morgan, Vincent J.Im vorliegenden Beitrag soll erörtert werden, inwieweit die Zahl extrakurzer Implantate im atrophen Ober- und Unterkiefer reduziert werden kann und wie die entsprechenden Langzeit-Überlebensraten der Implantate und Prothesen sind. Dazu wurden 152 Patienten im Alter von 50–90 Jahren mit ausgeprägten Atrophien beider Kiefer mit einem, drei oder vier extrakurzen Implantaten (Integra-CPTM, Fa. Bicon, Boston, USA) versorgt. Insgesamt wurden 512 Implantate inseriert. Alle Patienten erhielten eine CAD/CAM-produzierte metallfreie faserverstärkte 10- bis 14-gliedrige implantatgetragene Kunststoffprothese. In der „All-on-four“-Gruppe wurden 18 Patienten (im Durchschnitt 61,22 Jahre alt) mit ausgeprägten Unterkieferatrophien mit 72 Implantaten versorgt und im Durchschnitt 55,4 Monate nachverfolgt. Die Implantat-Überlebensrate betrug 97,2 %. In der „All-on-three”-Gruppe wurden 45 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 71,05 Jahren mit 138 Implantaten (25 Patienten im Unterkiefer, 20 im Oberkiefer) versorgt und bis zu 10 Jahren nachverfolgt. Die Gesamtüberlebensrate der Implantate lag bei 96,5 % und der Prothesen bei 97,8 %. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass extrakurze selbsthemmende Implantate für die Langzeitversorgung atropher Ober- und Unterkiefer geeignet sind und die Zahl der Implantate abhängig von der Atrophie der Kiefer bis auf ein Implantat reduzieren werden kann.
Schlagwörter: extra kurze selbsthemmende Implantate, atrophe Maxilla, atrophe Mandibula, Reduktion der Implantatzahl, CAD/CAM-produzierte metallfreie faserverstärkte Kunststoffprothese
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 6/2005
Seiten: 860-866, Sprache: EnglischPradel, Winnie / Tenbieg, Pia / Lauer, GunterPurpose: Donor morbidity is minimized when tissue engineering is applied to produce osteogenic grafts by growing osteoblasts on biomaterials. However, limiting factors are the origin, proliferation, and differentiation of osteoblasts. Therefore, the aim of this study was to evaluate the efficacy of growing osteoblasts from different types of bone samples and to assess the influence of the donor site.
Materials and Methods: From 28 patients 37 bone specimens were obtained during removal of third molars in the maxilla and mandible. Seventeen specimens were bone chips and 20 were bone sludge. After subculturing primary cultures, histochemical and immunhistochemical tests (EZ4U test, BrdU labeling, ALP histochemistry, type I collagen immunohistochemistry, osteocalcin ELISA) were performed to determine cell proliferation, viability, and differentiation.
Results: Both bone chips and bone sludge from the mandible and maxilla are suitable for culturing human osteoblastlike cells. However, bone chips were superior to bone sludge with respect to ability to grow cells, and maxillary bone was superior to mandibular bone in this regard. Harvesting technique had only little influence on the expression of cell differentiation markers (ALP, type I collagen, osteocalcin). Discussion and
Conclusion: Chips from human membrane bone, especially from the maxilla, are suitable for culturing high numbers of differentiated osteoblastlike cells. These cells may be used to tissue engineer bone grafts, which may be used to enhance the implant placement site.
Schlagwörter: alveolar ridge augmentation, cell culture, cell proliferation and differentiation, implant placement, tissue engineering
International Journal of Periodontics & Restorative Dentistry, 3/2003
Seiten: 297-302, Sprache: EnglischStricker, Andres/Schramm, Alexander/Marukawa, Eriko/Lauer, Günter/Schmelzeisen, RainerIn severe atrophy of the mandible, implant placement in original bone may not be possible. In this field, augmentation procedures have already been described and controversially discussed. By the use of distraction osteogenesis, bone augmentation without donor morbidity is obtained, while the implant-bone interface remains in original bone. Despite soft tissue expansion during the distraction process, a lack of attached gingiva may cause difficulties at the implant site. In certain cases, an additional soft tissue augmentation procedure has to be performed for a good long-term functional and esthetic rehabilitation. The connective tissue graft and the free gingival graft are recommended to be standard procedures to create a stable periimplant mucosa, but the morbidity and the size limitation of the donor site have to be taken into consideration in selected patients. Transplantation of in vitro-cultured keratinocytes could be an alternative. Distraction osteogenesis and tissue engineering of keratinocytes, as well as bone-cultivating techniques, may increasingly be valuable adjuncts to current augmentation procedures.
Implantologie, 2/2002
Sprache: DeutschHutmacher, Dietmar Werner / Lauer, GünterEine neue Möglichkeit der Herstellung von Implantaten aus körpereigenen Bestandteilen eröffnet das so genannte "Tissue Engineering". Die Grundidee des Tissue Engineering besteht darin, den Zellen ein dreidimensionales Gerüst zur Verfügung zu stellen, das die extrazelluläre Matrix (ECM) des humanen Organismus zum Vorbild hat. Diese so genannten "Scaffolds" werden aus biologisch abbaubaren Biomaterialien natürlicher und synthetischer Herkunft hergestellt. Nachdem das hochporöse Grundgerüst komplett mit Zellen und extrazellulärer Matrix gefüllt ist und dem zu züchtenden Gewebe auf diese Weise zunehmende Struktur und Stabilität verleiht, wird der dreidimensionale Zellträger schrittweise abgebaut. Somit wird gewährleistet, dass nach vollständiger Resorption der Matrix nur das mittels Tissue Engineering generierte Gewebe zurückbleibt. Mit dieser modernen biotechnologischen Methode lassen sich somit räumlich definierte Hart- und Weichgewebe sowie organoide Strukturen für die Transplantation aufbauen. Wissenschaftliche Arbeitsgruppen, deren Schwerpunktforschungsbereich das Tissue Engineering ist, sind interdisziplinär ausgerichtet. Biologen, Materialwissenschaftler, Polymerchemiker, Biomediziner, Biochemiker, Bioingenieure und Chirurgen arbeiten in einem Team. Wirtschaftsprognosen sagen voraus, dass bereits in den nächsten zehn Jahren das Tissue Engineering eine vergleichbare kommerzielle Bedeutung wie die heutige Gentechnologie erreichen wird. Am weitesten fortgeschritten ist zum heutigen Zeitpunkt die Herstellung und der routinemäßige klinische Einsatz von vitalem Hautersatz, der mittels Tissue-Engineering-Verfahren hergestellt wird. Zahlreiche Arbeitsgruppen beschäftigen sich neben der Kultur vieler anderer Gewebe, wie Knorpel, Gefäße, Herzklappen etc., mit der labortechnischen Herstellung von Geweben, die in der Implantologie als Transplantat ihren Platz haben. Ziel dieses Beitrags ist es, die Grundlagen sowie aktuelle Forschungsprojekte zum Thema "Tissue Engineering von Mundschleimhaut und Knochen" darzustellen.Ü
Schlagwörter: Tissue Engineering, Zell- und Gewebeträger, Scaffolds, Mundschleimhaut, Hartgewebe
Implantologie, 2/2002
Sprache: DeutschLauer, GünterDas Tissue Engineering autologer Mundschleimhaut stellt eine neue Alternative in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie dar. Haupterfahrungsgebiet ist die präprothetische Chirurgie, insbesondere auch die periimplantäre Anwendung. Für die Herstellung von Gewebeverbänden bis zu einer Größe von 15 cm2 ist eine Schleimhautbiopsie von 4 bis 8 mm3 und die Bereitstellung von autologem Patientenserum (40 ml) erforderlich. Die mittels Tissue Engineering hergestellte Mundschleimhaut wird auf die Wunddefekte, z. B. nach offener Vestibulumplastik, übertragen und heilt komplikationslos ein. In klinischen Langzeitkontrollen zeigt sich eine Wundschrumpfung, aber morphologisch zellbiologisch bildet sich ein differenziertes Epithel aus. In der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie sind die Prälaminierung von fasziokutanen Lappen oder interdisziplinär mit der Urologie die Rekonstruktion der Harnröhre weitere Einsatzgebiete von gezüchteter Mundschleimhaut. Es lassen sich hierdurch große Zweiteingriffe zur Transplantatgewinnung vermeiden; damit wird die Morbidität reduziert und die Lebensqualität der betroffenen Patienten erhöht.
Schlagwörter: Tissue Engineering, Mundschleimhaut, präprothetische Chirurgie, periimplantäre Chirurgie
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2001
InnovationenSprache: DeutschSchimming, Ronald/Dilthey, Antje/Lemm, Tanja/Tánczos, Eszter/Lauer, Günter/Schmelzeisen, RainerDie Züchtung autologer Mundschleimhaut im so genannten Tissue-engineering-Verfahren kann zukünftig eine wesentliche Bereicherung für die zahnärztliche Chirurgie darstellen. Eingriffe zur präprothetischen Chirurgie einschließlich des periimplantologischen Weichgewebemanagements gelten dabei als die Hauptindikation. Durch den Einsatz der im GMP-Labor gezüchteten Mundschleimhaut lassen sich Zweiteingriffe zur Transplantation autologer Mundschleimhaut wie z. B. Gaumenschleimhauttransplantate vermeiden. Die Morbidität kann reduziert und die Lebensqualität der betroffenen Patienten erhöht werden. Für die Herstellung von Gewebeverbänden bis zu einer Größe von 15 cm2 sind eine Schleimhautbiopsie von 4 bis 8 mm3 und die Bereitstellung von autologem Patientenserum (40 ml) erforderlich. Dazu werden dem Patienten simultan zur Schleimhautbiopsie 60 ml Vollblut abgenommen. Nach ca. 4 Wochen kann der geplante chirurgische Eingriff erfolgen und die gezüchtete Schleimhaut transplantiert werden. Inzwischen wurde dieses Verfahren bei 50 Patienten angewandt, bei denen eine anteriore Vestibulumplastik im Unterkiefer durchgeführt wurde. Der klinische und morphologische Langzeitverlauf (zwischen 2 Monaten und 4 Jahren) sowie der funktionell und ästhetisch-kosmetische Langzeiterfolg bestätigen, dass die Züchtung autologer Mundschleimhaut eine wertvolle Alternative zu herkömmlichen Verfahren der Schleimhauttransplantation bei oralchirurgischen Eingriffen darstellt.
Schlagwörter: Gewebezüchtung, Mundschleimhauttransplantate, Implantologie, Vestibulumplastik, Gingiva
International Poster Journal of Dentistry and Oral Medicine, 2/2001
Poster 79, Sprache: EnglischLauer, Günter/Schimming, RonaldTraumatic injuries, cancer treatment and congenital disorders with abnormal bone shape or segmental bone loss requires replacement of missing bone. This may be accomplished by implantation of bone substitute material or by surgical transfer of natural tissue from an uninjured location elsewhere in the body. However, these procedures are limited due to different disadvantages. One strategy to overcome these problems is to develop living substitutes based on tissue engineering. As first step we have investigated the possibility to establish osteoblast cultures from facial bone.
After 14 days of culture the first cells grew out of the bone explants, after another 2-3 weeks the floor of the culture flask was covered by a subconfluent monolayer.
During subculturing procedures, the period to establish first and secondary passages was 14 days, further subculturing resulted in a further shortened culture period of only 5 to 7 days.
The morphometric assessment of the AP and Coll positive cells over the culture periods showed a maximal expression for both markers in the second passage. In the second passage in average 72 % of all cells stained for AP whereas 25 % resp. 42 % of all cells expressed AP in the first resp. in the third passage.
From cortico-cancellous bone chips of the maxilla cultures of human osteoblast like cells can be established. The amplification of these cells in subculture is easy to facilitate. A maximal expression of osteoblast differentiation markers like alkaline phosphatase and collagen I could be detected in the second and third passage. The demonstration of culturing sufficient differentiated osteoblast material originating from the human maxilla is a crucial step in respect to tissue engineering of bone which will find its application in cranio-maxillofacial surgery.
Schlagwörter: tissue engineering, bone, skull base
International Poster Journal of Dentistry and Oral Medicine, 1/2001
Poster 57, Sprache: EnglischStricker, Andres/Lauer, Günter/Hübner, Ute/Schmelzeisen, RainerFor a good functional and esthetic longterm result of implant therapy, often soft tissue augmentation procedures have to be performed. Connective tissue grafts and free gingival grafts are recommended as standard procedures to create a stable peri-implant surrounding. Disadvantages are the morbidity and the size limitation of the donor site area.
Alternatively a gingival biopsy can be harvested for tissue engineering of an autogenous keratinocyte graft. The in vitro cultured keratinocytes are placed on top of the wound site after peri-implant vestibuloplasty.
The clinical results show that transplantation of in vitro cultured autogenous keratinocytes are an additional alternative for soft-tissue augmentation and may replace soft tissue grafts in selectedindications.
Schlagwörter: tissue engineering, dental implants, soft tissue, oral rehabilitation
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2000
Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschRiermeier, Christoph / Lauer, GünterErste Maßnahmen bei Patienten mit Kiefer und Gesichtsverletzungen sind die Stabilisierung der Vitalfunktionen sowie ggf. eine Blutstillung und die provisorische Frakturversorgung. Bei polytraumatisierten Patienten schließt sich eine intensivmedizinische Betreuung im spezialisierten Krankenhaus an. Von entscheidender Bedeutung für die Prognose des Patienten quoad vitam ist das Erkennen eines Schädel-Hirn-Traumas.
Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, dass auch bei einem klinisch initial unauffälligen Patienten mit unspezifischer Symptomatik ein intrakranielles Hämatom mit lebensbedrohlichen Folgen vorliegen kann. Deshalb sollte selbst bei geringfügigen Veränderungen des neurologischen Status oder Änderungen der Bewusstseinslage eines Patienten die Einweisung in eine Klinik, in jedem Fall aber eine ausführliche neurologische Untersuchung erfolgen. Nach der notfallmäßigen Erstversorgung und der Anamnese unter Einbezug der Fremdanamnese wird die weitere klinische und radiologische Diagnostik und Therapie in einer Praxis oder Klinik durchgeführt. Bei der Behandlung der Verletzungen gilt das Prinzip einer Versorgung von innen nach außen, d. h., die Rekonstruktion des Hartgewebes erfolgt vor der Weichgewebeversorgung. Bei offenen Verletzungen muss die Tetanusimmunisierung überprüft werden. Die zahnärztliche Behandlung besteht in der Versorgung von Kronen- und Wurzelfrakturen sowie der Schienung bei Luxationen oder Alveolarfortsatzfrakturen. Beim Verlust von Füllungsteilen, Zahnfragmenten oder Zähnen muss immer eine Aspiration ausgeschlossen werden.
Schlagwörter: Schädel-Hirn-Trauma, Erstversorgung, Kieferfrakturen, Zahntrauma, Frakturversorgung, Frakturdiagnostik
International Poster Journal of Dentistry and Oral Medicine, 2/2000
Poster 40, Sprache: EnglischLauer, Günter/Schimming, Ronald/Gellrich, Nils-Claudius/Schmelzeisen, RainerFor primary reconstruction of intraoral defects after tumorresection the microvascular anastomosed the radial forearm flap is a very reliable method. Disadvantages are the additional split-thickness skin grafting from the upper thigh for covering the harvesting defect at the foreram, the risk of complications of exposed tendons, and the limited adaption of skin and hairs especially in men to the mucosa of the oral cavity. To overcome these disadvantages we developed the tissue engineered prelamination of the radial forearm flap. At the time of clinical diagnosis, when the taking the biopsy for pathologic confirmation, an additional biopsy from healthy mucosa is gained for tissue engineering. Within 14 days in a graft is cultured consisting of a mucosa epithelium on a membrane. 7 days before tumor resection this mucosa membrane is implanted in a subcutaneous pocket at the lower arm in local anesthesia. When reconstructing after tumor resection the vessel pedicle and the connective and muscle tissue of the lower forearm flap covered by the tissue engineered mucosa is harvested extending the primary incision proximally. The harvesting defect at the lower forearm is covered primarily by the skinflaps. The tissue engineered mucosa radial forearm flaps showed uneventful intraoral healing and a differentiation of the flap surface into oral mucosa. The harvesting defect at the lower arm healed without complication. This technique reduces the morbidity at the graft harvesting site as well as it improves considerably the soft tissue situation in the oral cavity, producing new perspectives for intraoral reconstruction techniques.
Schlagwörter: radial forearm flap, tissue engineering