OriginalarbeitSprache: DeutschUm die Häufigkeit der Kroneninfraktion bei gefüllten Seitenzähnen zu bestimmen, wurden bei 805 Patienten 1141 definitiv gefüllte bleibende Prämolaren und Molaren (Klasse-I- und Klasse-II-Kavitäten) mit Hilfe einer zweifach vergrößernden Lupenbrille und einer Kaltlichtsonde auf Schmelzrisse sowie Dentininfraktionen vor und nach Entfernung der Füllungen direkt intraoral überprüft. Die Patienten wurden nach eventuell bestehenden Schmerzen befragt. 620 (54,3 %) Zähne zeigten einen oder mehrere Schmelzrisse, 173 (15,2 %) eine Infraktion. Von diesen waren 55 (31,8 %) erste untere Molaren, 30 (17,3 %) zweite untere Molaren, 26 (15,0 %) obere erste Molaren sowie 22 (12,7 %) zweite Oberkieferprämolaren. Am seltensten infraktierten untere Prämolaren. Ferner konnte festgestellt werden, daß 124 (40,1 %) der insgesamt 309 Zähne, bei denen die Dimension der Kavität in orovestibulärer Richtung größer war als die Hälfte des Höckerspitzenabstandes, eine Dentininfraktion aufwiesen. Von den 143 Patienten mit einer Infraktion klagten 21 (14,7 %) über infraktionstypische Beschwerden. Unsere Ergebnisse zeigen somit, daß jeder siebte gefüllte Seitenzahn eine Infraktion aufweist und damit gefährdet ist, bei höheren Kaudruckbelastungen zu frakturieren.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer In-vitro-Studie wurde die Bildqualität von drei digitalen Radiographiegeräten bei endodontischen Meß- und Kontrollaufnahmen im Vergleich zum konventionellen, dosisreduzierten Zahnfilm untersucht. Die Aufnahmen wurden mit Hilfe der ROC-Analyse ausgewertet. Digora- und RVG-S-System (ca. 4,5 %) vergrößerten die Zähne auf Meßaufnahmen stärker, das Sidexis-Gerät (ca. 1,5 %) dagegen geringer als der Zahnfilm (ca. 2,5 %). Die Erkennbarkeit der Feilenspitzen auf Meßaufnahmen war bei allen Systemen bei Frontzähnen besser als bei Molaren. Mit den digitalen Radiographiesystemen wurde die Spitze einer Meßfeile erst bei einer um mindestens eine ISO-Größe größeren Feile dargestellt als mit dem Zahnfilm. Die Schneidekanten von Hedströmfeilen waren auf dem Zahnfilm ab ISO-Größe 20 und auf den digitalen Aufnahmen ab Größe 40 erkennbar. Alle untersuchten Wurzelkanalfüllungsmaterialien zeigten unabhängig vom Röntgensystem einen guten Kontrast zum Dentin. Die Beurteilung der apikalen Region war mit dem Digora-Gerät (Az = 0,97) und dem Zahnfilm (Az = 1,00) am sichersten möglich, während sie mit dem RVG-S-Gerät (Az = 0,82) und dem Sidexis-Gerät (Az = 0,65) diagnostisch unsicherer war. Mit den untersuchten digitalen Radiographiegeräten konnten Meß- und Kontrollaufnahmen in klinisch akzeptabler Bildqualität hergestellt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschAufgrund der rasanten Entwicklung neuer Füllungsmaterialien sind auch Veränderungen bei der Restauration der Milch- und bleibenden Zähne zu erwarten. Im Rahmen dieser Übersicht sollen die praktischen Möglichkeiten moderner Behandlungstechniken und neuer Füllungsmaterialien vorgestellt werden. Während im Milchgebiß, je nach Mitarbeit des Kindes, die einfache Handhabung bei der Füllungstherapie im Vordergrund steht, können im Wechselgebiß auch kompliziertere, aber dafür substanzschonendere Techniken verwendet werden. Aufgrund der unterschiedlichen Haftung der Füllungsmaterialien an der Zahnhartsubstanz bieten sich in der ersten Dentition makro- (für konventionelle, stopfbare und lichthärtende Glasionomerzemente) und mikromechanische (für Kompomere und Komposite) Präparationsformen an. Für die zweite Dentition stellt die aufwendige adhäsive Füllungstherapie kurz nach dem Durchbruch der Zähne die optimale Versorgung dar. Klinische Erfahrungen liegen bisher für diese Altersgruppe nur sehr begrenzt vor. In Kombination mit den Ergebnissen von In-vitro-Untersuchungen können jedoch folgende Abschätzungen getroffen werden: Im Milchgebiß sind stopfbare Glasionomerzemente für die Klasse I-Versorgung und Kompomere für kleine bis mittelgroße Klasse II-Restaurationen ein Amalgamersatz. Für größere mehrflächige Füllungen ist die konfektionierte Milchzahnkrone eine praktikable Alternative. Im Wechselgebiß bietet sich die substanzschonende Versorgung der bleibenden Zähne mittels moderner Feinpartikelhybridkomposite in Kombination mit Dentinadhäsiven an. Glasionomerzemente oder Kompomere können im kaubelasteten Bereich nur als semipermanente Füllung bezeichnet werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschFür die Abbindereaktionsstörungen von Polyvinylsiloxanen, verursacht durch den Gebrauch von Latexhandschuhen beim Anmischen, wurden in der Literatur verschiedene Substanzen diskutiert. Ein exakter Nachweis, daß eine bestimmte Substanz oder Substanzgruppe auf oder in Latexhandschuhen die Vernetzungsreaktion komplett unterbindet, wurde bisher nicht erbracht. So erscheint die Ursache für die Reaktionsstörung unklar und z.T. unverständlich zu sein. Mit Hilfe von Thermoanalyse, Dünnschichtchromatographie und IR-Spektroskopie wurden die Ursachen der kompletten Abbindestörung untersucht. Es konnte der Nachweis erbracht werden, daß Reste organischer Vulkanisationsbeschleuniger vom Typ Dithiocarbamat, für die vollständige Abbindestörung der Polyvinylsiloxane beim Anmischen mit Latexhandschuhen verantwortlich sind.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn neu entwickelten Guttaperchaspitzen wurde die Beimischung von ZnO durch Ca(OH)2 ersetzt. Neben der Hauptanwendung als medikamentöse Einlage könnten diese Guttaperchaspitzen auch im Rahmen der definitiven Wurzelkanalfüllung Verwendung finden. Ziel dieser Untersuchung war herauszufinden, ob die geänderte Zusammensetzung der Guttaperchaspitzen einen Einfluß auf die Dichtigkeit definitiver Wurzelkanalfüllungen hat. 60 palatinale Wurzeln oberer Molaren wurden standardisiert bis ISO 100 aufbereitet und nach ultraschallaktivierter Entfernung der Schmierschicht mit Zitronensäure 40 % mit Ca(OH)2-haltigen oder ZnO-haltigen Guttaperchaspitzen in Kombination mit AH26#174 bzw. Apexit#174 gefüllt. Die je 15 Präparate der vier Gruppen wurden einem zentrifugationsbeschleunigten Farbstoffpenetrationstest unterzogen. Anhand von Serienschnitten wurde die lineare Penetration und die Penetrationsfläche bestimmt. Bei beiden Sealern resultierte die Verwendung von Ca(OH)2-haltigen Guttaperchaspitzen tendenziell in undichteren Wurzelkanalfüllungen. Dies war aber nur bei AH26#174 statistisch signifikant für Penetrationstiefe und -fläche (ANOVA, p 0,001). Klinisch gesehen kann der Einsatz der neuen Guttaperchaspitzen mit den beiden getesteten Sealern noch nicht angeraten werden. Weitere Untersuchungen mit anderen Sealerkombinationen müssen vor einem klinischen Einsatz zur definitiven Wurzelkanalversorgung erfolgen.
OriginalarbeitSprache: DeutschRetrospektiv wurden bei 221 von Milchzähnen ausgehenden Abszessen 186 mikrobiologische Untersuchungsbefunde ausgewertet. Hierbei fanden sich in 40,3 % der Fälle Sproßpilze. In drei Fällen waren Sproßpilze die alleinigen nachweisbaren Erreger. Im Gegensatz dazu sind Sproßpilze bei odontogenen Abszessen Erwachsener eine Rarität. Ein Großteil dieser Abszesse war durch Zahnzerstörung infolge eines "Nursing-Bottle-Syndroms" verursacht, für das eine gehäufte Candida-Besiedelung der Mundhöhle bekannt ist. Das Ergebnis kann in der Antibiotikatherapie abwehrgeschwächter Kinder und bei Systemmanifestationen kindlicher odontogener Infektionen klinische Bedeutung erlangen.
OriginalarbeitSprache: DeutschAn 23 männlichen und weiblichen Probanden wurden die Ergebnisse für die Fließrate sowie die der kommerziellen Tests zur Bestimmung der Pufferkapazität, Mutans-Streptokokken-, Laktobazillen- und Hefenzahl hinsichtlich der Konstanz bei der Wiederholung nach 1, 2 und 6 Wochen beurteilt. Die Fließrate des stimulierten Gesamtspeichels war ohne signifikante Schwankungen. Auch die Schwankungen der Pufferkapazität, der Mutans-Streptokokkenzahl, der Laktobazillenzahl und der Zahl der oralen Hefen wurden durch den Friedman-Test als nicht signifikant beurteilt.
OriginalarbeitSprache: DeutschEs wird ein für zahnmedizinische Anwendungen konzipiertes optisches 3D-Koordinatenmeßsystem vorgestellt, welches auf der Projektion flächenhafter (Streifen-) Muster auf das Untersuchungsobjekt nach der Phasenschiebe-Methode beruht. Mit dem System lassen sich bis zu vierhunderttausend Meßpunkte in ca. 10 s mit einer Genauigkeit von besser als 1/1000 der Meßfelddiagonalen erfassen. Durch Kombination mehrerer Perspektiven gelingt eine vollständige Erfassung der Objektoberfläche. Ein Anwendungsbeispiel ist die Erfassung biometrisch und funktionsdiagnostisch relevanter Parameter anhand schädelgerecht orientierter Situationsmodelle.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik A der ZMK-Klinik Münster wurden 309 Einstückgußprothesen bei 224 Patienten im Rahmen eines kontinuierlichen Nachsorgeprogramms untersucht. Alle Prothesen waren in den Jahren von 1986 bis 1993 in der ZMK-Klinik in Münster angefertigt und eingegliedert worden. Die Überlebensrate nach fünf Jahren betrug 75 % und lag damit um ca. 10 - 15 % niedriger als die bei vergleichbaren Nachuntersuchungen von Zahnersatz aus unüberwachtem Gebrauch ermittelten Überlebenszeiten. Demgegenüber war während des gesamten Beobachtungszeitraumes keine prinzipielle Änderung parodontaler Parameter nachweisbar. Insgesamt weisen die Befunde eindringlich auf den hohen Stellenwert regelmäßiger Kontrolluntersuchungen zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Kauorgan und Zahnersatz hin.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel dieser Studie war die zeitabhängige Bestimmung der Haftung eines kunststoff-modifizierten Glasionomerzementes (Photac#174-Fil) sowie zweier polyacrylsäure-modifizierter Komposite (Compoglass#174, Dyract TM) auf Milchzahndentin. Als Kontrollmaterialien dienten ein Hybridkomposit (Tetric#174) und zwei chemisch härtende Glasionomerzemente (BaseLine#174, Hi-Dense#174). Aus kariesfreien Bereichen von 180 Milchzähnen wurden Dentinscheiben präpariert und mit Ringerlösung perfundiert. Mit Ausnahme des herkömmlichen Glasionomerzementes BaseLine#174 wurden die Dentinoberflächen entsprechend den Herstellerangaben konditioniert. Mittels standardisierter Metallringe wurden pro Material jeweils 30 Prüfkörper auf das perfundierte Dentin aufgebracht. Danach wurde in einer ersten Versuchsserie 15 min nach der Applikation bzw. Lichthärtung (60 s) die Zughaftung (n = 15) mit einer Universalprüfmaschine gemessen. In einer zweiten Versuchsserie erfolgte die Prüfung der Zughaftung (n = 15) nach 24 h. Die statistische Auswertung ergab hinsichtlich der initialen Haftfestigkeit folgende signifikanten Unterschiede (p 0,05): Tetric#174 > Dyract TM, Compoglass#174 > Hi-Dense#174 > Photac#174-Fil, BaseLine#174. Die Präparate Dyract TM, Hi-Dense#174 und Photac#174-Fil zeigten nach 24 h eine signfikante Steigerung der Haftfestigkeit, wobei folgende Reihenfolge beobachtet wurde: Tetric#174, Dyract TM > Compoglass#174, Hi-Dense#174 >= Photac#174-Fil >= BaseLine#174. Die Haftung der Materialien auf Milchzahndentin ist jedoch so gering, daß auf eine makromechanische Retention nicht verzichtet werden sollte.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 10 erwachsenen Patienten wurde die konventionelle zahnärztliche Diagnostik mit Zahnfilmen und die hochauflösende CT-Technik bei der Identifikation, Klassifikation und quantitativen Bewertung infraalveolärer Knochentaschen, des Furkationsbefalls und des horizontalen Knochenabbaus miteinander verglichen. Für das Ausmaß des horizontalen Knochenabbaus an 474 approximalen Zahnflächen ergab sich kein signifikanter Unterschied. In den Zahnfilmen ließen sich 8 von 20 (40 %) infraalveoläre Knochentaschen identifizieren, wobei das vertikale Ausmaß des Knocheneinbruchs teilweise unter-, aber auch überschätzt wurde. Dagegen konnten in den axialen CT-Schnittbildern 20 infraalveoläre Knochendefekte und der Furkationsbefall an 4 Oberkiefermolaren diagnostiziert werden. Klinisch und in den Röntgenstaten ergab sich kein Hinweis auf einen Furkationsbefall. Die hochauflösende CT-Technik ermöglichte eine frühzeitige Identifikation und eine Klassifikation infraalveolärer Knochentaschen und des Furkationsbefalls. Die dentoalveoläre CT-Diagnostik bietet sich als Ergänzung - nicht als Ersatz - zu zahnärztlichen Übersichtsverfahren an, um bei Patienten mit ausgedehnten Parodontopathien eine dreidimensionale quantitative Bewertung des parodontalen Knochenabbaus insbesondere des vertikalen Knochenverlustes, des Furkationsbefalls und eine Darstellung der bukkalen bzw. lingualen Knochenauflagerung zu ermöglichen.