Open AccessSeiten: 177-203, Sprache: Englisch, DeutschWeggen, Tjerk / Schindler, Hans-Jürgen / Hugger, AlfonsOkklusionsschienen sind ein zentrales Element in der CMD-Therapie. Über den Einfluss TENS-unterstützter (myozentrischer) Kieferrelations-Bestimmungsmethoden auf den Therapieeffekt wurde bislang nur wenig berichtet. Im Rahmen einer randomisierten klinischen Studie wurden 40 Patienten mit myofaszialen Schmerzen der Kiefermuskulatur mit Okklusionsschienen behandelt, die in bimanuell geführter Zentrik (Michigangruppe, n = 20) oder in myozentrischer Kieferrelation (Myozentrikgruppe, n = 20) hergestellt wurden. Anhand des Schmerzverlaufs und mittels RDC/TMD (Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders)-Untersuchungen wurden die Therapieeffekte nach vier und zwölf Wochen reevaluiert. Das Ausmaß der Unterkieferlageveränderung wurde mithilfe kondylometrischer Messungen sowie unter Anwendung eines Magnetkinesiographen ermittelt und mit einem gesunden Kontrollkollektiv verglichen. Nach zwölf Wochen nächtlichen Schienetragens zeigten beide Gruppen eine signifikante Beschwerdereduktion im subjektiven Schmerzreport und auf der visuellen Analogskala (VAS). Im Gruppenvergleich zeigte jedoch die Myozentrikgruppe signifikant niedrigere VAS-Werte. Myozentrische Unterkieferpositionierungen führten bei Patienten und Probanden zu Unterkieferlageveränderungen ähnlichen Ausmaßes. Der Einsatz TENS-induzierter Unterkieferpositionierungen bei der Schienentherapie ist therapeutisch effektiv und lässt größere Reduktionen bei den Schmerzparametern erkennen. Auch die isolierte TENS-Stimulation zeigte eine signifikante schmerzhemmende Wirkung.
Schlagwörter: Kondylenposition, Kieferrelation, Michiganschiene, Myozentrik, Okklusionsschiene, Positionierung, Schmerzreduktion, Ther
Open AccessSeiten: 205-220, Sprache: Englisch, DeutschCarra, Maria Clotilde / Huynh, Nelly / Lavigne, GillesDie vorliegende Übersichtsarbeit bietet einen kurzen Überblick über den Schlaf-Bruxismus und über schlafbezogene Atmungsstörungen in der Pädiatrie. Das Ziel ist, einen integrierten Diagnose- und Therapieansatz dieser häufig miteinander assoziierten Störungen zu fördern wobei mehrere Spezialisten (u. a. Zahnärzte, Schlafmediziner und Psychologen) einbezogen sind.
Schlagwörter: ADHS, Kopfschmerzen, orale Parafunktion, Schlafapnoe, nächtlicher Bruxismus, schlafbezogene Atmungsstörung
Seiten: 221-228, Sprache: Englisch, Deutschte Veldhuis, Emeline / Lobbezoo, Frank / te Veldhuis, Alwine / Visscher, Corine / Naeije, Machiel / van Selms, MauritsDie Symptomatik bei Patienten mit der durch Zecken übertragenen Lyme-Neuroborreliose (LNB) kann stark variieren. Häufig sind der Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich betroffen. Obwohl die Behandlung mit Antibiotika meist zu einer Remission der Symptome führt, können bei Patienten mit permanenten Nervenschädigungen einige Symptome persistieren. Dieser Fallbericht beschreibt den Verlauf bei einer 61-jährigen Patientin, die aufgrund von persistierenden, durch LNB verursachten Gesichtsschmerzen und aufgrund einer eingeschränkten Beweglichkeit des Unterkiefers von einem Neurologen an uns überwiesen wurde. Da diese Symptome denen einer temporomandibulären Dysfunktion ähnelten, erhielt die Patientin Physiotherapie in Form von intraoralen Massagen und Mobilisierungsübungen. Drei Monate später hatte der myofasziale Schmerz abgenommen und die Patientin konnte ihren Mund wieder weiter öffnen. Daraus wurde geschlossen, dass Zahnärzte eine aktive Rolle bei der Behandlung und/ oder Überweisung von Patienten mit persistierenden LNB-Beschwerden im orofazialen Bereich spielen. Darüber hinaus wird ein kompakter Überblick über die klinischen Manifestationen, die Diagnose und die Behandlungsergebnisse bei LNB gegeben.
Schlagwörter: Zahnarzt, Lyme-Neuroborreliose, Physiotherapie, persistierende orofaziale Beschwerden