Seiten: 263-276, Sprache: Englisch, DeutschHatzi, Panayiota / Kourtis, Stefanos / Millstein, Philip L.Die vorliegende Studie hatte zwei Zielsetzungen: die Beurteilung (a) der Präzision der Scharnierachsen von Artikulatoren und (b) des Effekts der Entnahme und des Wiedereinsetzens montierter Modelle auf die Okklusion. Hierzu wurden je ein Artikulator des Typs Artex AL (AR) und Whip Mix (WM) ausgewählt. Stoßfeste Kunststoffstudienmodelle wurden in habitueller Interkuspidation auf Magnetplatten in den (randomisiert ausgewählten) AR montiert: (a) zur Untersuchung der Scharnierachsenpräzision wurde der AR mit den darin befestigten Modellen zehnmal geöffnet und geschlossen und es wurden zehn Aufnahmen erstellt; (b) zur Untersuchung des Effekts der Repositionierung der Montageplatten wurden die auf die entsprechenden Platten montierten Modelle zehnmal entfernt und wieder eingesetzt und es wurden ebenfalls zehn Registrierungen erstellt. Anschließend wurden die Modelle von den Platten genommen und mit Montageplatten mit Schraubenhalterung in den WM eingesetzt, mit dem das vollständige Prozedere wiederholt wurde. Im Fokus standen bilateral die zweiten Prämolaren und die ersten Molaren. Das durch die Registrate fallende Licht wurde mittels eines computergestützten Bildanalyseprogramms analysiert. Der WM wies eine stärkere Abweichung bei der Präzision der Scharnierachse auf; der AR lieferte signifikant einheitlichere Ergebnisse. Beim AR führte das Entfernen und Wiedereinsetzen der Montageplatten zu statistisch signifikanten Unterschieden im Bereich der rechten zweiten Prämolaren, ersten Molaren und der linken zweiten Prämolaren (t = 3,846; p = 0,001; t = 3,540; p = 0,002; t = 2,395; p = 0,028). Beim WM wurden Unterschiede im Bereich der ersten Molaren beobachtet (t = 143,000; p = 0,005), (p 0,05). Der AR reproduzierte die Modellpositionen zuverlässiger als der WM. Die Entfernung und das Wiedereinsetzen der Montageplatten führten zu einem Unterschied, der weitere okklusale Veränderungen bedingte.
Schlagwörter: Artikulator, Scharnierachse, Registriermaterial, Montageplatten
Seiten: 277-292, Sprache: Englisch, DeutschStarke, Wiebke / Piekartz, Harry vonHintergrund und Zielsetzung: Das Ziel dieser Querschnittsstudie war es, sonografisch gestützte Diagnosen mit Ergebnissen der Magnetresonanztomografie (MRT) bei Diskusverlagerungen und degenerativen Veränderungen im temporomandibulären Gelenk zu vergleichen.
Material und Methoden: 22 Probanden (44 Kiefergelenke; 16 Frauen, 6 Männer, Alter zwischen 20 und 70 Jahren) wurden mit Ultraschall und MRT untersucht und die Befunde verglichen.
Ergebnisse: Die Übereinstimmungen bezüglich der Diskusposition sind mit κ = 0,62 als gut einzuschätzen (Sensitivität: p = 1,0; Spezifität: p = 0,63). Die Übereinstimmungen bezüglich der degenerativen Veränderungen sind mit κ = 0,24 als schwach bis unzureichend zu sehen (Sensitivität: p = 0,83; Spezifität: p = 0,25). Bei allen Untersuchungen fällt besonders die hohe Rate an falsch positiven Befunden auf.
Schlussfolgerung: Die Sonografie am Kiefergelenk war im Vergleich zur MRT bezüglich der Diagnose einer Diskusverlagerung brauchbar. Sie ist geeignet, um intraartikuläre Strukturveränderungen grob abzubilden. Der größte Nachteil lag darin, dass transversale und rotatorische Abweichungen des Diskus nur unzureichend darzustellen sind. Eine ausführliche Anamnese und Funktionsuntersuchung bleiben unerlässlich.
Schlagwörter: kraniomandibuläre Dysfunktion, Kiefergelenk, Sonografie, Magnetresonanztomografie
Seiten: 293-308, Sprache: Englisch, DeutschOhlendorf, Daniela / Turbanski, Stephan / Kopp, Stefan / Piwowarczyk, AndreeEinleitung: Das Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob eine einseitige Okklusionssperrung mit einem 1 beziehungsweise 2 mm dicken Silikonplättchen die Oberkörperhaltung signifikant verändern kann.
Material und Methoden: An der Studie nahmen 38 Erwachsene ohne auffällige Beschwerden im kraniomandibulären System oder Bewegungsapparat teil. Die Vermessung der Oberkörperstatik erfolgte mit einem 3-D-Rückenscanner. Jedem Probanden wurde ein 1 beziehungsweise 2 mm dickes Silikonplättchen zwischen die linken/ rechten Prämolaren platziert. Der statistische Vergleich erfolgte zwischen der Referenzmessung und der provozierten Unterkieferposition.
Ergebnisse: Wenn die Okklusion rechts- oder linksseitig durch das Silikonplättchen verändert wurde, verbesserte sich die Rotation im Schulterbereich (rechts 1 und 2 mm; p = 0,00; links 1 mm; p = 0,00) im Vergleich zur Referenzposition. Bei einer rechtsseitigen Okklusionssperrung mit 1 mm Silikon veränderte sich die Beckenrotation (p = 0,05).
Schlussfolgerung: Eine einseitige Okklusionssperrung in der Prämolarenregion hatte im Stehen einen Einfluss auf die Oberkörperrotation, insbesondere im Schulterbereich. Somit belegen die Ergebnisse funktionelle Zusammenhänge zwischen dem Kau- und Bewegungssystem, die bei Beschwerden in einem der Teilsysteme therapeutische Maßnahmen im nicht betroffenen System sinnvoll erscheinen lassen.
Schlagwörter: asymmetrische Okklusionssperrung, Oberkörperhaltung, 3-D-Rückenvermessung
Seiten: 309-316, Sprache: Englisch, DeutschBesimo, Christian E.Die medizinische Hypnose ist ein wissenschaftlich immer besser dokumentiertes psychosomatisches Therapieverfahren, das sich auch zur kognitiven Schmerzbehandlung und zur Veränderung von Verhaltensmustern bei kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) bewährt hat. Dabei sollte die Hypnotherapie nicht als alleinstehende Behandlungsmethode von CMD gesehen, sondern im Verbund mit anderen bewährten Therapieverfahren eingesetzt werden. In der vorliegenden Arbeit werden in einer kurzen Literaturübersicht die wissenschaftlichen Grundlagen der Behandlung von CMD mit Hypnose vorgestellt und das klinische Vorgehen anhand von zwei Patientenfällen illustriert.
Schlagwörter: kraniomandibuläre Dysfunktionen, medizinische Hypnose, kognitive Therapie