ScienceSeiten: 9-28, Sprache: Englisch, DeutschObid, Nada / Frommer, Vivien / Huber, Christoph / Schindler, Hans Jürgen / Schmitter, Marc / Giannakopoulos, Nikolaos NikitasEinführung: Der Selbstreport von Wach- oder Schlafbruxismus (WB/SB) wurde in der Vergangenheit wiederholt kritisch untersucht, da seine Übereinstimmung mit der neurophysiologischen Bruxismusaktivität unklar ist. In diesem Kontext wurde die bedingte elektrische Stimulation (contingent electrical stimulation, CES) als potenzielle Behandlungsmethode vorgeschlagen, um Bruxismusepisoden zu reduzieren. Ziel der Kohortenstudie war es, den Einfluss von CES auf den Bruxismus-Selbstreport zu untersuchen.
Methoden: In die Studie wurden 40 gesunde Erwachsene aufgenommen und in eine Interventionsgruppe (N = 20) und eine Kontrollgruppe (N = 20) eingeteilt. Zu Beginn und am Ende des Studienzeitraums füllten die Teilnehmenden die „Oral Behavior Checklist“ (OBC) sowie einen anamnestischen Bruxismus-Fragebogen aus. Der Untersuchungszeitraum umfasste drei GrindCare-Intervalle (1 inaktive Woche – 2 aktive CES-Wochen / 2 inaktive Wochen – 2 inaktive Wochen). Zur Auswertung wurden der OBC-Score und die Bruxismus-Antworten mittels Wilcoxon- und McNemar-Test verglichen.
Ergebnisse: Die Auswertung ergab keine signifikanten Veränderungen des OBC-Scores oder der Bruxismus-Selbstreporte (p > 0,05) nach der CES-Intervention.
Schlussfolgerung: Es konnte keine Verbesserung des Selbstreports von Bruxismus durch CES festgestellt werden. Es wird jedoch empfohlen, das Studiendesign zu wiederholen, die CES-Intervention auf einen längeren Zeitraum auszudehnen und die Stichprobengröße zu erhöhen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Schlagwörter: Bruxismus, bedingte elektrische Stimulation, Selbstreport, Diagnose, Fragebögen
ScienceSeiten: 29-49, Sprache: Englisch, DeutschBilir, Halenur / Kurt, HanefiZiel: Ziel dieser Studie war es den Einfluss der Dicke von Stabilisierungsschienen auf kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) zu untersuchen.
Material und Methode: Die Teilnehmer wurden unter Patienten der Universitätszahnklinik der Istanbul Medipol-Universität ausgewählt, die mit CMD-Beschwerden vorstellig geworden waren. Die Diagnostik erfolgte anhand der Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD). Für die Behandlung wurden die Patienten in zwei Gruppen geteilt: eine Gruppe mit 2 mm dicker Stabilisierungsschiene (2-mm-Gruppe) und eine Gruppe mit 4 mm dicker Stabilisierungsschiene (4-mm-Gruppe). Die Schienen wurden nachts (8 Stunden) getragen und die Patienten 1, 2, 3 und 6 Monate nach Aushändigung der Schienen nachuntersucht. Bei Abschluss der Studie hatten 72 Patienten (2-mm-Gruppe = 39, 4-mm-Gruppe = 33) die 6-monatige Beobachtungsphase absolviert. Zur statistischen Auswertung wurde die Statistik-Software SPSS verwendet. Für die Analyse der Studienergebnisse galt ein Signifikanzniveau von p < 0,05.
Ergebnisse: In der Gruppe mit myogener Dysfunktion und der kombinierten Gruppe waren die Muskelschmerzen nach 6-monatiger Behandlung (sowohl 2-mm- als auch 4-mm-Gruppe) signifikant zurückgegangen (p < 0,05). In der kombinierten Gruppe hatten die Kiefergelenkgeräusche nach 6 Monaten signifikant abgenommen, wobei sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der 2-mm- und der 4-mm-Gruppe (p = 0,045) fand, und die maximale aktive Mundöffnung war bei den mit 2 mm dicken Schienen behandelten Patienten nach 6-monatiger Behandlung reduziert (p = 0,022).
Schlussfolgerung: Sowohl die 2 mm als auch die 4 mm dicken Stabilisierungsschienen waren bei der Behandlung von myogenen Dysfunktionen und Diskusverlagerung wirksam, und dies insbesondere in Bezug auf muskulären Schmerz und Kiefergelenkgeräusche.
Case ReportSeiten: 51-64, Sprache: Englisch, DeutschWulff, Johann / Merle, Cordula / Schmutzler, Anne / Hahnel, Sebastian / Rosentritt, Martin / Rauch, AngelikaDie Digitalisierung bestimmt seit mehr als 30 Jahren zunehmend die Arbeitsabläufe in zahnärztlichen Praxen und zahntechnischen Laboren. Die moderne Technik erlaubt eine angenehmere Behandlung von Patienten beispielsweise durch die digitale Abformung oder digitale Registriertechniken. Neben der digitalen Erhebung der patientenspezifischen Behandlungssituation können Restaurationen und Apparaturen wie beispielsweise orale Schienen mittels Software konstruiert und subtraktiv oder additiv hergestellt werden. Hierdurch besteht auch die Möglichkeit, im Falle eines Verlustes oder einer Neuanfertigung von Restaurationen/Schienen diese falls nötig mit wenig Aufwand zu modifizieren oder erneut zu fräsen, beziehunsweise zu drucken. Dieser Artikel soll eine Übersicht der aktuellen digitalen Verfahren sowie der aktuell auf dem Markt verfügbaren Materialien zur digitalen Schienenherstellung bieten. Im Artikel werden ferner Schienenmaterialien miteinander verglichen, jedoch müssen noch klinische Studien durchgeführt werden, um evidenzbasierte Empfehlungen geben zu können.
Schlagwörter: Bruxismus, craniomandibuläre Dysfunktion, 3-D-Druck, Schienentherapie, subtraktive Herstellungsverfahren, additive Herstellungsverfahren, digitaler Workflow