Seiten: 219-232, Sprache: DeutschHernichel-Gorbach, EdithStudien haben gezeigt, dass subgingivales Scaling erfolgreich zur Entzündungskontrolle bei Parodontitis eingesetzt werden kann. Dabei werden mit Handinstrumenten, Ultraschall- und Schallscalern sowie einer Kombinationstherapie aus Handinstrumenten und Ultraschall- bzw Schallscalern klinisch vergleichbare Ergebnisse erreicht. Für alle Behandlungskonzepte gilt, dass ausreichend lange Zeit für den Instrumenteneinsatz aufgebracht werden muss. In der Praxis erscheint eine Kombinationstherapie aus Ultraschall- oder Schall- und Handinstrumenten, die im Sinne einer Full-Mouth Disinfection durchgeführt wird, zur Entzündungskontrolle sinnvoll.
Schlagwörter: Subgingivales Scaling, Biofilm, Gracey-Küretten, Ultraschallscaler, Schallscaler, Full-Mouth Disinfection, Laserscaling
Seiten: 233-240, Sprache: DeutschBaron, Frédéric / Arndt, Rita / Roßberg, Matthias / Schacher, Beate / Wohlfeil, Martin / Eickholz, PeterDas Ziel dieser Untersuchung bestand darin, die Ergebnisse gepoolter Proben von vier verschiedenen Stellen mit den Ergebnissen der vier separat von diesen Stellen für einen mikrobiologischen Gensondentest (Real-Time-PCR) entnommenen Proben im Hinblick auf den Nachweis von Fusobacterium nucleatum und Prevotella intermedia zu vergleichen. Insgesamt wurden bei 20 Patienten mit den Diagnosen "aggressive Parodontitis" (n = 10) oder "generalisierte schwere chronische Parodontitis" (n = 10) klinische Befunde erhoben und vor der antiinfektiösen Therapie von den vier Stellen mit den tiefsten Taschen Proben für mikrobiologische Analysen gewonnen. Dazu wurden zwei sterile Papierspitzen gleichzeitig in den parodontalen Taschen platziert. Eine davon wurde jeweils in einem separaten Transportgefäß und die andere mit drei weiteren des gleichen Patienten gepoolt (MT4) zur Auswertung hinsichtlich des Vorliegens von Fusobacterium nucleatum und Prevotella intermedia mit einem kommerziellen Gensondentest verschickt. Die Mittelwerte der logarithmierten Keimzahlen lagen bei den gepoolten Proben für alle Keime statistisch signifikant höher als die der Mittelwerte aus den Ergebnissen der Einzelproben (p 0,05). Hinsichtlich der Nachweishäufigkeit von F. nucleatum und P. intermedia bestand zwischen separat und gepoolt analysierten Proben kein statistisch signifikanter Unterschied: F. nucleatum war in allen (separat) bzw. in 95 % (MT4) der Proben und P. intermedia in 80 % (separat) bzw. 75 % (MT4) der Proben nachweisbar. Es kann geschlussfolgert werden, dass die gepoolte Analyse für den Nachweis von F. nucleatum und P. intermedia in subgingivalen Plaqueproben genauso gut geeignet ist wie die separate Analyse.
Schlagwörter: Generalisierte schwere chronische Parodontitis, aggressive Parodontitis, subgingivale Plaque, mikrobiologischer Test
Seiten: 243-254, Sprache: DeutschLemkamp, Vera / Schlagenhauf, UlrichIm dargestellten Fall wurde die Diagnose einer fortgeschrittenen generalisierten chronischen Parodontitis mit einer überlagerten medikamenteninduzierten Gingivahyperplasie gestellt. Bei ausgeprägter Hypertonie, Adipositas und einem Diabetes mellitus Typ 2 konnte durch Umstellung der Kalziumkanalblocker und Optimierung der Medikation sowie durch eine systematische Parodontaltherapie und Verbesserung der häuslichen Mundhygiene ein stabiles Behandlungsergebnis erzielt werden. Dieser Fall ist ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, durch sorgfältiges Scaling und Wurzelglätten sowie durch regelmäßige Plaquekontrolle eine Reduzierung nitrendipininduzierter Gingivawucherungen zu erreichen.
Schlagwörter: Medikamenteninduzierte Gingivawucherung, Kalziumkanalblocker, nichtchirurgische Therapie, Hypertonie, fortgeschrittene generalisierte chronische Parodontitis
Seiten: 257-268, Sprache: DeutschGreven, Björn / Lüpke, MichaelEine Fallpräsentation zur SemilunarlappentechnikIn der vorliegenden Fallpräsentation wird die Therapie multipler Rezessionen an Oberkieferfrontzähnen mittels Tunneltechnik in Kombination mit Bindegewebetransplantaten illustriert. Da an einem Eckzahn keine vollständige Wurzeldeckung erreicht werden konnte, wurde dieser residuale Defekt in einem zweiten Eingriff mit der Semilunarlappentechnik erneut chirurgisch behandelt. Zur Vermeidung freiliegender Wundflächen oberhalb des halbmondförmigen Lappens erfolgte als Modifikation der ursprünglichen Technik eine Koronalverlagerung der Mukosa mit HIlfe einer Umschlingungsnaht. Das erzielte Behandlungsergebnis blieb über einen Beobachtungszeitraum von 19 Monaten weitgehend stabil.
Schlagwörter: Multiple Rezessionen, residuale Rezessionen, Semilunarlappentechnik, Tunneltechnik, Rezessionsdeckung, Bindegewebetransplantat
Seiten: 269-284, Sprache: DeutschFickl, Stefan / Wachtel, Hannes / Hinze, Marc / Zuhr, Otto / Bolz, Wolfgang / Hürzeler, Markus B.Die Hauptziele einer jeden parodontalen Behandlung müssen die Beseitigung der Entzündung und die Wiederherstellung der oralen Gesundheit sein. In vielen Fällen kann dies bereits durch eine moderne antiinfektiöse Therapie erreicht werden. Allerdings weisen insbesondere schwere und aggressive Parodontitisformen parodontale Defektkonfigurationen auf, die häufig nur durch chirurgische Maßnahmen regeneriert werden können. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die traditionellen Techniken der parodontalen Regeneration schwierig zu handhaben und komplikationsanfällig sind. Allerdings sind gerade in letzter Zeit die zur Verfügung stehenden Materialien und chirurgischen Techniken verfeinert worden, sodass die regenerative Parodontaltherapie bei richtiger Indikationsstellung heute ein vorhersagbares therapeutisches Mittel ist. Im Rahmen dieser Fallpräsentation werden mikrochirurgische Techniken zur parodontalen Regeneration vorgestellt.
Schlagwörter: Parodontale Regeneration, Schmelzmatrixproteine, mikrochirurgisches Konzept