Hintergrund: Die Eigenschaften des Parodonts der Frontzähne beeinflussen das Ergebnis und die Prognose verschiedener parodontologischer, implantologischer und restaurativer Behandlungsmaßnahmen. In der vorliegenden Studie wurden DVT-Aufnahmen verwendet, um die Alveolarknochendicke und, in geringerem Umfang, die Gingivadicke zu bestimmen. Ziel war es, zu prüfen, ob die digitale Volumentomografie als Möglichkeit für die Vermessung des dentogingivalen Komplexes im Oberkiefer-Frontzahnbereich infrage kommt.
Material und Methode: Von 25 gesunden Patienten wurden DVT-Aufnahmen erstellt und die Oberkiefer- Frontzähne jeweils in der Radialebene analysiert (n = 138). Die Auswertung lieferte deskriptive Daten zur Gingivadicke, (horizontalen) Alveolarknochendicke und biologischen Breite (vertikale Messungen).
Ergebnisse: Der mittlere Abstand vom Gingivarand zum Knochenkamm betrug 3,4 ± 0,7 mm, der Abstand zwischen der Schmelz-Zement-Grenze (SZG) und dem Knochenkamm 2,6 ± 1,0 mm. Die durchschnittliche mediolabiale Gingivadicke 1 mm apikal des Gingivarands lag bei 1,0 ± 0,3 mm. Bei Frauen (p = 0,01) und an Eckzähnen (p < 0,001) war die Gingiva dünner. Die durchschnittliche krestale Knochendicke betrug 0,88 ± 0,3 mm. Insgesamt wiesen 62 % der Zahnstellen eine dünne Gingiva (< 1 mm) und 72 % eine dünne vestibuläre Knochenwand auf. Zwischen diesen Parametern fand sich eine moderate positive Korrelation (p < 0,001).
Schlussfolgerung: Ein DVT kann Daten zur Dicke der labialen Knochenwand und Gingiva sowie zur Lagebeziehung zwischen Knochenkamm, SZG und Gingivarand liefern. Die Mehrzahl der gemessenen Zahnstellen hatte dünnen labialen Knochen und dünne Gingiva, wobei an Eckzähnen und bei Frauen geringere Gingivadicken beobachtet wurden.