OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob Zahnkeime des Hausschweines im Sinne einer Organkultur als mögliche Alternative zu üblichen Tierversuchen bei der biologischen Prüfung von Füllungsmaterialien dienen können. Hierzu wurde der Einfluß der post-mortalen (p.m.) Lagerung sowie einer 1 %igen wässerigen Phenollösung auf die Pulpa des Zahnkeimes histologisch (HE-Färbung), histochemisch (LDH, Formazynniederschlag) sowie photometrisch im Pulpahomogenisat (LDH, EC 1.1.1.27) bestimmt. Im histologischen Bild nahmen 16 bis 24 Stunden p.m. die vakuolische Degeneration des Odontoblastensaumes und die autolytischen Veränderungen der Zellkerne deutlich zu. LDH konnte mittels Formazanniederschlages im Odontoblastensaum bis zu 12 Stunden p.m. einwandfrei nachgewiesen werden. Im Pulpahomogenisat nahm die LDH-Aktivität kontinuierlich mit zunehmender Liegezeit ab. Die Abnahme war jedoch in den ersten 12 Stunden besonders ausgeprägt. Die Applikation einer 1%igen wässerigen Phenollösung in einer präparierten Kavität führte im histologischen Bild zu erkennbaren Veränderungen gegenüber entsprechenden Kontrollen. Außerdem konnte eine starke Reduktion des Formazanniederschlages im Odontoblastensaum im Vergleich zu Kontrollpräparaten beobachtet werden. Im Pulpahomogenisat verringerte sich die LDH-Aktivität von 16,0 nkat/g Pulpafeuchtgewicht (Kontrolle) auf 14,5 nkat/g Pulpafeuchtgewicht (p = 0,05). Zahnkeime des Hausschweines können bei der biologischen Prüfung von Füllungsmaterialien übliche Tierversuche nicht ersetzen und höchstens im Rahmen von Kurzzeitversuchen Anwendung finden.