Hintergrund: Die Sofortimplantation kann vorhersagbare Ergebnisse liefern, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Ziel der vorliegenden Studie war eine Röntgenanalyse der Dimensionen der unteren Schneidezähne und ihres Alveolarknochens, um die Durchführbarkeit von Sofortimplantationen in dieser Region zu bewerten.
Material und Methoden: DVT-Bilder von insgesamt 404 intakten UK-Schneidezähnen bei 101 Patienten (42 Männer, 59 Frauen, mittleres Alter 49 ± 16,84 Jahre) wurden analysiert. Gemessen wurden die mesiodistale Zahnbreite und die Distanzen zwischen der Schneidekante (SK), der Schmelz-Zement-Grenze (SZG), dem (vestibulären) Knochenkamm (KK), der Wurzelspitze (WS) und dem Fenestrationspunkt (FP). Außerdem wurde die Winkelabweichung zwischen der Zahn- und der Knochenlängsachse als Zahntorque (ZT) aufgezeichnet.
Ergebnisse: Der Abstand SZG–KK betrug 3,23 ± 1,67 mm. Der mittlere Abstand WS–FP lag bei 15,02 ± 3,97 mm. Die mittlere vestibuloorale Breite im Bereich der seitlichen und mittleren Schneidezähne, gemessen 1 und 3 mm apikal des KK, war 7,12 ± 0,82 mm bzw. 6,32 ± 0,71 mm (p 0,001). Die vestibuloorale Breite lag an mehr als 33 % der mittleren Schneidezähne, aber nur an 3 % der seitlichen Schneidezähne bei unter 6 mm, was zeigt, dass die Alveolarkammbreite nach distal zunimmt. Der durchschnittliche ZT betrug 165,66 ± 7,47°.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass die Voraussetzungen für eine Sofortimplantation in der UK-Schneidezahnregion sorgfältig geprüft werden müssen, um eine erfolgreiche Behandlung mit vorhersagbaren Ergebnissen sicherzustellen.
Keywords: digitale Volumentomografie, Implantologie, restaurative Zahnmedizin, Sofortimplantation, UK-Anatomie, UK-Alveolarknochen