Clinical ResearchPages 142-153, Language: GermanMascetti, TommasoVorgestellt auf dem 90. Jahrestreffen der American Academy of Restorative Dentistry, Chicago, Illinois, USA, am 23. Februar 2020
Für den Ersatz von Einzelzähnen existiert eine Vielzahl restaurativer Alternativen. Wenn eine Implantatsetzung nicht möglich oder kontraindiziert ist, kommen Adhäsivbrücken als konservativste Option in Betracht. Über die Zeit wurde diese Restauration aufgrund neuer Erkenntnisse und Verbesserungen der Materialien und Techniken optimiert und etabliert. Die Literatur weist für einflügelige Adhäsivbrücken aus Zirkonoxid und Lithiumdisilikat eine hervorragende Langzeitbewährung auf. Im vorliegenden Artikel wird ein Update zum wissenschaftlichen Stand dieser Technik geliefert, bei dem der Schwerpunkt auf der Gerüstkonstruktion und der adhäsiven Befestigung liegt. Außerdem wird ein klinischer Fall mit sechsjähriger Nachbeobachtung gezeigt, bei dem nicht angelegte obere laterale Schneidezähne durch einflügelige Adhäsivbrücken ersetzt wurden.
Clinical ResearchPages 154-163, Language: GermanRomeo, Giuseppe / Iliev, GeorgiDie Nachfrage der Patienten nach ultrakonservativen ästhetischen Restaurationen im Frontzahnbereich wächst. Non-prep-Veneers sind eine der konservativsten Restaurationsformen in der ästhetischen Zahnmedizin. Um die Non-prep-Technik erfolgreich umzusetzen, ist ein analytischer Behandlungsansatz erforderlich. So wie im vorliegenden Fallbericht, bei dem alle Veneers trotz zum Teil sehr geringer Materialdicke so gestaltet werden konnten, dass sie eine sehr natürliche Licht- und Farbwirkung entfalteten. Das hier vorgestellte zahntechnische Konzept erleichtert die Modifikation und Harmonisierung der Zahnformen und Gingivakonturen. Weiterhin kann die Präparationsgrenze auf unterschiedlichen Höhen platziert werden, ohne dass die zervikale und approximale Randadaptation hiervon beeinträchtigt sind.
Clinical ResearchPages 164-186, Language: GermanRomano, Gabriella / Modoni, Michele / Ferraris, Federico / Zakaraya, Anna / Rasperini, GiulioKariesläsionen mit tiefen Rändern sind in der zahnärztlichen Praxis erhebliche Herausforderungen. Folgende Schlüsselaspekte dieses Problems werden im vorliegenden Beitrag diskutiert: Wie ist unter restaurativem Gesichtspunkt mit einem tiefen Kavitätenrand umzugehen? Wann und wie sollte chirurgisch interveniert werden? Welcher ist der beste Zeitpunkt für die definitive restaurative Versorgung nach einer chirurgischen Intervention? Die mittlerweile verfügbaren Restaurationsmaterialien und Adhäsivtechniken ermöglichen minimalinvasive Behandlungsansätze und damit einen umfangreichen Substanzerhalt und helfen dabei, unerwünschte Reaktionen der parodontalen Gewebe zu vermeiden. Je nach klinischer Ausgangslage kommen bei subgingivalen Kavitätenrändern drei Behandlungsoptionen in Betracht. Liegt der Rand maximal 1,5 mm unter dem Gingivarand, ist eine Anhebung des Kavitätenrands unter Kofferdam möglich, was eine optimale Restauration und Weichgewebeintegration erlaubt. Liegt der Kavitätenrand mehr als 1,5 mm unter dem Gingivarand, ist vor der Restauration eine chirurgische Intervention erforderlich. Liegt der Rand noch mindestens 2 mm über dem Knochen, wird ein ästhetisches suprakrestales Gewebemanagement (Supracrestal Tissue Esthetic Management, STEM) durchgeführt. Das heißt, es genügt eine Osteoplastik, um das suprakrestale Attachment neu zu etablieren und die restaurative Behandlung durchführen zu können. Eine Ostektomie ist nicht nötig. Liegt der Kavitätenrand weniger als 2 mm koronal zum Knochenkamm, ist eine Kronenverlängerung mit einer minimalen Ostektomie und anschließenden Osteoplastik indiziert.
Clinical ResearchPages 188-203, Language: GermanLobo, Maristela / Monteiro, Mabelle F. / Rodrigues, Rachel Q. F. / Xambre, Pedro A. O. / Rondina, Adriana R. / Andere, Naira M. R. B. / Castro dos Santos, Nidia C.Ziel: Mit dieser Fallserie werden eine modifizierte Technik für die ästhetische chirurgische Kronenverlängerung und eine neue Kategorisierung der ästhetischen Weichgewebeparameter vorgeschlagen und die Behandlungsergebnisse nach sechs Monaten ausgewertet.
Material und Methode: Patientinnen und Patienten, die aus ästhetischen Gründen eine chirurgische Kronenverlängerung wünschten, wurden anhand definierter Ein- und Ausschlusskriterien aufgenommen. Die Situation vor der Behandlung und sechs Monate postoperativ wurde mit Digitalfotografien dokumentiert. Vor der Behandlung wurde ein Weichgewebe-DVT erstellt, auf dem die Dimensionen des Parodonts digital vermessen wurden. Bei allen Teilnehmenden wurde eine modifizierte ästhetische Kronenverlängerung durchgeführt. Das erreichte Ergebnis des Weichgewebes wurde mit einem Ästhetik-Score (Crown Lengthening Esthetic Score, CLES) bewertet. Der mittlere CLES-Gesamtwert und seine einzelnen Parameterwerte (Gingivazenite, Papillen und Gingivarezession) für die Ausgangssituation und die Situation nach sechs Monaten wurden mit dem gepaarten t-Test und dem Wilcoxon-Rangsummentest verglichen.
Ergebnisse: 15 Patientinnen und Patienten nahmen an der Studie teil. Nach sechs Monaten hatten sich die mittleren Werte für den Gesamt-CLES (15,23 ± 2,49 bis 20,30 ± 2,65) sowie die Gingivazenite (4,80 ± 1,17 bis 7,28 ± 1,97) und die Papillen (4,62 ± 2,30 bis 7,30 ± 0,95) gegenüber der Ausgangssituation signifikant verbessert. Für die Gingivarezession fand sich nach sechs Monaten keine signifikante Veränderung.
Schlussfolgerung: Die modifizierte chirurgische Technik für die ästhetische Kronenverlängerung führte in dieser Fallserie wirksam zu einer Verbesserung der parodontalen Parameter. Der CLES erwies sich als nützliches Instrument zur Bewertung des ästhetischen Resultats.
Clinical ResearchPages 204-216, Language: GermanMoreno Rodríguez, José A. / Ortiz Ruiz, Antonio J.Ziel: Die Behandlung der fortgeschrittenen Periimplantitis ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Für supraossäre sowie Defekte mit ungenügender knöcherner Begrenzung werden rekonstruktive chirurgische Maßnahmen nicht empfohlen. Bislang wurde in allen Studien zur rekonstruktiven Periimplantitis-Therapie ein Zugang vom Mukosarand her verwendet. In diesem Beitrag wird an zwei Fallberichten ein neuer Ansatz mit apikalem Zugang für die Rekonstruktion fortgeschrittener Periimplantitis-Läsionen vorgestellt.
Material und Methode: Zunächst werden in einem nicht chirurgischen Schritt prothetische, mechanische und chemische Maßnahmen kombiniert. In dem anschließenden chirurgischen Schritt folgt dann die Defektrekonstruktion mit Knochenersatzmaterial und einem Bindegewebetransplantat über einen apikalen Zugang ohne Papilleninzision (Nonincised Papillae Surgical Approach, NIPSA).
Schlussfolgerung: Trotz ungünstiger Eigenschaften der periimplantären Defekte konnten mit dem NIPSA-Ansatz gute Behandlungsergebnisse erreicht werden.
Clinical ResearchPages 218-238, Language: GermanBatra, Panchali / Kaur, Harneet / Dawar, Anika / Mehta, VivekZiel: Eine übermäßige Gingivasichtbarkeit (Zahnfleischlächeln/ Gummy Smile) wird von den Patientinnen und Patienten häufig als ästhetisches Problem betrachtet. Dabei gibt es Unterschiede bezüglich der Wahrnehmung dentolabialer Ästhetik durch Zahnärzte und Laien. Um die Patienten in ästhetischer Hinsicht zufriedenstellen zu können, ist es für Behandler wichtig zu wissen, was Laien als akzeptabel empfinden. Diese Studie hatte das Ziel, den von Laien definierten Idealwert und Akzeptanzbereich für die Gingivasichtbarkeit zu ermitteln.
Material und Methode: Die elektronischen bibliografischen Datenbanken PubMed, Scopus, CENTRAL (Cochrane Central Register of Controlled Trials), Web of Science und EMBASE wurden systematisch nach englischsprachiger Literatur gemäß PRISMA- Leitlinien (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Metaanalyses) durchsucht. Die Qualität der Artikel wurde mit dem AXIS-Tool sowie 11 zusätzlichen Kriterien bewertet, die speziell für diese Studie entwickelt worden waren.
Ergebnisse: Von den 1263 in der Primärsuche als potenziell geeignet ermittelten Artikeln wurden 34 in die endgültige Auswertung eingeschlossen. Insgesamt 16 Artikel lieferten sowohl Idealwerte als auch Akzeptanzbereiche für die Gingivasichtbarkeit, 10 Artikel lediglich Akzeptanzbereiche und acht Artikel lediglich Idealwerte. In der gepoolten Stichprobe ergaben sich eine Akzeptanzschwelle von –0,84 ± 1,43 mm, ein Akzeptanzbereich von +3 bis –2,7 mm und ein Median von 0,0 mm.
Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie kommt zu dem Schluss, dass Laien eine minimale Gingivaexposition oder minimale Bedeckung der Zähne mit der Lippe am ästhetischsten finden. Darüber hinaus wurde ein Lächeln innerhalb eines Bereichs von 3 mm Gingivasichtbarkeit bis 2,7 mm Zahnbedeckung als akzeptabel angesehen. Die Kenntnis der Akzeptanzschwelle für übermäßige Gingivasichtbarkeit bei Laien liefert dem Zahnarzt einen wichtigen Anhaltspunkt für die evidenzbasierte ästhetische Behandlung.