Pages 7-13, Language: GermanReymus, Marcel / Herbst, Sascha / Diegritz, ChristianIntraalveoläre Wurzelfrakturen gehören mit 0,5–7 % zu den eher seltenen traumatisch bedingten Zahnverletzungen. Ihre Diagnose ist oft eine Herausforderung, da sich die Fraktur auf den ersten klinischen Blick als Konkussion, Lockerung oder Dislokation darstellen kann. Umso wichtiger sind die radiologische Diagnostik und das Verständnis des genauen, meist schrägen Frakturverlaufs. Ist keine Kommunikation zwischen Frakturspalt und Sulkus nachweisbar und ist die Diastase des koronalen Fragments nur gering, besteht die Therapie in der Reposition und Schienung; eine initiale endodontische Intervention ist in diesen Fällen nicht notwendig. Insgesamt kann von einer sehr guten Überlebenschance derartig verletzter Zähne von ca. 80 % ausgegangen werden. Auf mögliche Komplikationen sollte bei den regelmäßigen Recalluntersuchungen geachtet werden, um rechtzeitig reagieren zu können.
Keywords: dentale Traumatologie, traumatisch bedingte Zahnverletzung, intraalveoläre Wurzelfraktur, Diagnose, Therapie
Pages 15-23, Language: GermanKrug, Ralf / Krastl, GabrielDiagnostische Besonderheiten und therapeutische OptionenZähne mit Kronen-Wurzel-Fraktur sind aufgrund ihrer spezifischen Defektlage mit Nähe zum angrenzenden Knochen meist technisch nur sehr aufwendig zu restaurieren. Typischerweise gestaltet sich hierbei die Trockenlegung für die Adhäsivtechnik schwierig; der Erhalt der biologischen Breite gilt in parodontaler Hinsicht als kritisch. Es müssen somit häufig vorab Maßnahmen zur Restaurationsfähigkeit des verunfallten Zahnes durchgeführt werden, um anschließend die koronalen und radikulären Zahnhartsubstanzdefekte sicher und zuverlässig rekonstruieren zu können. Zu den parodontalen Anforderungen an eine erfolgreiche Therapie gehören stabile reizfreie Weichgewebeverhältnisse vor allem im krestal angrenzenden Restaurationsbereich. Endodontisch betrachtet können für eine definitive Versorgung je nach Defektausmaß und Restaurationsfähigkeit des Zahnes entweder der Erhalt der Pulpavitalität oder retentive Techniken im Wurzelkanallumen infrage kommen.
Keywords: Kronen-Wurzel-Fraktur, adhäsive Fragmentbefestigung, chirurgische Kronenverlängerung, kieferorthopädische Extrusion, chirurgische Extrusion
Pages 25-34, Language: GermanEichinger, Christoph / Hülsmann, MichaelDiese Literaturübersicht geht der Frage nach, welche antiresorptiven Therapieoptionen bei Avulsion zur Verfügung stehen. Es wurden zwölf klinische Studien identifiziert, die zur Beantwortung dieser Fragestellung beitragen. Die Auswertung der Studien ergab keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit bei systemischer oder topischer Applikation von Antibiotika. Bei der endodontischen Therapie wurde zwischen Ledermix und Kalziumhydroxid ebenfalls kein Unterschied in der Wirksamkeit der beiden intrakanalären Wirkstoffe festgestellt. Die Applikation von Emdogain auf die Zahnoberfläche und in die Alveole zeigte entweder keine signifikanten Effekte oder eine Reduktion der entzündungsbedingten Wurzelresorptionen. Es wurden signifikante Unterschiede in der Prognose der Zähne abhängig davon beschrieben, ob die Lagerung bis zur Replantation in einer Zahnrettungsbox erfolgte. Die Kombination der unterschiedlichen Therapieansätze kann die Langzeitprognose des Zahnes verbessern, ein Therapieansatz alleine nicht.
Keywords: Avulsion, Zahntrauma, antiresorptive Behandlung, Antibiotika, Ledermix, Emdogain, Aufbewahrungsmedium
Pages 35-46, Language: GermanArnold, MichaelEine FallserieDie endodontische Intervention mit der reparativen endodontischen Therapie (RET) verhinderte in den vorgestellten Fällen nach Intrusion und mikrobieller Infektion ein weiteres Fortschreiten infektionsbedingter Wurzelresorptionen an Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum. Es wurde eine biologische intrakanaläre Barriere an allen Zähnen induziert. Eine Reevaluation bei Ausbleiben eines Längen- oder Dickenwachstums ermöglichte die Überprüfung der Gewebeneubildung und die Wiederholung der RET.
Keywords: Intrusion, infektionsbedingte externe Resorption, reparative endodontische Therapie, plättchenreiches Fibrin, Blutkoagulum, dentales Trauma
Pages 47-53, Language: GermanRaabe, CharlotteDie endodontische Behandlung traumatisch geschädigter Frontzähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum birgt viele Herausforderungen. Das erfolgreiche Management im Sinne einer ausreichenden Desinfektion, eines suffizienten apikalen Verschlusses und einer Stabilisierung der Zähne bei weit offenem Apex hat erheblichen Einfluss auf den langfristigen Behandlungserfolg. Im folgenden Beitrag wird die Behandlung der mittleren Oberkieferfrontzähne bei einem 10-jährigen Patienten mit Zustand nach Frontzahntrauma bei nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum mithilfe eines Gelatineschwamms und eines Biodentine-Plugs beschrieben.
Keywords: dentales Trauma, nicht abgeschlossenes Wurzelwachstum, apikaler Verschluss, Biodentine, Gelatineschwamm
Pages 55-62, Language: GermanHerrmann, PeggyEin FallberichtIntrusionen der bleibenden Frontzähne gehören zu den schwerwiegendsten traumatischen Zahnverletzungen. Infolge einer Schädigung des Wurzelzements können pathologische Wurzelresorptionen und posttraumatische Ankylosen auftreten. Bei Patienten im Wachstum führt dies zu lokalen Wachstumshemmungen mit Infraposition der betroffenen Zähne. Dieser Fallbericht beschreibt die Primärversorgung nach schwerer Intrusionsverletzung sowie die Behandlung der posttraumatischen Ankylose und diskutiert patientenindividuell Therapiealternativen.
Keywords: dentales Trauma, Intrusion, Wurzelresorption, externe Ersatzresorption, posttraumatische Ankylose
Pages 63-68, Language: GermanKirchner, ErikEin FallberichtIm vorliegenden Fallbericht wird beispielhaft die Versorgung einer traumatischen koronalen Kronenfraktur mit exponierter Pulpa dargestellt. Der vitale Frontzahn wurde mit einer Pulpotomie behandelt und der frakturierte Teil des Zahnes adhäsiv wiederbefestigt. Zur Abdeckung der Pulpawunde wurde ein biokeramisches Reparaturmaterial verwendet.
Keywords: dentales Trauma, biokeramisches Reparaturmaterial, Pulpotomie, Hartgewebebarriere, mikroskopische Endodontie