OriginalarbeitLanguage: GermanOptimale Reinigung und bakteriendichter Verschluss des Wurzelkanalsystems sind Vorbedingungen für den Langzeiterfolg jeder Wurzelkanalbehandlung. Es wurde von uns eine neue Methode vorgestellt, die es erlaubt, vollautomatisch und ohne Zuhilfennahme von Instrumenten die Wurzelkanäle zu reinigen, aufzubereiten und abzufüllen. Mit dieser neuen vollautomatischen Methode soll das gesamte Wurzelkanalsystem erreicht, aufbereitet und abgefüllt werden. Das Ziel dieses Übersichtsartikels ist es, über die Wirkungsweise der neuen Methode und den Stand der Entwicklung zu berichten.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Randschlussqualität von Klasse-II-Keramikinlays zu Schmelz und Dentin bei Verwendung verschiedener Befestigungszemente wurde mittels Rasterelektronenmikroskop (REM) und Farbpenetration (FP) in vitro untersucht. 32 Klasse-II-Keramikinlays (IPS Empress [Ivoclar]) wurden adhäsiv in mod-Kavitäten befestigt mit zervikalen Stufen im Dentin und im Schmelz. Es wurden die dualhärtenden Befestigungszemente Variolink (hochviskös) mit Syntac Single Component (Vivadent) und Variolink II (hochviskös) mit Syntac Classic (Vivadent), der Hybridionomerzement Fuji Duet (GC) und der Kompomerbefestigungszement Dyract CEM/Prime&Bond 2.1 (Dentsply) verwendet. Die Zähne wurden einer thermomechanischen Wechsellast (TCML: 1,2 x 10 hoch 6 x 50 N, 6000 x 5°/55°C H2O, 2 min je Zyklus) unterzogen. Für das Befestigungskomposit Variolink in Kombination mit dem Dentinadhäsiv Syntac Single Component konnten bei der REM-Untersuchung sowohl vor als auch nach TCML 0% Randspalt bei dentinbegrenzter und schmelzbegrenzter Stufe gefunden werden. Die Ergebnisse der REM-Auswertung und die Untersuchung der Farbpenetrationen legen nahe, dass die Verwendung von Kompomer- und kunststoffmodifzierten Glasionomerzementen keine befriedigende Alternative zur adhäsiven Befestigung von Keramikinlays mittels Komposit und absoluter Trockenlegung sind.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser Untersuchung war es, den Langzeiterfolg der medikamentösen Therapie als Begleitmaßnahme zur Schienentherapie bei Diskusverlagerungen ohne Reposition zu untersuchen. Von insgesamt 62 Patienten mit Diskusanteriorverlagerungen ohne Reposition wurden 23 Patienten (37%) mit einer Pivotschiene nach Sears und 39 Patienten (63%) zusätzlich zur Schienentherapie medikamentös mit einem nicht-seroidalen Antirheumatikum und einem myotonolytisch wirkenden Benzodiazepin therapiert. Der Therapieerfolg wurde objektiv anhand eines validierten Befragungsbogens mit visuelen Analogskalen (VAS) bestimmt. Die Auswertung ergab bei allen untersuchten Patienten nach der Therapie eine statistisch signifikante Zunahme der maximalen Mundöffnung von 33 mm auf 45 mm (Wilcoxon-Test, p = 0,000). 57 Patienten (92%) gaben Beschwerdefreiheit oder deutliche Verminderung der subjektiven Beschwerden an. In der Gruppe der medikamentös therapierten Patienten konnte eine statistisch signifikant höhere Zunahme der Unterkiefermobilität (Mann-Whitney-U-Test, p 0,05) und ein geringeres subjektives Schmerzempfinden als in der Gruppe der nicht medikamentös therapierten Patienten beobachtet werden.
OriginalarbeitLanguage: German35 Patienten wurden im Durchschnitt 11 Jahre nach prothetischer Rehabilitation einer paraokklusalen, mechanischen Achsiographie unterzogen. Die aufgezeichneten Funktionsbahnen (n = 70) wurden fotografisch vergrößert und der Startpunkt der Funktionsbahn, die Lage der Scharnierachse bei maximaler Interkuspidation digitalisiert. In 63 Fällen zeigte sich eine Übereinstimmung des Startpunktes der Funktionsbahn und der Lage der Scharnierachse bei maximaler Interkuspidation. Davon waren bei 25 Fällen alle drei Punkte gleich und bei 38 Fällen waren der Startpunkt der Funktionsbahn und die Lage der Scharnierachse bei maximaler Interkuspidation ident, nicht jedoch die Lage der Scharnierachse bei Druck auf das Kinn. Im Durchschnitt wurde dabei die Scharnierachse um 0,4 mm nach posterior und um 0,06 mm nach superior verlagert. Es zeigte sich, dass auch bei ligamentärer Instabilität im unteren Kompartiment des Kiefergelenks, wenn das zentrale Registrat gelenksbezüglich und muskelaktiv - d.h. ohne Druck auf das Kinn - genommen wird und eine eindeutige Fronteckzahnführung etabliert wird, eine funktionelle Langzeitstabilität der Kondylus-Diskuseinheit und der gelenksbezüglichen Okklusion erzielt werden kann.
OriginalarbeitLanguage: GermanIm Rahmen einer klinischen Studie mit 14 Patienten aus einer privaten Praxis mit 17 tiefen parodontalen Taschen, bei denen die konventionelle Lappentherapie erfolglos verlief, wurden die Ergebnisse einer GTR-Behandlung mit nicht-resorbierbaren ePTFE-Membranen über fünf Jahre hinweg untersucht. In vorliegender Arbeit werden die klinischen Parameter der Ausgangssituation und die klinischen Ergebnisse zum Zeitpunkt des 5-Jahres-Follow-up mitgeteilt. Vor Behandlungsbeginn lag das mittlere Attachmentniveau bei 10,1 mm und die mittlere Sondierungstiefe bei 9,2 mm. 60 Monate nach der GTR-Behandlung ergab sich nach Wilcoxon-Vorzeichen-Rangtest eine Reduktion der Sondierungstiefe um 3,1 #177 1,4 mm (p 0,001) und ein klinischer Attachmentgewinn von 2,1 #177 1,3 mm (p 0,001). Signifikante Faktoren des Langzeitergebnisses wurden mit Hilfe einer multiplen Regressionsanalyse identifziert. Der Attachmentgewinn sowie die Reduktion der Sondierungstiefe nach fünf Jahren korrelierten mit der Defekttiefe, dem Vorliegen eines 2- bzw. 3-Wand-Defekts und guter Mundhygiene. Bei Rauchern ergab sich ein geringerer Attachmentgewinn. Insgesamt erwies sich die GTR-Behandlung als effizientes Verfahren zur langfristigen Parodontalregeneration bei tiefen parodontalen Taschen, sofern für diese Behandlungsverfahren geeignete Patienten ausgewählt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanErgebnisse neuerer elektromyographischer Studien belegen, dass die unterschiedlichen Muskelareale des M. temporalis auch heterogen aktiviert werden können. Ziel der vorliegenden Studie war es, bei natürlichen Muskelfunktionen die Auswirkung von Änderungen der Kieferrelation auf das Funktionsmuster des M. temporalis zu untersuchen. Bei 10 gesunden männlichen Probanden wurde mit drei bipolaren Oberflächenelektroden die elektrische Aktivität des M. temporalis beim Kauen, Schlucken und Sprechen sowie bei minimaler Halteaktivität und maximaler Muskelkontraktion aufgezeichnet. Die Registrierungen erfolgten in maximaler Interkuspidation sowie nach der Inkorporation von vier unterschiedlichen Aufbissschienen (zwei RKP-Schienen mit 2 mm und 4 mm inzisaler Sperrung). Mit eingegliederten Schienen konnten bei allen Funktionen deutliche Änderungen im antero-posterioren Rekrutierungsmuster und eine Reduktion der normierten Muskelaktivität der abgeleiteten Areale im Vergleich zur natürlichen Bezahnung gefunden werden. Mit Protrusionsschienen waren diese Befunde deutlich stärker ausgeprägt als mit RKP-Schienen. Die Ergebnisse bestätigten die funktionelle Kompartimentierung des M. temporalis. Darüber hinaus lieferten sie Anhaltspunkte für eine spezifische neuromuskuläre Wirkung von Protrusionsschienen auf diesen Muskel.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Funktionsmorphologie des Kiefergelenkes sollte auf der Basis ihrer phylogenetischen Entwicklung untersucht werden. Hierzu wurden 13 fossile und 14 rezente menschliche Gelenke sowie 10 anthropoide Kiefergelenke mit Hilfe des MR2-Photogrammetriesystems der Fa. Rollei räumlich erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Region des Kiefergelenkes im Laufe der Evolution infolge einer weitreichenden Umstrukturierung des gesamten Körperbaues nach ventral und kaudal verlagerte. Diese Entwicklungsrichtung spiegelt sich heute in der intraartikulären Position des Kondylus wider. Die Gesamtform der Kiefergelenkpfanne hat sich im Sinne einer anterior-posterioren Verkürzung und zentralen Vertiefung modifiziert. Aus der Untersuchung ergeben sich Zusammenhänge zwischen der Evolution des Kiefergelenkes und der klinischen Ausprägung bestimmter, dysfunktioneller Arthropathien.
OriginalarbeitLanguage: GermanMit Hilfe von nach Lutz et al. und Ryge modifizierten klinischen Kriterien wurde das Dentinadhäsiv-Komposit-System Scotchbond Multipurpose#174/Z100#174 im Hinblick auf seine Eignung zur Deckung nichtkariöser zervikaler Hartsubstanzdefekte überprüft. Von 28 ursprünglich gelegten konnten 22 Füllungen fünf Jahre später nachuntersucht werden. Auf Grund von dentinseitig gelegenen Füllungsrandverfärbungen ergaben sich signifikante Unterschiede in der Bindungszonenmorphologie zwischen Basis- und Fünfjahreskontrolle. Verursacht durch quellungsbedingte Überschüsse, weniger aber durch eine hohe Anzahl von Füllungsverlusten, veränderte sich das Volumenverhalten nach fünf Jahren signifikant gegenüber der Ausgangssituation. Die Oberflächentextur hingegen zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Untersuchungszeitpunkten. Randrauigkeiten erwiesen sich als nachbearbeitungsbedingt. Wie die Epon-Repliken belegen, bildeten sich sowohl zum Schmelz als auch zum Dentin Relaxationszonen aus. Eine Füllungsreplik des Übergangs der Füllung zum Dentin bewies, dass sich auch am äußeren Füllungsrand eine Hybridzone zu den kollagenen Fasern des Dentins ausbilden kann.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie konservative Versorgung hoher Gelenkhals- und Gelenkwalzenfrakturen, die in der Regel zu einer Luxation der diskokondylären Einheit führen, liefert nur in Ausnahmefällen ein befriedigendes Ergebnis. Seit 1993 wurden daher 101 Luxationsfrakturen der Gruppen V und VI über einen offen-diaartikulären Zugang osteosynthetisch versorgt. Die Objektivierung der postoperativen Ergebnisse erfolgte elektronisch-achsiographisch (n = 40) und kernspintomographisch (OT, n = 37 Gelenke, davon 20 Gruppe VI und 17 Gruppe V). Als kernspintomographische Kontrollgruppe dienten 16 konservativ versorgte Luxationsfrakturen der Gruppen V und VI (KT). Operativ versorgte hohe Luxationsfrakturen (Gruppe V) schnitten in Hinblick auf den Erhalt der Kondylusbeweglichkeit (6,3 mm OT vs. 4,2 mm KT) und den Verlust der Vertikaldimension besser ab, allerdings zeigte knapp ein Drittel der Patienten (OT) ebenfalls höhergradige, mit dem konservativ versorgten Kollektiv vergleichbare Limitationen. Für die operativ versorgte Gruppe konnte ein signifikanter Zusammenhang (alpha = 0,05) zwischen Limitationen der Diskusbeweglichkeit und achsiographisch erfassten Limitationen der Mediotrusionsbahn (OT) gesichert werden. Dem Erhalt der Diskusbeweglichkeit kommt somit eine entscheidende Rolle für das postoperative funktionelle Ergebnis zu.
OriginalarbeitLanguage: GermanDer intraoperative Situs bei der osteosynthetischen Versorgung diakapitulärer Frakturen zeigt je nach Frakturverlauf erhebliche Unterschiede in Hinblick auf die Kondylus-Diskus-Fossa-Relation. Die Bedeutung für das postoperative funktionelle Ergebnis sollte geklärt werden. 61 diakapituläre Frakturen der Gruppe VI wurden über einen offen-diaartikulären Zugang osteosynthetisch versorgt und gemäß Operationssitus unterteilt in Abscherfrakturen des medialen Walzenanteils (Gruppe VI A, n = 31) und diakapituläre Frakturen mit Beteiligung des lateralen Kondylenpols, d.h. mit Vertikalverlust und Beteiligung des Ligamentum laterale (Gruppe VI B, n = 30). Die Objektivierung der postoperativen Ergebnisse erfolgte elektronisch-axiographisch und kernspintomographisch (n = 20 Klasse-VI-Frakturen). Als Vergleichsgruppen dienten 17 operativ versorgte hohe Kollumluxationsfrakturen der Gruppe V. Osteosynthetisch versorgte Frakturen der Gruppen VI A und VI B zeigten keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich funktioneller Ergebnisse. Innerhalb der VI B-Frakturen fanden sich jedoch häufiger (25%) höhergradige Limitationen der Mediotrusionsbahnen sowie eine deutlich eingeschränkte Diskusbeweglichkeit. Frakturen der Gruppe V zeigten hier vergleichbare Befunde. Da Frakturen der Gruppe VI B zu einer massiven Dislokation des diskokondylären Komplexes führen, sollten sie wie Frakturen der Gruppe V operativ versorgt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanDurch Simulation von Bewegungen im Artikulator sollte der Einfluss der Lage posteriorer Bezugspunkte auf die Messwerte funtioneller Parameter (sagittaler Kondylenbahnwinkel, Bennett-Winkel) geklärt werden. Hierzu wurden bei verschiedenen Artikulatoreinstellungen die Achsenzeiger des Condylocomp-LR3-Messsystems auf die transversale Artikulatorachse des Protar-7-Artikulators sowie auf kontrolliert von der Artikulatorachse verschobene posteriore Bezugspunkte ein- bzw. beidseitig ausgerichtet und simulierte Protrusions- und Lateralbewegungen elektronisch aufgezeichnet. Bei Protrusionsbewegungen konnten Lageveränderungen der Bezugspunkte nur geringe Abweichungen von den jeweiligen Referenzwerten des sagittalen Kondylenbahnwinkels verursachen (auf der Basis der Mittelwerte maximal -2,0 bis +2,8 Grad). Bei Lateralbewegungen dagegen führten - insbesondere beidseitige - Verlagerungen der posterioren Bezugspunkte zu deutlichen Veränderungen des Bennett-Winkelwertes. Maximale Abweichungen von den Referenzwerten von -8,9 bis +5,5 Grad wurden im Mittel festgestellt. Darüber hinaus konnten durch dorsale Verlagerung der Bezugspunkte negative Bennett-Winkel bestimmt werden. Als praktische Konsequenz ergibt sich daraus, dass die Bestimmung eines negativen Bennett-Winkels mit Vorsicht interpretiert werden sollte und für sich allein betrachtet kein ausreichendes Kriterium für die Annahme einer gelenkbezogenen Funktionsstörung darstellt.