Pages 119, Language: GermanDevigus, AlessandroPages 120-137, Language: Germanvon Arx, Thomas / Salvi, Giovanni E.Die apikale Chirurgie dient oft als letzter Ausweg, wenn es darum geht, einen Zahn mit einer rezidivierenden Läsion endodontischen Ursprungs zu erhalten und eine konventionelle erneute Behandlung weder indiziert noch klinisch oder finanziell sinnvoll ist. Für den chirurgischen Zugang spielen die Art der Schnittführung und das Lappendesign eine wichtige Rolle. Mit der Schnittführung muss ein optimaler Zugang zur Wurzelspitze erfolgen und der Lappen ermöglicht die Einsicht in den OPBereich. Bei der Entscheidung für eine spezielle Inzisionstechnik müssen insbesondere in der Oberkieferfront verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören der Status des marginalen Parodonts, Lage und Ausdehnung der periapikalen Läsion, Vorhandensein eines Restaurationsrands und die ästhetischen Ansprüche des Patienten. Das Ergebnis der Weichgewebeheilung nach der apikalen Chirurgie hängt außerdem von anatomischen und chirurgischen Aspekten ab, wie dem Biotyp der Gingiva, dem Erhalt der Gefäßversorgung, der marginalen Knochenstruktur, der Technik der Lappenlösung und -retraktion, der Dauer des Eingriffs und dem Wundverschluss. Es ist wichtig, die Weichgewebeheilung mit dem Patienten zu besprechen, während der Eingriff geplant wird, weil vielleicht das endodontische Problem gelöst, dabei aber eine gingivale Rezession geschaffen wird.
Pages 138-157, Language: GermanVailati, Francesca / Belser, Urs ChristophTraditionell wird für Patienten mit stark erodierten Dentitionen eine Full-Mouth-Rehabilitation mit Vollkronen empfohlen. Dank der verbesserten adhäsiven Techniken ist eine Versorgung mit Kronen seltener indiziert und es kann eine weniger invasive adhäsive Therapie vorgeschlagen werden. Eine adhäsive Behandlung vereinfacht das klinische und das zahntechnische Vorgehen. Die Versorgung solcher Patienten stellt aber wegen der umfangreichen Zahnerosion immer noch eine klinische Herausforderung dar. Um dem Behandler während der Planung und Umsetzung einer adhäsiven Full-Mouth-Rehabilitation die Arbeit zu erleichtern, wurde ein innovatives Konzept erarbeitet: Die Three- Step-Technik. Drei Laborschritte wechseln sich mit drei klinischen Schritten ab. Der Behandler und der Zahntechniker arbeiten so ständig eng zusammen, um ein möglichst prognostizierbares ästhetisches und funktionelles Ergebnis zu erzielen. Beim ersten Schritt wird eine ästhetische Analyse vorgenommen, um die Position der Okklusionsebene zu bestimmen. Im zweiten Schritt werden die Seitenzahnbereiche im Mund des Patienten in einer erhöhten vertikalen Dimension rekonstruiert. Zum Abschluss wird im dritten Schritt die Frontzahnführung wiederhergestellt. Mit dieser Three-Step-Technik kann der Behandler eine Full-Mouth-Versorgung in eine individuelle Rehabilitation der einzelnen Quadranten umwandeln. In diesem Artikel geht es um den zweiten Schritt. Wir stellen die zahntechnischen und klinischen Schritte vor, die für die Rekonstruktion der Seitenzahnbereiche mit einem definierten Okklusionsschema in einer erhöhten vertikalen Dimension erforderlich sind. Der erste Schritt wird noch einmal kurz zusammengefasst.
Pages 158-169, Language: GermanDeliperi, SimoneIn dieser Studie werden die Wirksamkeit des Bleichens avitaler Zähne und das klinische Verhalten direkter Kompositrestaurationen untersucht, die zur mehrflächigen Rekonstruktion von endodontisch gebleichten Zähnen verwendet wurden. In diese klinische Studie wurden 21 Patienten ab 18 Jahren aufgenommen. 26 endodontisch gebleichte Ober- und Unterkieferfrontzähne wurden mit einem Mikrohybrid-Komposit restauriert. Mit Hilfe eines nach Helligkeitsstufen geordneten Vita-Farbrings wurde für jeden Patienten der Helligkeitswert bestimmt. Provisorische oder bereits vorhandene definitive Restaurationen wurden entfernt. Unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze wurden 1 mm Guttapercha aufgebracht und eine Barriere aus kunststoffmodifiziertem Glasionomerzement angelegt. Das Bleichen erfolgte in der Praxis und zu Hause. Zwei Wochen nach Abschluss des Bleichens wurden die Zähne mit einer Kombination aus einem gefüllten Adhäsivsystem und einem Mikrohybrid-Komposit restauriert. Bis auf eine wurden alle Restaurationen während eines Zeitraums von fünf Jahren alle 12 Monate untersucht. Dazu verwendeten zwei unabhängige Untersucher die modifizierten Kriterien des United States Public Health Service. Es wurden keine Misserfolge verzeichnet und bis auf die Farbstabilität gab es nur A-Bewertungen (A: 10; B: 14; C: 1). Die ANOVA zeigte eine signifikante Farbveränderung zwischen der Ausgangssituation (Durchschnitt = 14,13) und zwei Wochen (Durchschnitt = 1,6), zwei Jahren (Durchschnitt = 2,8), und fünf Jahren (Durchschnitt = 3,4), P 0,0001. Ein Posthoc- Test zeigte eine signifikante Farbveränderung zwischen einem 2-Wochenund einem 5-Jahres-Follow-up (P = 0,001). Bei 15 von 25 avitalen Zähnen dunkelte der Farbton wieder nach, aber nur um maximal sechs Stufen. Die direkten Frontzahnrestaurationen aus Komposit zeigten nach fünf Jahren ein hervorragendes klinisches Verhalten.
Pages 170-183, Language: GermanKoutayas, Spiridon-Oumvertos / Charisis, DimitriosIn dieser Studie wurde untersucht, inwiefern das Gerüstmaterial (Spinell oder Alumina) und die Art der Glasinfiltration (unter oder ohne Vakuum) die Farbe von 2M2-Vita-In-Ceram-Spinell- und Alumina-Keramikveneers (Vident) beeinflusst, die für die Restauration von 5M1-verfärbten Hintergründen verwendet werden. Insgesamt wurden 40 In-Ceram-Spinell- (SP, n = 20) und Alumina-Scheiben (AL, n = 20) (Durchmesser 10,0 mm, Dicke 0,4 mm, Vident) unter Vakuum (V, n = 20) oder ohne Vakuum (A, n = 20) glasinfiltriert. Dazu wurde ein transluzentes Glas (S1, Vident) verwendet. Anschließend wurden sie verblendet (2M2 Vitadur Alpha, Gesamtdicke 0,7 mm). Die Veneer-Prüfkörper wurden mit dualhärtendem Kompositkleber (Panavia F 2.0 Light, Kuraray) auf die 5M1-Farbhintergrundscheiben (Vitadur Alpha, Durchmesser 10,0 mm, Dicke 2,0 mm) geklebt. So wurden die Studiengruppen gebildet (SPV, SPA, ALV, ALA, jeweils n = 10). Als Kontrolle (CTR-Gruppe) wurden 10 2M2- Feldspatveneerscheiben (Vitadur Alpha, Durchmesser 10,0 mm, Dicke 0,7 mm) auf 2M2-Farbhintergrundscheiben (Vitadur Alpha, Durchmesser 10,0 mm, Dicke 2,0mm) geklebt. Mit dem Vita-Easyshade-Spektrophotometer (Vident) wurden für jede Studien- und die Kontrollgruppe die L*a*b*-Farbkoordinaten fünfmal gemessen. Die durchschnittlichen Farbunterschiede (ΔE) wurden anhand der Gleichung ΔE = (ΔL*2 + Δa*2 + Δb*2)1/2 ermittelt. Die durchschnittlichen Farbunterschiede und Standardabweichungen zwischen den Studiengruppen und der Kontrollgruppe waren: 7,31 ± 0,99 für SPV; 7,23 ± 0,61 für SPA; 5,81 ± 1,41 für ALV und 6,25 ± 0,89 für ALA. Die zweifache ANOVA gefolgt von einem t-Test zeigte, dass nur das Gerüstmaterial einen statistisch signifikanten Einfluss auf die endgültige Farbe hatte (α = 0,05, P = 0,000). Das Gerüstmaterial (Spinell oder Alumina) beeinflusste die gerüstspezifische Opazität signifikant. Die Art der Glasinfiltration (unter oder ohne Vakuum) hingegen hatte nur geringen Einfluss auf die endgültige Farbe beider glasinfiltrierten Veneers auf verfärbtem Hintergrund. In Anbetracht der festgestellten klinisch sichtbaren Schwellenwerte zeigten In-Ceram-Alumina-Keramikveneers im Vergleich zu allen anderen Gruppen die größte Farbverbesserung verfärbter Zähne.
Pages 184-195, Language: GermanOliva, Josep / Oliva, Xavi / Oliva, Josep D.Keramiken werden in der Zahnheilkunde und Humanmedizin seit vielen Jahren eingesetzt. Zirkonoxid zählt heute zu den meistverwendeten Keramiken, da es aufgrund seiner hervorragenden mechanischen Eigenschaften für viele Indikationen geeignet ist, für die früher nur Metalle in Frage kamen. Keramiken auf Zirkonoxidbasis werden seit vielen Jahren als Gerüst für Einzelkronen und weitspannige Brücken verwendet. Keramiken auf Zirkonoxidbasis werden auch als Implantate für Hüftprothesen und Finger-, Zehund Handgelenke eingesetzt. Inzwischen werden in manchen Artikeln der zahnmedizinischen Literatur auch Zirkonoxidimplantate als möglicher Zahnersatz vorgeschlagen. Wir zeigen auf, welche Ergebnisse erzielt werden können, wenn man in einem ästhetisch anspruchsvollen Fall Zirkonoxidimplantate mit rauer Oberfläche verwendet. Bei dem 28-jährigen Patienten mussten die oberen zentralen Schneidezähne ersetzt werden. Unmittelbar nach der Extraktion wurden zwei Zirkonoxidimplantate mit rauer Oberfläche (CeraRoot) inseriert. Die Implantate wurden sofort provisorisch versorgt. Nach drei Monaten wurden die definitiven Vollkeramikkronen adhäsiv befestigt. Zirkonoxidimplantate sind als Zahnersatz vielleicht eine gute Alternative, vor allem in ästhetisch anspruchsvollen Fällen. Es bedarf weiterer Studien, um die langfristigen Ergebnisse von Dentalimplantaten aus Zirkonoxid mit unterschiedlichen Oberflächen auszuwerten.
Pages 196-207, Language: GermanRe, Dino / Augusti, Davide / Sailer, Irena / Spreafico, Diego / Cerutti, AntonioIn dieser Studie wurde die Scherhaftfestigkeit (SBS) von zwei Kompositen untersucht. Sie wurden auf Intaglio- Oberflächen aus Zirkonoxid aufgebracht, die von zwei unterschiedlichen Herstellern stammten, und die vier verschiedenen Oberflächenbehandlungsgruppen angehörten. Es wurden je 40 Zirkonoxid- Prüfkörper zweier Hersteller (Lava, 3M ESPE; Cercon, Dentsply) verwendet, jeder mit einer systemspezifischen Intaglio- Oberfläche. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip vier Behandlungsgruppen zugeteilt (20 Prüfkörper pro Gruppe, 10 für jeden Hersteller). Keine Behandlung (No-T), Sandstrahlen mit 50 µm Al2O3 (S-50), Sandstrahlen mit 110 µm Al2O3 (S-110) sowie Rocatec-Beschichtung mit Silikat und Silanisierung (ESPE-Sil, 3M ESPE) (Roc). Auf dem Zirkonoxid wurde ein 5-mm-Metallring befestigt und mit einem von zwei Kompositklebern gefüllt (RelyX Unicem, 3M ESPE, und Panavia F 2.0, Kuraray). Die Prüfkörper wurden sieben Tage bei 37 °C in destilliertem Wasser gelagert. Die Scherhaftfestigkeit wurde mit einer Universalprüfmaschine analysiert. Die Werte wurden in MPa ermittelt und die Daten mit ANOVA und dem Tukey-HSD-Test analysiert (P 0,05). Bei den Lava-Prüfkörpern erhöhten die drei getesteten Methoden zur Oberflächenbehandlung die Haftfestigkeit von Panavia im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht (P = 0,195). Bei der Verwendung von RelyX Unicem, S-50 und Roc waren die durchschnittlichen SBS-Werte signifikant höher als die Werte für No-T (S-50 P = 0,0048; Roc P 0,001). Bei den mit Rocatec behandelten Lava-Oberflächen gab es einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden verwendeten Befestigungskompositen (Unicem 11,39 ± 2,19; Panavia 8,56 ± 1,17; P=0,002). Bei den Cercon-Prüfkörpern gab es einen signifikanten Unterschied zwischen den Unicem- und den Panavia- Kontrollgruppen (No-T Unicem 1,48± 1,19, No-T Panavia 4,60 ± 2,75, P=0,004). Alle Oberflächenbehandlungen erhöhten die Haftfestigkeit des Kompositzements RelyX Unicem auf beiden Zirkonoxidsubstraten. Bei der Verwendung von Panavia und Lava wurden keine statistisch signifikanten Veränderungen festgestellt. Das Sandstrahlen mit 110 µm Al2O3 ergab für Panavia auf Cercon die höchste Haftfestigkeit.
Pages 209-216, Language: German