OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Untersuchung war es, den makroskopischen Oberflächenflächenbefund approximaler Kariesläsionen mit den histologischen und radiologischen Validierungsresultaten zur Läsionspenetrationstiefe zu vergleichen. 120 unversorgte Approximalflächen von Prämolaren und Molaren mit den folgenden Oberflächenbefunden wurden von zwei Untersuchern im Konsens ausgewählt (n = 30 pro Gruppe): [I] Opazität mit glatter Oberfläche; [II] Opazität mit rauer Oberfläche; [III] schmelzbegrenzte Kavitation; [IV] Kavitation mit Dentinexposition. Die kariöse Demineralisation wurde anhand digitaler Röntgenaufnahmen (Sidexis, 0,08 s, 60 KV; Sirona) bestimmt und anschließend die Kariesextension in Serienschnitten polarisationsmikroskopisch dargestellt (Axiovert 135, Zeiss) und quantifiziert (Measure Pro 32, Teachscreen). Flächen mit Opazitäten zeigten im Vergleich zu Kavitationen eine signifikant geringere absolute und relative Tiefenausdehnung der kariösen Läsion mit folgenden Mittelwerten: I: 0,8 mm/19,6 %; II: 1,1 mm/25,6 %; III: 2,1 mm/ 55,8 %; IV: 2,6 mm/66,9 % (p 0.001, Tukey). Die Assoziation zwischen Histologie- und Oberflächenklassifikation war hoch (r = 0,74 (Spearman)), wohingegen Radiologie und Histologie eine geringere Korrelation aufwiesen (r = 0,42). Wählte man radiologisch eine Dentinläsion als Erkrankungsschwelle, wurden 65 % der Oberflächenkavitationen korrekt detektiert. Trotzdem die histologische Quantifizierung mit dem Zahnoberflächenbefund approximaler Karies grundsätzlich gut korreliert war, zeigte sich, dass weder Initialläsionen noch Kavitationen auf bestimmte histologische Läsionsausprägungen eingrenzbar waren, so dass in Validierungsstudien entsprechend der Fragestellung gezielt eine der beiden Methoden ausgewählt werden sollte. Eine radiologische Validierung ist aufgrund vieler falsch-negativer Befunde nicht zu empfehlen.