OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der vorliegenden Studie war es, die Reproduzierbarkeit der Bestimmung horizontaler Attachmentlevels (PAL-H) und Befallsgrade von Furkationen in Abhängigkeit vom Entzündungsgrad des interradikulären Gewebes zu bestimmen. 60 Molaren bei 10 Patienten mit profunder marginaler Parodontitis wurden untersucht. Im Abstand von 14 Tagen wurden präoperativ mit der farbkodierten, in 3 mm Schritten markierten Nabers-Sonde Doppelmessungen der PAL-H in Furkationen auf 0,5 mm genau durchgeführt und jeweils der Grad des Furkationsbefalls bestimmt. 30 s nach PAL-H-Messung wurde beurteilt, ob eine Sondierungsblutung auftrat (BOP-H). Es wurden 3 Gruppen gebildet: I) BOP-H zweimal negativ (-/-), II) BOP-H zweimal positiv (+/+), III) BOP-H einmal negativ und einmal positiv (-/+). Für jede Gruppe wurde dabei die Standardabweichung der Einzelmessungen s als Maß für die Reproduzierbarkeit der PAL-H-Messungen und der gewichtete kappa-Koeffizient (kappa w) für die Befallsgrade bestimmt. 155 Furkationen in 60 Molaren wurden untersucht. Die Standardabweichung der Einzelmessung s lag bei 0,94 mm für die gesamte Stichprobe und bei 0,62 mm (BOP-H -/-), 1,36 mm (BOP-H +/+) bzw. 1,17 mm (BOP-H -/+) für die Untergruppen. Der Meßfehler in Gruppe I war statistisch signifikant geringer als in Gruppe II und III (p 0,001). Für die Bestimmung der Grade des Furkationsbefalls konnte eine nur mäßige Übereinstimmung für alle 3 Gruppen (BOP-H -/-: kappa w = 0,475, BOP-H +/+: kappa w = 0,745, BOP-H -/+: kappa w = 0,612) berechnet werden. Der PAL-H-Meßfehler lag bei ein- oder zweimaliger Blutung auf horizontales Sondieren (BOP-H) in Furkationen signifikant höher als bei fehlender Entzündung des interradikulären Gewebes (BOP-H -/-). Somit beeinflußt der Entzündungsgrad des Gewebes im Bereich der Furkation die Reproduzierbarkeit der PAL-H-Messungen. Auf die Übereinstimmung der Erhebung der Befallsgrade der Furkationen hat der Entzündungsgrad des Furkationsgewebes keinen Einfluß.