OriginalarbeitLanguage: GermanIn vorliegender Studie soll die therapeutische Beeinflussung der lokalen Immunreaktion bei drei unterschiedlichen, aggressiv verlaufenden Formen der marginalen Parodontitis durch die quantitative Erfassung der Entzündungszellen im parodontalen Gewebe untersucht werden. Bei 10 Patienten mit progressiver adulter Parodontitis, bei 10 mit rasch fortschreitender Parodontitis (RPP) sowie bei 10 Patienten mit A. actinomycetemcomitans (Aa)-assoziierter RPP wurden zwei Gingivabiopsien prätherapeutisch durchgeführt, während je zwei Präparate 6 Wochen nach subgingivalen Scalingmaßnahmen, nach systemischer Antibiose mit Tetracyclin sowie nach Scalingtherapie in Kombination mit Tetracyclin gewonnen wurden. In den paraffineingebetteten Gewebeproben wurden die spezifischen Zellantigene CD20, CD30, CD45, L1 sowie die Immunglobuline A, G und M identifiziert, mit Hilfe der APAAP-Methode visualisiert und semiquantitativ ausgewertet. Prätherapeutisch fanden sich im exidierten Gewebe erhebliche Infiltrate an Plasmazellen, an Immunglobulinen sowie an T-Lymphozyten, während B-Lymphozyten und phagozytierende Zellen nur vereinzelt anzutreffen waren. Bei Patienten mit Aa-assoziierter Parodontitis war stets eine signifikant höhere Dichte insbesondere an Immunglobulinen festzustellen. Die therapeutisch bedingte Reparation des parodontalen Gewebes ging bei allen Patienten mit einer Reduzierung sämtlicher inflammatorischer Zellen einher. Jedoch glichen die behandelten, sich klinisch stabil darstellenden parodontalen Läsionen histopathologisch den nicht behandelten Läsionen, wobei lediglich das Ausmaß des entzündlichen Infiltrates im subepithelialen Bindegewebe differierte.