OriginalarbeitLanguage: GermanDie Jodiontophorese, der eine hyperämisierende, mikrobizide und muskeltonisierende Wirkung zugeschrieben wird, kam bisher bei der Behandlung von Restinfiltraten, chronischen Indurationen der Weichgewebe, wie sie bei entzündlichen Prozessen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich auftreten können und bei der zervikofazialen Aktinomykose zum Einsatz. Der Nutzen dieser physikalischen Behandlungsmethode als Zusatztherapie bei Abszessen der großen Logen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich wurde nun in einer randomisierten klinischen Studie an 41 Patienten mit entzündlich bedingter, reflektorischer Kieferklemme überprüft. Die täglich zweimalige Anwendung der Jodiontophorese zusätzlich zur Mikrowellentherapie für jeweils 10 Minuten ab dem 3. postoperativen Tag führte gegenüber der alleinigen Spatel-Dehnungsbehandlung in Kombination mit einer Mikrowellentherapie zu einer schnelleren Zunahme der Mundöffnung. Die stationäre Behandlungsdauer war in der mit Jodiontophorese behandelten Patientengruppe im Mittel um 2 Tage kürzer als in der Kontrollgruppe. Die Jodiontophorese erwies sich somit als effektive zusätzliche Behandlungsmaßnahme bei Logenabszessen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich.