OriginalarbeitLanguage: GermanZweck der vorliegenden Studie war die Beurteilung der Auswirkungen des Zusatzes von Magnesium (Mg2+) zu einer Dinatriummonofluorphosphat-(MFP)-Zahnpaste auf die Remineralisation künstliche demineralisierter Zahnschmelz-Proben in situ sowie die Untersuchung des Mg-Wirkmechanismus. Die Studie wurde an 20 Freiwilligen mit Teil- oder Vollprothesen durchgeführt. Von zwei Probekörpern entmineralisierten Zahnschmelzes wurde je einer bukkal links bzw. rechts an der Prothese angebracht. Die Probanden wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt und aufgefordert, ihre Prothesen mitsamt den Proben über einen dreimonatigen Zeitraum zweimal täglich in situ mit einer (1) Mg2+ + MFP- bzw. (2) MFP-haltigen Zahnpaste zu pflegen. Eine Beurteilung der Läsionstiefe (ld) und des Mineralverlustes (delta Z) wurde mittels transversaler Mikroradiographie (TMR) vorgenommen. In der Mg2+ + MFP-Gruppe (n = 10) betrug die mittlere Läsionstiefe 85 µm und der mittlere delta-Z-Wert 2596 Vol.-% x µm. Die entsprechenden Ergebnisse in der MFP-Gruppe (n = 9) beliefen sich auf 103 µm (p = 0,15) und 3501 Vol.-% x µm (p 0,05). Eine Analyse von vier Proben aus jeder Gruppe mittels Sekundärionen-Massenspektroskopie (SIMS) ergab, daß der Mg-Gehalt an der Oberfläche der Zahnschmelzläsion nach Mg2+ + MFP-Behandlung 7500 ppm, nach der MFP-Einwirkung dagegen nur 3500 ppm betrug. Besonders auffällige Unterschiede ergaben sich in den F-Profilen. In den mit Mg2+ + MFP gebürsteten Proben zeigte sich ein negativer F-Gradient, der in den mit MFP gebürsteten Proben dagegen positiv ausfiel. Die Daten aus der Rasterelektronenmikroskopie (REM) und konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopie (CLSM) deuten darauf hin, daß sich durch den Zusatz von Mg2+ zu MFP-Zahnpasten der Effekt des interprismatischen Porenverschlusses reduziert. Der Mg-Wirkmechanismus könnte somit darin bestehen, daß Mg2+ zum einen die Remineralisation beginnender kariöser Läsionen signifikant unterstützt, zum anderen eine starke Veränderung der F-Verteilung innerhalb der Läsion bewirkt und schließlich den interprismatischen Porenverschluß verringert.