Endodontie, 01/2021

Humanpathogene Viren beeinflussen die pulpale und periapikale Immunabwehr bei endodontischen Erkrankungen und befinden sich zum Teil direkt im periapikalen Gewebe und in der Pulpa. Der genaue Mechanismus der fokalen Immunsuppression ist noch nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass Viren in Zusammenhang mit akuten Exazerbationen („flare ups“) stehen. Teil II dieser Übersicht beleuchtet die Rolle von Hepatitis-, Papilloma-, HIV- und Herpesviren. Teil I „Viren in der Endodontie“ zur Rolle von Coronaviren erschien in einer vorangegangenen Ausgabe (Hülsmann et al. Endodontie 2020;29:123–130). Parole chiave: Epstein-Barr-Virus, Hepatitis, Herpes, HIV, Papillomavirus, Viren, Zytomegalievirus

Zur Reinigung und Desinfektion des Wurzelkanals wird üblicherweise eine sequenzielle Spülung mit einem Chelator (Ethylendiamintetraacetat [EDTA], Zitronensäure) und Natriumhypochlorit (NaOCl) empfohlen. Mit Dual Rinse HEDP (Hydroxyethyliden-Diphosphonat, Fa. MedCem, Weinfelden, Schweiz), einem Salz der Etidronsäure, kann erstmals eine einzelne Lösung aus NaOCl in beliebiger Konzentration und einem Chelator chairside präpariert werden. Diese Lösung vereinigt die proteolytische und die mild entkalkende Eigenschaft der Einzelkomponenten. Diese Übersicht stellt die bislang vorliegenden Studien über Dual Rinse mit seinem Wirkstoff Etidronsäure vor. Parole chiave: Dual Rinse, Chelator, HEDP, Etidronsäure, NaOCl, Wurzelkanaldesinfektion, „smear layer“

Ziel dieses Beitrags ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Literatur bei Mineral-Trioxid-Aggregat(MTA)-basierten, sogenannten biokeramischen Sealern zu geben und diese mit Epoxidharz-Sealern (AH plus) zu vergleichen. 46 Studien wurden auf Daten zu physikalischen, biologischen und chemischen Eigenschaften ausgewertet. Rein MTA-basierte Sealer zeigen mit AH plus vergleichbare Ergebnisse mit Vorteilen im Bereich Biokompatibilität. Parole chiave: biokeramische Sealer, AH plus, chemische Eigenschaften, physikalische Eigenschaften, Biokompatibilität

Vielversprechende Fortschritte in der Entwicklung der digitalen Technologien und in deren Anwendung markieren Schritte auf dem Weg zu einer minimalinvasiveren Endodontie. Mit ihrer Hilfe können die Diagnostik verbessert, iatrogene Fehler vermieden und ein voraussagbares und reproduzierbares Behandlungsergebnis erzielt werden. Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung digitaler Technologien in der Endodontie aufzuzeigen. Parole chiave: digitale Endodontie, DVT, 3-D-Druck

Unbehandelte Wurzelkanäle sind häufig Ursachen eines endodontischen Misserfolges. Vor allem Oberkiefermolaren gehören aufgrund ihres komplexen Wurzelkanalsystems und ihrer anatomischen Variationsbreite zu den Zähnen, die hiervon besonders häufig betroffen sind. In der vorliegenden Falldarstellung wird über die erneute orthograde Revisionsbehandlung eines ersten Oberkiefermolaren mit fünf Wurzelkanälen berichtet. Unter Verwendung moderner Hilfsmittel wie der digitalen Volumentomografie (DVT) und einer computergestützten Behandlungsplanung wurde eine erneute Revision durchgeführt. Parole chiave: Wurzelkanalanatomie, digitale Volumentomografie, fünfkanaliger Oberkiefermolar, zusätzliche Wurzelkanäle, computergestützte Behandlungsplanung

Diese Falldarstellung schildert das endodontische, chirurgische und restaurative Management eines Oberkieferfrontzahnes mit subgingigivaler Kronen-Wurzel-Fraktur. Durch vorsichtige Extraktion und intentionelle Replantation in rotierter Position konnte ein Verlust des stark kompromittierten Zahnes verhindert werden. Parole chiave: Kronen-Wurzel-Fraktur, intentionelle Replantation

Ein Zahn mit einem Dens invaginatus stellt eine seltene entwicklungsbedingte Fehlbildung dar. Aufgrund der anatomischen Komplexität können solche Fälle den behandelnden Zahnarzt vor große Herausforderungen stellen. Der vorliegende Fall zeigt die Therapie eines Unterkieferprämolaren mit einem Dens invaginatus Typ IIIb der Oehlers-Klassifikation bei nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum. Mithilfe dreidimensionaler bildgebender Verfahren (DVT) wurde die komplexe Anatomie der Invagination verdeutlicht, wodurch eine endodontische Therapie mit Vitalerhaltung der Pulpa ermöglicht wurde. Parole chiave: Dens invaginatus, offener Apex, Invagination, Vitalerhaltung

Es existiert keine medizinische Schrift aus dem jüdischen Altertum. Die Bibel und der Talmud sind die wichtigsten Informationsquellen über Medizin und Zahnmedizin. Die Priester betrieben keine kurative Medizin, sollten aber die Symptome der zahlreichen Krankheiten kennen. Damit das Kind starke bleibende Zähne bekommt, warf man den ausgefallenen Milchzahn einer Maus hin. Gegen Zahnschmerzen kannte die jüdische Volksmedizin zahlreiche Mittel. Eine ältere Person schlug einen Nagel in die Wand oder der Leidende stocherte mit einem Splitter im Zahn, bis es blutete. Die alten Israelis benutzten Amulette, um sich vor Krankheiten und Zahnschmerzen zu schützen oder diese zu kurieren. Parole chiave: Zähne, Zahnschmerz, Judentum