ParodontologieSeiten: 1368-1376, Sprache: DeutschZimmer, StefanDer Zusammenhang zwischen guter häuslicher Mundhygiene und der Vermeidung von Parodontitis ist wissenschaftlich belegt. In Bezug auf Karies gilt das nur bei Verwendung einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Anhand der in Deutschland immer noch primär genutzten Handzahnbürste werden die wichtigsten Parameter des Zähneputzens beleuchtet. Während früher Handzahnbürsten mit kurzem Kopf, flachem Profil und vielbüscheligen („multi tufted“) parallelen Borsten empfohlen wurden, entspricht das heute nicht mehr dem Stand des Wissens. Studien zeigen, dass ein weniger dicht bestecktes Borstenfeld mit längeren und kürzeren Büscheln ebenso eine effizientere Mundhygiene ermöglicht wie ein etwas größerer Bürstenkopf. Zahnbürsten mit harten Borsten entfernen Plaque deutlich effektiver als mit weichen Borsten, verursachen allerdings auch mehr Gingivaschäden. Im Gegensatz dazu sind harte Borsten schonender zum Dentin und dürften weniger sogenannte keilförmige Defekte verursachen als mittelharte und weiche Borsten. Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit der meist empfohlenen Bass-Bürstentechnik ist gering. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass die Anwendung einer speziellen Zahnputztechnik auch nicht so wichtig ist wie die korrekte Systematik, mit der dafür gesorgt wird, dass keine Gebissbereiche bei der Mundhygiene „vergessen“ werden. Die Zeit, die zur Erreichung des bestmöglichen Putzergebnisses aufgewendet werden muss, ist individuell sehr unterschiedlich und sollte daher auch individuell bestimmt werden.
Schlagwörter: Biofilm, Mundhygiene, Zahnbürsten, Zahnputztechnik, Zahnputzdauer