Die Endokarditis wird geschichtlich vor allem mit William Osler von der University of Pennsylvania in Philadelphia/USA in Verbindung gebracht, der 1885 in London am Royal College of Physicians hierzu eine Vorlesungsreihe hielt. Ätiologisch bilden sich auf einer Vorschädigung im Bereich der Herzinnenhaut (Endokard) durch transitorisch im Blut zirkulierende Bakterien Vegetationen. Die Bakterien vermehren sich dort und führen zu einer Sepsis, die unbehandelt eine infauste Prognose besitzt. Bereits Osler beschreibt die wenig spezifische Symptomatik und auch noch heute werden infektiöse bakterielle Endokarditiden häufig übersehen oder fehlinterpretiert, sodass es oft zu einer Verzögerung der adäquaten Therapie kommt. Als Eintrittspforte der im Blutstrom befindlichen Bakterien wird immer wieder die Mundhöhle diskutiert.