OriginalarbeitSprache: DeutschKariesprophylaxe muß sich an veränderten epidemiologischen Prämissen orientieren, wenn sie wirkungsvoller und kosteneffizienter als bisher angewendet werden soll. Während für eine große Anzahl von Menschen gruppenprophylaktische und einfache individualprophylaktische Maßnahmen ausreichen, läßt sich die Kariesinzidenz bei Personen mit hoher Kariesaktivität nur mit individuell abgestimmten Prophylaxeprogrammen senken. Ein bisher ungelöstes Problem ist dabei die sichere individuelle Zuordnung von Patienten in Gruppen mit niedrigem und hohem Kariesrisiko durch einfache Tests. Eine relative Überversorgung mit Prophylaxemaßnahmen ist daher unvermeidlich. Da der Karies eine multikausale Ätiologie zugrunde liegt, erfordert Kariesprävention den lebenslangen Einsatz verschiedener, sich ergänzender Maßnahmen. Mit einem synoptischen Behandlungskonzept ist heute eine Prävention der kariösen Zahnhartsubstanzerkrankungen und der Gingivitis weitestgehend möglich.