OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Studie wurden die zahnmedizinischen Befunde von 22 Patienten untersucht, die an Vitamin-D-resistenter Rachitis erkrankt waren. Das Alter dieser Patienten reichte von 19 bis 56 Jahre. Alle Patienten wurden über unterschiedliche Zeiträume (im Mittel 8 Jahre) mit Vitamin D- und Phophatpräparaten behandelt. Bei 36 % der betroffenen Personen konnten Schmelzdefekte (Hypoplasien) beobachtet werden. Periapikale Aufhellungen wurden bei 70 % der Patienten röntgenologisch identifiziert, besonders häufig im Unterkiefer-Frontzahnbereich, ohne daß an den betroffenen Zähnen makroskopisch kariöse Defekte festzustellen waren. Als besonder auffällig erwiesen sich ungewöhnlich große Pulpakammern mit einer Ausdehnung der Pulpahörner bis zur Schmelz-Dentin-Grenze und ungewöhnliche Trabekelstrukturen im Kieferknochen. Da im Falle der periapikal geschädigten Zähne keine kariösen Läsionen zu beobachten waren, könnten periapikale Veränderungen darauf zurückzuführensein, daß Mikroorganismen oder toxische Verbindungen durch Mikrospalten oder durch pathologisch veränderte submikroskopische Strukturen im Schmelz der Pulpa penetrierten. Die Invasion von Mikroorganismen in Schmelz und Dentin konnte zum ersten Mal histologisch an unentkalkten Zahnschliffen nachgewiesen werden.