OriginalarbeitSprache: DeutschDie kieferorthopädische Behandlung setzt Handschuhmaterialien einer relativ starken mechanischen Belastung aus. Ziel der vorliegenden Studie war es, herauszufinden in welchem Maße es zu Beeinträchtigungen der Schutzwirkung von Einmalhandschuhen durch kieferorthopädische Therapieformen kommt. Zunächst wurden Latexhandschuhe von vier Marken (Centramed#174 von Centramed (Koblenz), Safe Ex#174, Safe Gan#174 und Tekmedic#174 von SafeMed (Zimmerwald, Schweiz) mit Hilfe eines Universaltestgerätes (Fa. Zwick) einer Reißfestigkeitsprüfung unterzogen. Je 800 Handschuhe der genannten Produkte wurden fabrikneu und nach Gebrauch mittels eines Wasserretentionstests auf Perforationen untersucht. Bei unbenutzten Handschuhen fanden wir in durchschnittlich 3,3% Perforationen, wobei entgegen den Erwartungen bei den dünnsten Handschuhen (0,11 mm) mit der geringsten Reißkraft (4,9 N) mit 0,5% die niedrigste Perforationsrate zu finden war. Bei stärkerer Materialdicke der einzelnen Fabrikate konnte auch eine höhere Reißkraft ermittelt werden. Zugleich war in ungebrauchtem Zustand mit zunehmender Latexdichte eine jeweils höhere Zahl von produktionsbedingten Perforationen festzustellen. Umgekehrt wies nach dem Einsatz bei kieferorthopädischen Behandlungen der festere Handschuhtyp mit 8,9 N nur eine Zunahme der Perforationen um 3%, die beiden dünneren Handschuhe eine Erhöhung der undichten Stellen um 8,5% und 14% auf. Die sorgfältige Auswahl der Einmalhandschuhe nach Festigkeitskriterien ist essentiell für einen effektiven Infektionsschutz und sollte bei Risikopatienten ergänzt werden durch das Anlagen zweier Handschuhpaare oder von qualitativ hochwertigen Operationshandschuhen.