OriginalarbeitSprache: DeutschIm Drei-Punkt-Biegeversuch wurden die Haftfestigkeiten von Kompositen an hochfesten Strukturkeramiken (Al2O3- und ZrO2-Keramik) untersucht. Dabei fanden verschiedene Konditionierungen der Keramikoberfläche Anwendung: Anätzen, Bearbeitung mit Diamantschleifer, Strahlen mit Korund und tribochemisches Silikatisieren. Zudem wurde der Einfluss des Silanisierens überprüft. Zur Verklebung der konditionierten Keramikprüfkörper wurde entweder ein selbsthärtendes (Panavia 21, Kuraray) oder ein dualhärtendes (Variolink II, Vivadent) Befestigungskomposit eingesetzt. Die Prüfung wurde frühestens 24 Stunden nach dem Zusammenfügen der Prüfkörper oder nach Auslagerung (30, 90, 150 Tage) in einem korrosiven Medium (pH 5,2) durchgeführt. Dabei bewirkte das Silikatisieren mit einer modifizierten Rocatec-Methode und nachfolgendem Silanisieren in Kombination mit dem dualhärtenden Komposit signifikant höhere Haftfestigkeiten als die anderen verwendeten Methoden. Das Silanisieren bewirkte unabhängig von der Paarung Komposit/Keramik eine signifikante Steigerung der Haftfestigkeit. Nach 150-tägiger Auslagerung zeigten mit Ausnahme der silikatisierten Al2O3-Keramik alle Verbundsysteme eine ausreichende hydrolytische Stabilität.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie kieferorthopädische Behandlung setzt Handschuhmaterialien einer relativ starken mechanischen Belastung aus. Ziel der vorliegenden Studie war es, herauszufinden in welchem Maße es zu Beeinträchtigungen der Schutzwirkung von Einmalhandschuhen durch kieferorthopädische Therapieformen kommt. Zunächst wurden Latexhandschuhe von vier Marken (Centramed#174 von Centramed (Koblenz), Safe Ex#174, Safe Gan#174 und Tekmedic#174 von SafeMed (Zimmerwald, Schweiz) mit Hilfe eines Universaltestgerätes (Fa. Zwick) einer Reißfestigkeitsprüfung unterzogen. Je 800 Handschuhe der genannten Produkte wurden fabrikneu und nach Gebrauch mittels eines Wasserretentionstests auf Perforationen untersucht. Bei unbenutzten Handschuhen fanden wir in durchschnittlich 3,3% Perforationen, wobei entgegen den Erwartungen bei den dünnsten Handschuhen (0,11 mm) mit der geringsten Reißkraft (4,9 N) mit 0,5% die niedrigste Perforationsrate zu finden war. Bei stärkerer Materialdicke der einzelnen Fabrikate konnte auch eine höhere Reißkraft ermittelt werden. Zugleich war in ungebrauchtem Zustand mit zunehmender Latexdichte eine jeweils höhere Zahl von produktionsbedingten Perforationen festzustellen. Umgekehrt wies nach dem Einsatz bei kieferorthopädischen Behandlungen der festere Handschuhtyp mit 8,9 N nur eine Zunahme der Perforationen um 3%, die beiden dünneren Handschuhe eine Erhöhung der undichten Stellen um 8,5% und 14% auf. Die sorgfältige Auswahl der Einmalhandschuhe nach Festigkeitskriterien ist essentiell für einen effektiven Infektionsschutz und sollte bei Risikopatienten ergänzt werden durch das Anlagen zweier Handschuhpaare oder von qualitativ hochwertigen Operationshandschuhen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser Untersuchung wurde die Bruchfestigkeit dreigliedriger vollkeramischer Brücken mit einem Hartkerngerüst aus IPS Empress 2, In-Ceram Zirconia und DC-Zirkon überprüft. Zudem wurden auch mehrgliedrige Brücken aus DC-Zirkon in die Untersuchung einbezogen. Die Ergebnisse der In-vitro-Belastungsprüfung ergaben für alle untersuchten Brücken mittlere Bruchlastwerte, die über einer Belastungsgrenze von 1000 N lagen. Die höchst Bruchfestigkeit zeigten dreigliedrige Brücken aus DC-Zirkon mit Bruchlastwerten über 2000 N. Die niedrigste Bruchfestigkeit mit Bruchlastwerten nahe der Belastungsgrenze von 1000 N wurden für dreigliedrige IPS-Empress-2- und fünfgliedrige DC-Zirkon-Brücken ermittelt. Demgegenüber lagen die Bruchlast werte dreigliedriger In-Ceram-Zirconia- und viergliedriger DC-Zirkon-Brücken in einem mittleren Bereich. Unter der Annahme, dass eine Anfangsfestigkeit von 1000 N ein hinreichend hohes Festigkeitskriterium für Brücken im Seitenzahnbereich darstellt, ist es möglich, alle untersuchten keramischen Hartkern-Systeme für dreigliedrige sowie DC-Zirkon auch für viergliedrige vollkeramische Seitenzahnbrücken einzusetzen. Allerdings sollte für IPS-Empress-2-Brücken der vom Hersteller angegebene Indikationsbereich nicht überschritten und die Eingliederung von fünfgliedrigen DC-Zirkon-Brücken noch als experimentelle Indikation betrachtet werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschAn 20 Patienten wurden computergestützte, paraokklusale Achsiographien durchgeführt und danach die Bewegungen der arbeitsseitigen Kondylen analysiert. Die Messwerte wurden standardisiert auf einen Interkondylarabstand von 110 mm berechnet. Am Endpunkt geführter Laterotrusionsbewegungen fanden sich auf der Arbeitsseite die größten mittleren Messwerte mit 1,22 mm für die Bewegungskomponenten nach inferior (positive z-Koordinate) und nach lateral entlang der y-Achse mit 1,03 mm. Die Bewegungsgrößen in den übrigen Raumkoordinaten lagen deutlich unter dem Wert von 1 mm. Bei 0,25, 0,5, 1,0 und 2,0 mm balanceseitigem Vorschub zeigten geführte Funktionsbewegungen signifikant größere arbeitsseitige Kondylenauslenkungen nach lateral (y-Achse). Ungeführte Unterkieferseitbewegungen führten hingegen am Arbeitskondylus initial zu einer anterioren Bewegungskomponente, während zahngeführte Funktionsbewegungen initial zu einer größeren Auslenkung des Arbeitskondylus nach posterior führten. Da der mittels Runstr#248m-IV-Röntgenaufnahmen ermittelte durchschnittliche Interkondylarabstand mit 105,1 mm (#1776,1) im untersuchten Patiententkollektiv kleiner als 110 mm war, müssen für die tatsächlich am Arbeitskondylus stattfindenden Bewegungen kleinere Werte angenommen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Untersuchung wurde der Einfluss von Nitiflex-Handinstrumenten (Maillefer), Nitiflex-Instrumenten (Maillefer) zusammen mit dem M4-Safety-Winkelstück (Kerr) und K-Flexofiles (Maillefer) bei der Aufbereitung von gekrümmten Wurzelkanälen verglichen. Für diese Untersuchung wurden 60 Kunststoffblöcke mit künstlichen Kanälen mit einer Krümmung von 30° benutzt. Die Kunststoffblöcke wurden vor der Aufbereitung fotografiert. In jeder Gruppe wurden 20 Kanäle nach der "Step-back"-Technik mit Instrumenten der ISO-Größe 15 bis ISO-Größe 40 erweitert. Nach der Aufbereitung wurden die Kanäle nochmals aus der gleichen Entfernung und mit der gleichen Vergrößerung fotografiert, mit den ersten Aufnahmen überlagert und der Substanzabtragung im Bereich der Krümmung (6 mm von Apex) und 2 mm von Apex an der Mesial- und Distalseite gemessen und bewertet. Außerdem wurde untersucht, ob während der Aufbereitung Perforationen oder "Zip"- und "Elbow"-Formationen entstanden sind. Es wurde festgestellt, dass in allen drei Gruppen in der koronalen Richtung des mesialen Bereichs und in der apikalen Richtung des distalen Bereichs Substanzverluste entstanden sind, wobei jedoch keien signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen vorlagen. Bei den Kanalaufbereitungen mit den K-Flexofiles aus Edelstahl war es bei 2 Zähnen zu Perforationen, bei 6 Zähnen zu "Zip"- und bei einem Zahn zu einer "Elbow"-Formation gekommen. In Kanälen, die mit den Nitiflex-Handinstrumenten aufbereitet wurden, gab es keine Perforationen, und bei zwei Zähnen wurden eine "Zip"- und bei einem Zahn eine "Elbow"-Formation festgestellt. In der Gruppe mit dem M4-Safety-Winkelstück stellten wir bei jeweils einem Kanal eine Perforation und einen "Elbow" fest. Im Allgemeinen wurden bei der Aufbereitung von gekrümmten Kanälen weniger Fehler mit Nitiflex-Handinstrumenten festgestellt als mit den K-Flexofiles aus Edelstahl.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Einfluss der kieferorthopädischen Behandlung auf die Prävalenz und Inzidenz manifester und initial kariöser Läsionen, den Plaquebefall und gingivalen Entzündungszustand wurde im Rahmen einer 4-jährigen Kariesrisiko-Studie bei initial 7- bis 8- (n = 189) und 11- bis 12-Jährigen (n = 246) untersucht. In die Analyse wurden nur Kinder eingeschlossen, die sich in einer aktiven Behandlungsphase befanden. Die Häufigkeit der kieferorthopädischen Behandlung stieg bei den 7- bis 8-Jährigen in der Beobachtungszeit von 27% auf 50% an. Der Anteil kieferorthopädisch behandelter 11- bis 12-Jähriger nahm von 52% auf 24% ab. In beiden Altersgruppen zeichnete sich sowohl bei den Kindern mit als auch jenen ohne Behandlung ein Anstieg des Kariesbefalls ab. Zwischen beiden Gruppen bestanden keine signifikanten Unterschiede in der Kariesprävalenz und -inzidenz. Die Prävalenz initial kariöser Läsionen stieg ebenfalls in der gesamten Studienpopulation an. Während sich diese bei den 11- bis 12-Jährigen mit und ohne kieferorthopädischer Behandlung nicht unterschied, wiesen 7- bis 8-Jährige ohne Behandlung signifikant mehr Initialläsionen am Studienende auf. Die Inzidenz der Initialkaries, der Plaquebefall und die gingivale Entzündung waren bei Kindern mit und ohne Behandlung vergleichbar. Die Studie zeigt, dass die kieferorthopädische Behandlung nicht a priori als Kariesrisiko-Faktor zu betrachten ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschEinleitung: Ergebnisse epidemiologischer Untersuchungen zeigten, dass dem Ziel des lebenslangen Erhaltes einer möglichst vollständigen Bezahnung hohe Prävalenzen fehlender Seitenzähne in den Altersgruppen ab dem 35. Lebensjahr gegenüberstehen. Der Nutzen des Ersatzes fehlender Molaren wird differentialtherapeutisch in der aktuellen Literatur kontrovers diskutiert. Ziel war es, die Literatur zur prothetischen Therapie der verkürzten Zahnreihe systematisch aufzuarbeiten. Methodisch wurden hierzu an die Evidenz-basierte Medizin angelehnte Verfahren angewandt. Fragestellung: Ist bei verkürzter Zahnreihe mit konventionellen Therapiemitteln zum Molarenersatz ein Nutzen für den Patienten zu erzielen? Diese Fragestellung beinhaltet Teilaspekte der Einschätzung von Wirkungen und Nebenwirkungen konventioneller Therapiemittel zum Molarenersatz. Ergebnisse: Während zum Nutzen und Erfolg der prothetischen Therapie mit festsitzendem Zahnersatz Daten hoher Evidenzstufen verfügbar waren, fehlten diese für herausnehmbaren Zahnersatz. Es besteht umfangreicher weiterer Forschungsbedarf. Schlussfolgerung: Entsprechend dem aktuellen Literaturstand sollte bei der prothetischen Versorgung verkürzter Zahnreihen ohne Implantate festsitzender Zahnersatz bevorzugt angewandt werden. Mit gussklammerverankerten Teilprothesen zum ausschließlichen Ersatz fehlender Molaren ist für den Patienten im Regelfall kein Nutzen erzielbar.