OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser In-vivo-Studie war es, die kurzfristige histologische Reaktion der Pulpa auf drei verschiedene Dentinhaftvermittler (DHV) (RAPMB, SB 1, GCB) im Vergleich zur Ca(OH)2-Überkappung nach einer Kontaktzeit von 1 d und 3 d zu untersuchen. Bei insgesamt 60 kariesfreien linken und rechten oberen Molaren (30 Wistarratten, Alter: 3 Monate) wurde eine okklusale Kavität präpariert, die Pulpa mit einer Sonde freigelegt, in zehn Kavitäten je Zeitintervall der DHV appliziert und eine Kompositfüllung gelegt. Zur Kontrolle wurde auf die freigelegte Pulpa von acht Molaren je Zeitintervall Ca(OH)2 aufgetragen und mit RAPMB und Tetric flow versorgt. Bei allen 3 DHV wurde innerhalb des säuregeschädigten Pulpagewebes 1 d post OP eine leichte Bakterienbesiedlung mit Kokken beobachtet, wogegen bei den entsprechenden Ca(OH)2-Proben innerhalb der chemisch induzierten Gewebenekrose keine Bakterien nachgewiesen werden konnten. Nach 3 d hatte sich bei allen 3 DHV eine Pulpitis mit vermehrter Präsenz von Kokken und eingewanderten Entzündungszellen entwickelt. Die Ca(OH)2-Proben zeigten dagegen keine Unterschiede zu den 1-d-Proben. Alle Füllungen wurden als dicht eingestuft. DHV scheinen als direktes Überkappungsmaterial ungeeignet zu sein, da vermutlich weder Säurekonditionierung noch DHV oder Komposit die wahrscheinlich bei der Pulpaeröffnung verschleppten Bakterien ausreichend eliminiert.