OriginalarbeitSprache: DeutschIn den Industriestaaten leiden etwa 10 % der Erwachsenen unter schmerzhaften kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD). Frauen sind insgesamt häufiger betroffen als Männer und suchen auch weitaus häufiger eine Behandlung. Kinder und Jugendliche sind dagegen in der zahnärztlichen Sprechstunde als CMD-Patienten kaum anzutreffen, obwohl die Symptome bereits in diesem Alter weit verbreitet sind. Ziel der bevölkerungsrepräsentativen Studie an 1011 10- bis 18-Jährigen in Halle/Saale war die Beschreibung der Prävalenz schmerzhafter anamnestischer und klinischer CMD-Symptome (nach den Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders; RDC/TMD). Die Prävalenz anamnestischer CMD-Schmerzen im Zeitraum des letzten Monats betrug 15 %. Schmerzen bei Unterkieferbewegungen oder Palpation waren in der Kaumuskulatur zwischen 1 % und 9 % prävalent, in den Kiefergelenken zwischen 1 % und 5 %. Anamnestische CMD-Schmerzen sowie Schmerzen in der Kaumuskulatur wurden häufiger von weiblichen Probanden angegeben. Ein Behandlungswunsch für CMD-Schmerzen bestand bei 2 % der Probanden. Die hohe Prävalenz der Schmerzbefunde zeigt, dass CMD bereits im Kindes- und Jugendalter eine große Bedeutung zukommt.