OriginalarbeitSprache: DeutschMit dem Rückgang der Kariesprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht eine Polarisation des Kariesbefalls einher. Von den Individuen mit hohem Kariesbefall stammt ein großer Anteil aus niedrigen Sozialschichten. Daher sollte überprüft werden, inwieweit Jugendliche aus niedrigen Sozialschichten im Vergleich zu Angehörigen der oberen Sozialschichten am Kariesrückgang teilhaben. Hierzu wurden kariesepidemiologische Daten von Hamburger Schulkindern aus den Jahren 1988 bis 2000 analysiert. Obgleich für 10- bis 13-Jährige in allen Sozialschichten ein durchweg signifikanter Kariesrückgang eingetreten ist, weisen im Jahr 2000 die Angehörigen der sozialen Unterschicht immer noch signifikant mehr Karies auf als diejenigen aus den oberen Sozialschichten. Dabei ist das Ausmaß der Kariesreduktion in den unteren und oberen Schichten jedoch weitgehend gleich. So verringerte sich der DMFT-Index bei 13-Jährigen aus den oberen Sozialschichten um 1,9 und bei gleichaltrigen Jugendlichen aus der sozialen Unterschicht um 2,0. Die Auswertung belegt damit die grundsätzliche Eignung der angewendeten Strategien der Kariesprophylaxe zur Reduktion der Karies bei Kindern und Jugendlichen in einer Großstadt.