OriginalarbeitSprache: DeutschProblemstellung: Die Protoporphyrin IX-Fluoreszenzdiagnostik (PpIX-FD) des Mundhöhlenkarzinoms (OSCC) zeigt eine hohe Sensitivität (96%). Die Grenzen der Methode werden gegenwärtig durch falsch positive Befunde bestimmt. Möglichkeiten zur Steigerung der Spezifität sollen untersucht werden. Die nachgewiesene Selektivität der Methode mit Akkumulation im Tumorgewebe bietet theoretisch auch die Möglichkeit zur selektiven Tumortherapie. Die Wirksamkeit der PpIX-basierten photodynamischen Therapie am OSCC soll untersucht werden.
Material und Methoden: Die Probanden spülten mit 0,4%-iger Aminolävulinsäure (ALA) für 20 Minuten die Mundhöhle. Nach einem Intervall von 3 Stunden wurden die Fluoreszenzbefunde mit einer speziellen CCD-Kamera aufgezeichnet. Am Xenotransplantat wurde die ALA-PDT mit Laserlicht interstitiell durchgeführt. Der Therapieeffekt wurde histologisch bewertet. Außerdem erfolgte der Versuch der quantitativen Erfassung der Therapiewirkung mittels Fluordesoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomographie (FDG-PET).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In vivo weisen nahezu alle oralen Plattenepithelkarzinome eine ALA-induzierte Fluoreszenz auf. Es ergeben sich jedoch auch falsch positive Befunde. Ursächlich dafür identifizierten wir eine Bakterienfluoreszenz, Strahlenfolgen der Schleimhaut nach therapeutischer Radiatio, Prothesenstomatitis und fehlerhaftes Patientenmanagement.
Die experimentelle PDT des OSCC im Tiermodell zeigt eine gute Wirksamkeit. Die Grenzen für den erfolgreichen Einsatz sind jedoch hauptsächlich durch die Eindringtiefe der ALA und des Laserlichtes bestimmt. Zum Erreichen eines adäquaten Therapieerfolges in subkutan gelegenen Tumoren ergibt sich die Notwendigkeit der interstitiellen Applikation. Dies ermöglicht einen sicheren Therapieerfolg von invasiven Anteilen des OSCC. Das OSCC auf der SCID-Maus ist mit der Methode der FDG-PET sicher nachweisbar. Allerdings gelingt mit der PET der quantitative Nachweis des zytotoxischen Effektes der ALA-PDT im frühen Intervall von 24 Stunden posttherapeutisch nicht sicher.