OriginalarbeitSprache: DeutschImplantatgetragene Brücken sollten eine spannungsfreie Passung aufweisen, um möglichen Komplikationen wie Schraubenlockerung oder sogar dem Verlust der Osseointegration vorzubeugen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Spannungsentwicklung drei- und fünfgliedriger, zementierbarer und verschraubbarer implantatgetragener Brücken zu bestimmen. Der Einfluss der Parameter Spannweite und Befestigungsmechanismus sollte evaluiert werden. Drei ITI-Implantate wurden analog einer Patientensituation in einem Messmodell verankert und Dehnungsmessstreifen (DMS) mesial und distal der Implantate sowie an den Brückenzwischengliedern angebracht. Während des Zementierens und Verschraubens von 40 Implantatbrücken (dreigliedrig-zementierbar; fünfgliedrig-zementierbar, dreigliedrig-verschraubbar; fünfgliedrig-verschraubbar) wurden die resultierenden Dehnungen gemessen. Zur statistischen Auswertung wurden multivariate t-Tests durchgeführt und das Signifikanzniveau bei p 0,1 gesetzt.
Die Vergleiche zwischen den vier Gruppen ergaben keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Spannungsentwicklung. Die Vergleiche zwischen den Spannweitengruppen ergaben für die zementierbaren Brücken p=0,18 und für die verschraubbaren p=0,22. Die beiden Befestigungsmechanismen unterschieden sich ebenfalls nicht signifikant (p= 0,67 für die dreigliedrigen Brücken und p=0,25 für die fünfgliedrigen).
Brückenspannweite und Befestigungsmechanismus scheinen nur einen geringen Einfluss auf die Spannungsentwicklung von Implantatbrücken zu haben. Da sich implantatgetragene Brücken bereits als klinisch erfolgreich erwiesen haben, stellt sich die Frage, ob absolute Spannungsfreiheit überhaupt eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Implantatprothetik darstellt.