OriginalarbeitSprache: DeutschDie Befestigung von Hybridprothesen mit präfabrizierten, direkt im Wurzelkanal verankerten Dalbo-Rotex-Kugelattachments hat sich als problematisch erwiesen. Der Prothesenhalt war häufig nach kurzer Tragezeit nicht mehr gewährleistet. Ziel der Lastwechselversuche in vitro war, die Möglichkeit einer Verbesserung der Haltekraft dieser Attachments durch Titannitridbeschichtung der Patrizen zu prüfen und mit dem Retentionsverhalten gegossener Optifix-Anker zu vergleichen. Der Retentionsverlust der Dalbo-Rotex-Anker wurde durch die Titannitridbeschichtung noch akzentuiert. Es musste davon ausgegangen werden, dass die durch Beschichtung erhöhte Oberflächenhärte der Patrizen zu einem verstärkten Verschleiss der Kunststoffmatrizen führte. Ein zuverlässiges Retentionsverhalten kann jedoch gemäss klinischer Erfahrung durch Verwendung von Metallmatrizen erzielt werden. Die gegossenen Optifix-Anker waren den präfabrizierten Attachments deutlich unterlegen und stellten keine klinische Alternative dar.
OriginalarbeitSprache: DeutschOriginalarbeitSprache: DeutschOriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Studie war es, die spezifische Wirkungsweise von Distraktionsschienen im Sinne einer vertikalen Lageveränderung im Gelenkbereich zu prüfen. Hierzu wurden für 10 funktionsgesunde Probanden uni- und bilaterale Distraktionsschienen im Artikulator mit einheitlichem Distraktionsausmaß im Kondylarbereich von 1 mm angefertigt. Bei den Probanden wurden ohne und mit eingegliederten Distraktionsschienen elektronische Kondylenpositionsanalysen durchgeführt und sagittale Kernspintomogramme der Kiefergelenke erstellt. In der elektronischen Kondylenpositionsanalyse konnten bei festem Aufbiss auf Schienen mit bilateraler Distraktion Kaudalverlagerungen von 0,58 (rechts) bzw. 0,60 mm (links) ermittelt werden (Medianwerte). Bei unilateraler Distraktion ergaben sich Werte von 0,33 bzw. 0,63 mm auf der Distraktionsseite und 0,27 bzw. -0,27 mm auf der kontralateralen Seite. Die Auswertung der Kernspintomogramme erbrachte Werte von 0,10 bzw. 0,29 mm bei bilateraler Distraktion und Werte von 0,20 bzw. 0,43 mm (Distraktionsseite) sowie von -0,24 bzw. 0,30 mm (kontralaterale Seite) bei unilateraler Distraktion. Die Distraktion unterlag insgesamt großen individuellen Schwankungen.
OriginalarbeitSprache: DeutschTrümmerfrakturen des Gelenkkopfs werden mit einer Rate von ca. 15% angegeben und gelten als operativ nicht versorgbar. Demgegenüber soll a) die Häufigkeit zertrümmerter Frakturen gemäß operativem Situs objektiviert, sowie b) geklärt werden, ob hier eine operative Versorgung durchführbar ist. Zwischen 1993 bis 2003 wurden konsekutiv 182 dislozierte Walzenfrakturen der Gruppen V (n=81) und VI (n=101) nach Spiessl und Schroll diaartikulär osteosynthetisch versorgt (142 Patienten). Am OP-Situs wurden Fragmentzahl, Frakturverläufe sowie der Zustand der diskoligamentären Strukturen dokumentiert. Mehrfragmentfrakturen ( 5 Fragmente) fanden sich in 16%, gemäß offenem Situs wurden nur 10/182 Frakturen (6%) als "Trümmerfrakturen" bewertet. Bei präaurikulärem Zugang konnten 3/7 Trümmerfrakturen nicht versorgt werden, retroaurikulär war bei 3/3 zertrümmerten Frakturen trotzdem eine Osteosynthese möglich. Retroaurikulär (n=81) konnte in allen Fällen ein großes Fragment identifiziert werden, das eine anatomisch korrekte Reposition erlaubte. Die meist im CT diagnostizierten "Trümmerfrakturen" entsprechen nicht dem anatomischen Situs, hier stellt sich vielmehr regelhaft ein großes Fragment mit Berstungskeilen dar. Gemäß den Erfahrungen im eigenen operativen Kollektiv sind auch diese Mehrfragmentfrakturen einer funktionsstabilen Osteosynthese zugänglich.
OriginalarbeitSprache: DeutschMit Hilfe des klinischen Dysfunktionsindexes nach Helkimo wurden die Funktionsbefunde von 105 (w=69, m=36) Patienten im Durchschnitt 47 (9–141) Monate nach einem dysgnathie-chirurgischen Eingriff beurteilt. Im Vergleich zur einer bevölkerungsrepräsentativen Kontrollgruppe konnte nachgewiesen werden, dass vor allem die eingeschränkte Unterkieferbeweglichkeit bei den operierten Patienten zu einer häufigeren Einordnung in die Gruppe D I - D III führte. Zwischen beiden Untersuchungsgruppen bestanden statistisch signifikante Unterschiede (Chi2-Test, p0,05).
OriginalarbeitSprache: DeutschDie vorliegende Studie hatte das Ziel, den funktionellen Behandlungserfolg von kombiniert kieferorthopädisch-chirurgisch behandelten Klasse III-Patienten anhand von Nachuntersuchungsergebnissen zu bewerten. 27 erwachsene Klasse III-Malokklusion-Patienten (11 weiblich, 16 männlich) der Poliklinik der LMU München wurden kieferorthopädisch und kieferchirurgisch behandelt. Bei einer Untergruppe von 13 Patienten standen auch aus der Zeit vor Behandlungsbeginn nach dem Helkimo-Index [5,6] erstellte funktionelle Untersuchungsbefunde sowie ausgefüllte Fragebögen zur anamnestischen Erhebung zur Verfügung. Zwei Jahre nach dem operativen Eingriff wurde eine funktionsanalytische Nachuntersuchung durchgeführt. In dieser Studie wurde der Funktionszustand basierend auf dem anamnestischen und klinischen Funktionsindex nach Helkimo [5,6] und durch die manuelle Funktionsanalyse von Bumann und Groot Landeweer [1,2] analysiert. Die Mehrzahl der Patienten war mit dem Behandlungsergebnis zufrieden. Bei Betrachtung des anamnestischen Index (Ai) fühlten sich subjektiv der größte Teil aller Patienten beschwerdefrei. Der klinische Funktionsindex (Di) ergab keine ausgeprägten Störungen. Auch die okklusalen Interferenzen (Oi) in Zentrik und Exzentrik verbesserten sich nach der kieferorthopädisch-chirurgischen Behandlung deutlich. Nach der Behandlung zeigten sich die Schmerzen sowohl bei Palpation als auch der isometrischen Anspannung minimal. Kiefergelenkgeräusche waren nur gering feststellbar. Die in dieser Studie gewonnenen Ergebnisse machen deutlich, dass eine kombiniert kieferorthopädisch–chirurgische Behandlung zur Verbesserung des Funktionsbefundes von Patienten mit skelettaler und dentaler Klasse III führen kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschKurzversionen von Originalinstrumenten werden im Rahmen größerer epidemiologischer Studien genutzt, um das Konstrukt mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ) unter Aufwand-Nutzen-Aspekten effizienter zu erfassen. Ziel dieser Untersuchung war, Ergebnisse zum Einfluss demographischer Variablen und der Art der prothetischen Versorgung auf die MLQ, die mit einer Kurzversion (OHIP-G14:14 Fragen) der deutschen Version des Oral Health Impact Profile (OHIP-G14:49) erfasst wurden, mit den Resultaten zu vergleichen, die mit der langen Originalversion des Instrumentes (49 bzw. 53 Fragen) erzielt wurden. Es wurden Daten aus einer bundesweiten Erhebung an 2050 Probanden (Alter 16–79 Jahre) genutzt. Im multivariaten Regressionsmodell, das den Einfluss demographischer Variablen und der Art der prothetischen Versorgung auf die MLQ analysierte, war die Reihenfolge der Größe der Variableneffekte und das Niveau ihrer statistischen Signifikanz im OHIP-G14 und in der Originalversion des OHIP-G identisch. Somit kann der Einfluss wichtiger Einflussgrößen in ihrer Relevanz für MLQ auch mit der 14 Items umfassenden OHIP-Kurzversion adäquat erfasst werden. Das OHIP-G14 bietet sich zur Beschreibung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität in analytischen Studien als Alternative zur langen Originalversion an.
OriginalarbeitSprache: DeutschFür die prothetische Versorgung des reduzierten Lückengebisses existieren verschiedene therapeutische Konzepte. Wissenschaftliche Daten zur Effektivität der unterschiedlichen Konzepte auf hohem Evidenzniveau fehlen größtenteils. Welche Konzepte werden an den Hochschulen in Deutschland und der Schweiz gelehrt und praktisch durchgeführt? Ein auf die Lehre und die praktische Studenten- und Assistentenausbildung abgestimmter Fragebogen wurde an die prothetischen Lehrstuhlinhaber in Deutschland und in der Schweiz geschickt. In Deutschland (n = 28) werden die Themengebiete Modellguss, Doppelkronen, Geschiebe, Hybridelemente, Implantate und verkürzte Zahnreihe in 70 – 90 % der Fälle ausführlich gelehrt, Adhäsivattachments nur in 15 % der Fälle. In der praktischen Studentenausbildung werden am häufigsten Doppelkronen als Verankerungselemente gewählt. In der praktischen Assistentenausbildung wird diese Therapieform vor allem durch Implantatversorgungen und das Konzept der verkürzten Zahnreihe ergänzt. Nach Ansicht der Hochschullehrer werden in Deutschland fast alle Therapiekonzepte zur Versorgung des reduzierten Lückengebisses ausführlich gelehrt. Im Hinblick auf die uneinheitlichen Ergebnisse in der Literatur und das häufige Fehlen von evidenzbasierten Daten, scheint dieses Vorgehen sinnvoll.
OriginalarbeitSprache: DeutschImplantatgetragene Brücken sollten eine spannungsfreie Passung aufweisen, um möglichen Komplikationen wie Schraubenlockerung oder sogar dem Verlust der Osseointegration vorzubeugen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Spannungsentwicklung drei- und fünfgliedriger, zementierbarer und verschraubbarer implantatgetragener Brücken zu bestimmen. Der Einfluss der Parameter Spannweite und Befestigungsmechanismus sollte evaluiert werden. Drei ITI-Implantate wurden analog einer Patientensituation in einem Messmodell verankert und Dehnungsmessstreifen (DMS) mesial und distal der Implantate sowie an den Brückenzwischengliedern angebracht. Während des Zementierens und Verschraubens von 40 Implantatbrücken (dreigliedrig-zementierbar; fünfgliedrig-zementierbar, dreigliedrig-verschraubbar; fünfgliedrig-verschraubbar) wurden die resultierenden Dehnungen gemessen. Zur statistischen Auswertung wurden multivariate t-Tests durchgeführt und das Signifikanzniveau bei p 0,1 gesetzt.
Die Vergleiche zwischen den vier Gruppen ergaben keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Spannungsentwicklung. Die Vergleiche zwischen den Spannweitengruppen ergaben für die zementierbaren Brücken p=0,18 und für die verschraubbaren p=0,22. Die beiden Befestigungsmechanismen unterschieden sich ebenfalls nicht signifikant (p= 0,67 für die dreigliedrigen Brücken und p=0,25 für die fünfgliedrigen).
Brückenspannweite und Befestigungsmechanismus scheinen nur einen geringen Einfluss auf die Spannungsentwicklung von Implantatbrücken zu haben. Da sich implantatgetragene Brücken bereits als klinisch erfolgreich erwiesen haben, stellt sich die Frage, ob absolute Spannungsfreiheit überhaupt eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Implantatprothetik darstellt.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser In-vitro-Untersuchung war es, den Einfluss einer zahnfarbenen Stiftversorgung auf die Bruchfestigkeit und Randqualität von mit Vollkeramikkronen versorgten Frontzähnen zu untersuchen.
Material und Methode: 40 obere mittlere Frontzähne wurden endodontisch aufbereitet und mit den faserverstärkten Wurzelstiften Luscent Anchors (Dentatus, USA), Vectris Post (Ivoclar-Vivadent, FL), Para Post Fiber White (Coltene/Whaledent, D), Fibrepost (Generic Pentron, USA) und einem Vollkeramikstift Cosmopost (Ivoclar-Vivadent) als Referenz versehen. Als Präparationsform diente eine abgerundete 1 mm breite zirkuläre Stufe. Der Aufbau wurde standardisiert aus Komposit hergestellt und die Zähne mit adhäsiv befestigten Vollkeramikkronen versorgt. Nach Kausimulation wurden die Proben unter einem Winkel von 135° bis zum Bruch belastet. Die Randqualitäten und Bruchmuster wurden im Rasterelektronenmikroskop beurteilt.
Ergebnisse: Die vollkeramischen Stiftversorgungen zeigten mit 922 N die signifikant höchsten Bruchfestigkeiten, gefolgt von den Para Post Fiber-Kronen (668 N). Zwischen den Vectris Post- (523 N) und Luscent Anchors- (553 N) Versorgungen wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Die niedrigsten Bruchwerte wurden für Fibrepost- (383 N) Restaurationen erzielt. Die Stiftsysteme zeigten vor Kausimulation über 90% perfekten Rand. Nach Kausimulation war für Fibrepost und Luscent Anchors eine signifikante Verschlechterung der Randqualität festzustellen.
Diskussion: Glasfaserverstärkte Stifte zeigten niedrigere Bruchfestigkeiten im Vergleich zu den Vollkeramikstiften. Nach Kausimulation verschlechterten sich die Randqualitäten einiger Kronen mit Glasfaserstift signifikant. Die untersuchten Systeme zeigen für eine klinische Anwendung vielversprechende Ergebnisse.
EbM-SplitterSprache: Deutsch