OriginalarbeitSprache: DeutschTrikalziumphosphate (TCP) zeichnen sich durch ihre besondere Biokompatibilität, Resorbierbarkeit und Osteokonduktivität aus. Die seit 1997 verfügbare vollsynthetische, phasenreine Beta (b)- TCP-Keramik (Cerasorb) erfüllt die Forderung nach schneller Resorption bei gleichzeitiger Osteokonduktivität. Das klinische Interesse der vorliegenden Langzeitstudie mit diesem Knochenaufbaumaterial galt neben den bekannten Indikationen vor allem der Alveolarfortsatzrekonstruktion und der sekundären Kieferspaltosteoplastik, die im Hinblick auf die Defektgröße bisher eine Domäne der autogenen Spongiosatransplantation darstellten. Seit 1997 wurde prospektiv unter standardisierten Studienbedingungen bei 152 Patienten b-TCP als Knochenaufbaumaterial implantiert. Hauptindikationen waren die Auffüllung großer Unterkieferzysten (n=52), die sekundäre und tertiäre Kieferspalt-osteoplastik (n=38), die rekonstruktive Parodontalchirurgie (n=24) und der Sinuslift (n=16). Ab einer sich radiologisch darstellenden Defektgröße von ca. 2 cm2 wurde aus der Retromolar-, Tuber- oder Kinnregion entnommene autogene Spongiosa zugemischt, wodurch auf Beckenkammspongiosa verzichtet werden konnte. Post operationem erfolgten im Abstand von 4, 12 und 52 Wochen klinische, radiologische, sonographische sowie bei notwendigen Zweiteingriffen histologische Kontrollen. Die Komplikationsrate lag bei 5,9 %, radiologisch stellte sich im Zeitraum von ca. 12 Monaten ein vollständiger Ersatz von b-TCP-Keramik durch körpereigenen Knochen dar. Histologisch zeigte sich eine sichere Knochenregeneration mit physiologischem Remodelling des Knochens. Synthetische, phasenreine b-TCP-Keramik stellt aufgrund ihrer universellen Einsetzbarkeit und niedrigen Komplikationsrate eine hervorragende Alternative auch bei größeren Knochendefekten als Ergänzung zu autogenen Spongiosatransplantaten dar.