Bruxismus, das Pressen oder Knirschen mit den Zähnen, wird heute nicht mehr grundsätzlich als Störung oder Krankheit angesehen. Dessen ungeachtet können übermäßige Kaumuskelaktivitäten und damit einhergehende vermehrte und anhaltende Zahnkontakte zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen im orofazialen System führen. Hinzu kommt, dass Bruxismusaktivitäten auf Allgemeinerkrankungen (beispielsweise obstruktive Schlafapnoe, Refluxkrankheit) hinweisen können. In der Zahnmedizin wurden in der Vergangenheit insbesondere lokale Schäden an Zähnen und Restaurationen, zunehmender Zahnverschleiß und/oder Schmerzen im Zusammenhang mit craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) zum Anlass genommen, um im Rahmen der zahnärztlichen Untersuchung retrospektiv nach Hinweisen für Bruxismus zu suchen. Zur Planung geeigneter präventiver oder kurativer Maßnahmen und Aufdeckung eventueller Komorbiditäten empfiehlt die aktuelle DGZMK S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung von Bruxismus“ bereits prospektiv – etwa im Rahmen der zahnärztlichen Eingangsuntersuchung oder vor Beginn einer restaurativen Behandlung – Symptome und Anzeichen, die auf eine aktuelle Bruxismusaktivität hindeuten, zu erfassen. Eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) hat zu diesem Zweck – basierend auf den Empfehlungen der aktuellen Literatur – ein Screening-Instrument zur Aufdeckung von Wach- und Schlafbruxismus zusammengestellt.
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