KinderzahnheilkundeSeiten: 307-312, Sprache: DeutschSchiffner, UlrichMit dem bei Kindern und Jugendlichen beobachteten deutlichen Kariesrückgang geht eine Polarisation der Kariesprävalenz einher. Zur Einbindung in gezielte Prophylaxeprogramme müssen die betreffenden Personen frühzeitig identifiziert werden. Die risikogerechte Patientenbetreuung ist auch in der Individualprophylaxe von Bedeutung. Mittels verschiedener Befundungen sollen mit möglichst hoher Sicherheit diejenigen Personen erkannt werden, die infolge eines erhöhten Kariesrisikos besonderer Betreuungsmaßnahmen bedürfen. Einschätzungen des Kariesrisikos aufgrund klinischer Zeichen wie der Karieserfahrung oder der Initialkaries weisen gute Vorhersagewerte auf. Demgegenüber ist die Risikoeinschätzung anhand einzelner bakterieller Tests wie der Speicheldiagnostik schlechter. Komplexe Risikobestimmungsverfahren unter Berücksichtigung vieler kariesrelevanter Parameter zeichnen sich wiederum durch eine gute Vorhersagegenauigkeit aus. Allen Tests ist gemeinsam, dass ihre Anwendung deutliche motivationsfördernde Effekte hin zu kariespräventivem Verhalten unterstützen kann.
Schlagwörter: Kariesrisikobestimmung, Kariespolarisation, Speicheldiagnostik, Patientenmotivation