KieferorthopädieSeiten: 315-322, Sprache: DeutschParey, Kathrin/Kemper, Sonja/Ohlendorf, Daniela/Natrup, Jörg/Käfer, Aksana/Kopp, StefanEs besteht eine Assoziation zwischen der Zahnokklusion, der Gleichgewichtsverteilung des Körpers beim Stehen und der Fußdruckverteilung beim Gehen. Dieser Wirkungszusammenhang sollte durch systematisch hervorgerufene Veränderungen der Bisslage nachgewiesen werden. Hierfür wurden bei 62 gesunden erwachsenen Probanden unter verschiedenen Okklusionsbedingungen an vorab definierten Stellen des Gebisses Watterollen platziert (Ruhelage, habituelle Okklusion, symmetrisches bzw. asymmetrisches Sperren der Okklusion). Mit dieser Bisslage wurde zum einen die Gewichtsverteilung und zum anderen das Abrollverhalten bzw. die Fußdruckverteilung gemessen. Die Ergebnisse belegen (p = 0,05), dass eine Veränderung im stomatognathen System Auslenkungen des Körperschwerpunktes bewirkt. Darüber hinaus vergrößert sich bei Veränderungen der Bisslage gegenüber der habituellen Okklusion die mittlere Ballenbelastung des linken Fußes (p = 0,005 bzw. p = 0,05). Nach gültigen Bewertungskriterien kann diese Veränderung sowohl eine Verbesserung als auch eine Verschlechterung des Körperschwerpunktes bewirken. Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollte in weiterführenden interdisziplinären Studien der okklusale Einfluss auf das Bewegungssystem näher erforscht werden.
Schlagwörter: Bisslage, Okklusion, Körpergleichgewicht, Fußdruckverteilung