ZahnerhaltungSeiten: 799-806, Sprache: DeutschRüttermann, StefanDie zahnärztliche Tätigkeit verschiebt sich immer mehr zu einem "Re-Doing", d. h. zum Erneuern bzw. Ausbessern und Reparieren bereits bestehender Restaurationen. Häufig ist Sekundärkaries der Grund dafür. In der Literatur sind zahlreiche Ansätze zur Entwicklung von Adhäsiven und Kompositen mit antibakteriellen Eigenschaften beschrieben. Komposite können Fluoride in verschiedenen Zustandsformen enthalten. Dazu zählen wasserlösliche Fluoridsalze, herauslösbare Gläser (auch Kompomere) oder an die Matrix gebundene organische Fluoride. Des Weiteren können Komposite und Adhäsive antibakterielle Wirkstoffe (z. B. Chlorhexidin) abgeben, was unter Umständen zu einer Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften führt, oder sie können dauerhaft polymerisierbare bzw. vorpolymerisierte antibakterielle Zusätze enthalten, die ihre Wirksamkeit wiederum nicht in der Umgebung der Füllung zu entfalten vermögen. Bislang gibt es zu keinem Produkt klinische Belege einer kariesprotektiven Wirkung. Zukünftige Studien müssen diese unter Beweis stellen, da die Relevanz solcher Materialien aufgrund des gewichtigen Anteils der Sekundärkariestherapie an der zahnärztlichen Tätigkeit als sehr hoch einzustufen ist.
Schlagwörter: Komposite, antibakterielle Wirkungsamkeit, antibakterielle Adhäsive, antiadhäsive Substanzen, Biofilm