ImplantologieSeiten: 1235-1246, Sprache: DeutschSelz, Christian F./Sperlich, Markus/Güß, Petra C.Eine ÜbersichtIn der Implantatprothetik finden von den vollkeramischen Systemen vor allem hochfeste Glaskeramiken und Oxidkeramiken Anwendung. Eine hohe Biokompatibilität, eine geringe bakterielle Adhäsion, aber auch die hervorragenden chemischen und mechanischen Eigenschaften zeichnen Zirkonoxid als dentalen Werkstoff aus. Das Einsatzgebiet von Zirkonoxid im Rahmen der Implantatprothetik umfasst Gerüstwerkstoffe, Einzelkronen, mehrgliedrige Brücken bis hin zu "Full-arch"-Konstruktionen, Implantatpfosten und Stegen. Frakturen von Pfosten und Gerüsten aus Zirkonoxid sind in der Literatur nur selten beschrieben worden. Jedoch gehören Frakturen im Bereich der Verblendkeramik weiterhin zur häufigsten technischen Komplikation bei Suprastrukturen aus Zirkonoxid. Monolithische zirkonoxidbasierte Kronen stellen daher auch in der Implantatprothetik einen aktuellen Trend dar. Vollanatomische implantatgetragene Lithiumdisilikatkronen zeigen bisher nur Erfolg versprechende Laborergebnisse. In Anbetracht der fehlenden klinischen Langzeitdaten ist bezüglich umfangreicher Implantatarbeiten aus Vollkeramik in der täglichen Praxis derzeit noch Vorsicht geboten. Innovative Hybridkeramiken haben sich in Laboruntersuchungen als alternative Werkstoffe in der Implantatprothetik erwiesen, aber Langzeitergebnisse aus klinischen Studien stehen derzeit ebenfalls noch aus.
Schlagwörter: Vollkeramik, CAD/CAM, Zirkonoxid, Lithiumdisilikat, Implantatprothetik