OralchirurgieSeiten: 52-57, Sprache: DeutschJoos, Marc / Filippi, AndreasDer intentionellen Replantation, also der geplanten Entfernung eines Zahnes mit anschließender Rückverpflanzung in seine Ursprungsalveole, wird heute als Therapiemöglichkeit noch zu wenig Beachtung geschenkt. Sie ist in vielen Fällen eine gute Alternative zur Wurzelspitzenresektion, mit deutlich weniger intra- sowie postoperativen Belastungen verbunden und auch bei immunsupprimierten oder antikoagulierten Patienten wesentlich komplikationsärmer. Außerdem können anatomische Risiken wie Nervirritationen aufgrund der Nähe zum Foramen mentale oder eine Eröffnung des Sinus maxillaris vermieden werden. Und schließlich ist auch die Übersicht über das Operationsgebiet (Form des Wurzelkanals auf Höhe der Resektionsfläche, Undichtigkeiten der orthograden Füllung, Seitenkanäle, Dentinrisse etc.) gut und wird - ganz im Gegensatz zu Wurzelspitzenresektionen unterer Molaren, unterer Frontzähne oder oberer erster Prämolaren - nicht durch lokale Blutungen beeinträchtigt. Ein typisches Risiko, über das daher aufgeklärt werden muss, stellt die Fraktur des Zahnes dar, aber diese Gefahr lässt sich mit Hilfe moderner vertikaler Extraktionstechniken reduzieren.
Schlagwörter: Intentionelle Replantation, Wurzelspitzenresektion, retrograde Wurzelkanalfüllung, Parodontitis apicalis, zahnerhaltende Chirurgie