Seiten: 215, Sprache: DeutschNentwig, G.-H. / Romanos, G. E. / Strate, J.Die periimplantäre Mukosa hat mit ihrer Barrierefunktion besonderen Anteil an der Biostabilität und der dauerhaften Gewebeintegration eines Implantats. Darüber hinaus ist sie für die ästhetische Akzeptanz der Rekonstruktion im einsehbaren Bereich verantwortlich. Die strukturellen Charakteristika dieses Gewebes ermöglichen prinzipiell die Erfüllung der gleichen Aufgaben wie der des natürlichen dentogingivalen Verschlußapparates, insbesondere die Aufrechterhaltung eines bakteriendichten epithelialen Abschlusses und den Schutz des Knochengewebes am Implantat. Die Bioinertheit der Restaurationsmaterialien [Titan, (Dental-) Keramiken] ist dafür mit ausschlaggebend. Aus unserer Sicht erscheint es möglich, durch konstruktive Maßnahmen am Implantatsystem zweiphasiger, subgingival einheilender Implantatsysteme die Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung der oben genannten biologischen Aufgaben im transmukosalen Bereich weiter zu optimieren. Dazu gehört in erster Linie die Minimierung von Spaltbereichen, was dauerstabil am besten durch Konusverbindungen gelingt. Dadurch kann außerdem der Fügebereich zwischen Implantat und Abutment aus der Peripherie des enossalen Teils zurückgenommen werden, wodurch die Kontaktzone zwischen Implantat und Knochen dauerhaft von Bindegewebe bedeckt und damit geschützt bleibt. Durch die Reduktion des Abutmentdurchmessers auf ein aus mechanischen Stabilitätsgründen vertretbares Mindestmaß steht letztlich auch ein größeres Gewebevolumen mit dementsprechend höherer biologischer Stabilität zur Stützung der zarten epithelialen Verklebung und zur optischen Maskierung des dunklen Titanhalses im mukosalen Durchtrittsbereich zur Verfügung.
Schlagwörter: Implantat, periimplantäre Mukosa, transmukosale Schranke