Seiten: 199, Sprache: DeutschFath, S. / Bernimoulin, J.-P. / Wachtel, H. C. / Pischon, N.In der vorliegenden Studie werden die Behandlungsresultate der gesteuerten Geweberegeneration (GTR) mit oder ohne Implantation von Hydroxylapatit (HA, Interpore 200®) beschrieben. Insgesamt wurden 70 Zähne von 23 Patienten in drei Gruppen randomisiert. Defekte der Kontrollgruppe (Gruppe I, n = 20) wurden mittels konventioneller Parodontalchirurgie behandelt. In der zweiten Gruppe (Gruppe II, n = 25) wurden alle Knochendefekte mit Gore-Tex®-Membranen versorgt und in der dritten (Gruppe III, n = 25) wurde zusätzlich HA implantiert. Die Ausgangs- und Kontrollmessungen nach 6, 12 und 24 Monaten umfaßten den Plaque- und sulkulären Blutungsindex, das klinische Attachmentniveau, die Taschentiefen und die Rezessionen. Nach 24 Monaten betrug der mittlere Attachmentniveaugewinn 1,9 mm in Gruppe I, 1,7 mm in Gruppe II und 2,4 mm in Gruppe III. Außerdem reduzierten sich die Taschentiefen um 2,4 mm / 3,4 mm / 3,4 mm, und die postoperativen Rezessionen erhöhten sich um 2,4 mm in allen Gruppen. Der Vergleich zwischen dem Attachmentniveau und dem neugebildeten Gewebe unter der Membran zum Zeitpunkt der Membranentfernung zeigte, daß in den supraalveolären Anteilen des Defekts kein Attachmentniveaugewinn gefunden werden konnte. Weiterhin wurde der Grad der Membranexposition (Grad 0-3) ermittelt. Es scheint ein Zusammenhang zwischen einem hohen Grad der Exposition und einem geringen Attachmentniveaugewinn zu existieren. Die zusätzliche Implantation von Hydroxylapatit wirkte sich positiv auf die Langzeitergebnisse aus. Allerdings wurden beträchtliche individuelle Schwankungen hinsichtlich der Meßwerte beobachtet, was auf die Schwierigkeit einer Voraussage des Behandlungsresultats nach der GTR hinweist.
Schlagwörter: Parodontalchirurgie, Gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Hydroxylapatit, Wundheilung
Seiten: 215, Sprache: DeutschNentwig, G.-H. / Romanos, G. E. / Strate, J.Die periimplantäre Mukosa hat mit ihrer Barrierefunktion besonderen Anteil an der Biostabilität und der dauerhaften Gewebeintegration eines Implantats. Darüber hinaus ist sie für die ästhetische Akzeptanz der Rekonstruktion im einsehbaren Bereich verantwortlich. Die strukturellen Charakteristika dieses Gewebes ermöglichen prinzipiell die Erfüllung der gleichen Aufgaben wie der des natürlichen dentogingivalen Verschlußapparates, insbesondere die Aufrechterhaltung eines bakteriendichten epithelialen Abschlusses und den Schutz des Knochengewebes am Implantat. Die Bioinertheit der Restaurationsmaterialien [Titan, (Dental-) Keramiken] ist dafür mit ausschlaggebend. Aus unserer Sicht erscheint es möglich, durch konstruktive Maßnahmen am Implantatsystem zweiphasiger, subgingival einheilender Implantatsysteme die Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung der oben genannten biologischen Aufgaben im transmukosalen Bereich weiter zu optimieren. Dazu gehört in erster Linie die Minimierung von Spaltbereichen, was dauerstabil am besten durch Konusverbindungen gelingt. Dadurch kann außerdem der Fügebereich zwischen Implantat und Abutment aus der Peripherie des enossalen Teils zurückgenommen werden, wodurch die Kontaktzone zwischen Implantat und Knochen dauerhaft von Bindegewebe bedeckt und damit geschützt bleibt. Durch die Reduktion des Abutmentdurchmessers auf ein aus mechanischen Stabilitätsgründen vertretbares Mindestmaß steht letztlich auch ein größeres Gewebevolumen mit dementsprechend höherer biologischer Stabilität zur Stützung der zarten epithelialen Verklebung und zur optischen Maskierung des dunklen Titanhalses im mukosalen Durchtrittsbereich zur Verfügung.
Schlagwörter: Implantat, periimplantäre Mukosa, transmukosale Schranke
Seiten: 229, Sprache: DeutschVisser, H.In einer Falldokumentation gemäß den Richtlinien für die Ernennung zum Spezialisten für Parodontologie der DGP (Deutsche Gesellschaft für Parodontologie) wird die Behandlung einer lokalisierten juvenilen Parodontitis (LJP) bei einer 13jährigen Patientin dargestellt. Nach Abschluß der chirurgischen Maßnahmen mit begleitender Antibiotikagabe lag der Leitkeim der LJP (Actinobacillus actinomycetem comitans) unterhalb der Nachweisgrenze des ANAWA-Tests. Die Probleme mit der Compliance der jugendlichen Patientin werden diskutiert.
Schlagwörter: Lokalisierte juvenile Parodontitis (LJP), Antibiotikagabe, mikrobiologischer Test, ANAWA-Test
Seiten: 245, Sprache: DeutschBernimoulin, J.-P. / Hägewald, S.Dieser Fallbericht stellt einen heute 50jährigen Patienten vor, der im Jahre 1985 von mehreren Zahnärzten als hoffnungsloser Fall betrachtet wurde. Nach Extraktion vieler nicht behandlungswürdiger Zähne war er für eine herausnehmbare prothetische Versorgung vorgesehen worden. Von uns wurde eine rasch fortschreitende Parodontitis diagnostiziert. Das Ziel der Therapie war es, so viele Zähne wie möglich zu erhalten und den Zustand langfristig beizubehalten. Trotz anatomischer Hindernisse sowie unregelmäßiger Intervalle der Nachbehandlungssitzungen ist die Erkrankung mit weitgehend konventionellen Methoden zum Stillstand gekommen. Die Remissionsphase dauert seit Jahren an.
Schlagwörter: Rasch fortschreitende Parodontitis, Parodontaltherapie, Furkation Grad III, Schienung