Seiten: 179-187, Sprache: DeutschMörchen-Trinkle, Stefan / Biggel, AlfonsEine FallvorstellungBei Aplasie bleibender Zähne kann es sinnvoll sein, den korrespondierenden persistierenden Milchzahn zu erhalten. Voraussetzungen sind ein nicht indizierter kieferorthopädischer Lückenschluss und eine regelrechte Stellung des Milchzahnes im Zahnbogen. Persistierende Milchzähne können beim Jugendlichen erhebliche Vorschädigungen aufweisen, sodass eine endodontische Behandlung notwendig werden kann. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Wurzelkanalbehandlungen im Milchgebiss, welche das Ziel verfolgen, den Milchzahn bis zur physiologischen Exfoliation zu erhalten, haben die endodontischen Behandlungen persistierender Milchzähne einen definitiven oder zumindest längerfristigen Charakter. Dieser Artikel stellt die endodontische Behandlung zweier persistierender Milchmolaren mit ihrer komplexen Wurzelkanalanatomie vor, eingebettet in ein prothetisches Gesamtkonzept bei einer 19-jährigen Patientin mit multiplen Nichtanlagen. Ziel des Zahnerhalts ist es, einen implantologischen Ersatz der Zähne möglichst lange vom Jugend- bis in das Erwachsenenalter hinauszuzögern.
Schlagwörter: Nichtanlagen, Milchzahn, Kanalanatomie, MTA