Seiten: 337-353, Sprache: Englisch, DeutschImhoff, BrunoZur Prävalenz von CMD-Beschwerden gibt es nur wenige strukturierte Studien aus der Praxis von niedergelassenen Zahnärzten. Die meisten Studien sind populationsbasiert oder bilden die Patientenstrukturen in universitären Zentren ab. Um diese Lücke zu schließen, wurde im Rahmen der Studiengruppe Funktionslehre der Zahnärztekammer Nordrhein ein Studiendesign entwickelt, anhand dessen die in den freien Praxen gesammelten Daten systematisch ausgewertet werden können. Diese retrospektive "Study of TMD patients in general dentistry offices" (STING) soll dazu dienen, postulierte Unterschiede zwischen dem Patientengut in klinischen Zentren und in Zahnarztpraxen zu untersuchen. In der Vorbereitungsphase wurden Kriterien definiert, ein Dokumentationsbogen entwickelt und die technische Umsetzbarkeit überprüft. Das dargestellte Konzept dient als Vorstudie für eine spätere Umsetzung in größerem Rahmen. Studiengegenstand ist die Beschreibung von subjektiven Beschwerden, objektiven Befunden, Diagnosen, verschiedener Therapiestufen und die Bewertung des daraus resultierenden Behandlungserfolgs bei CMD-Patienten, die in niedergelassenen Praxen mit funktionstherapeutischem Schwerpunkt betreut werden. Im Gegensatz zu anderen Studien zeigte die Geschlechterverteilung im Verhältnis 2,3 (w): 1 (m) eine weniger starke Überrepräsentierung weiblicher Patienten als in der Literatur angegeben. Bruxismus wurde bei 67 % der CMD-Patienten diagnostiziert, im Gegensatz zur Bevölkerungsprävalenz von 8 bis 16 %. Der Anteil von Patienten mit orofazialen Schmerzen ohne zahnmedizinischen Bezug lag bei 17 %.
Schlagwörter: CMD-Beschwerden, CMD-Therapie, Achse-II-Belastung, Therapieerfolg, Schmerzerkrankung, Aufbissschiene, okklusale Therapie