Die Magnetresonanztomografie (MRT) hat sich als bildgebendes Verfahren in der medizinischen Diagnostik etabliert. Entscheidender Vorteil gegenüber der konventionellen radiologischen Bildgebung ist das Fehlen ionisierender Strahlung. In einer Übersichtsarbeit sollten die Anwendungsmöglichkeiten der MRT im Bereich Zahnerhaltung und Parodontologie evaluiert werden. In einer systematischen Literatursuche (Stichtag 13.08.2019) konnten von anfänglich 287 identifizierten Artikeln 12 Fallserien hinsichtlich kariologischer, endodontischer und anatomischer Aspekte eingeschlossen werden. Die eingeschlossenen Studien zeigen ein hohes Maß an Heterogenität. Insgesamt wurden 343 Probanden untersucht. Diese Daten spiegeln das Potenzial der MRT in der Diagnostik kariöser Läsionen, der Darstellung von Pulpagewebe und periapikalen Läsionen sowie der Lokalisierung impaktierter Zähne wider. Darüber hinaus zeigen aktuelle Entwicklungen (nach dem Stichtag publizierte Studien) erste vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten der MRT im Rahmen der parodontalen Diagnostik des Furkationsbefalls. Allen Indikationsgebieten gemein ist, dass die Bildqualität sehr stark von den technischen Einstellungen der dentalen MRT-Technologie beeinflusst ist. Vor dem Hintergrund des enormen Potenzials sollten zukünftige Studien weiterhin die Anwendbarkeit und Genauigkeit der dentalen MRT für die Zahnerhaltung und Parodontologie sowie das entsprechende Kosten-Nutzen-Verhältnis untersuchen.
Die vorliegende Arbeit basiert auf der englischen Publikation „Evaluation of magnetic resonance resonance imaging for diagnostic purposes in operative dentistry – a systematic review“ (Mendes et al. Clin Oral Investig 2020;24:547–557).
Manuskripteingang: 25.08.2020, Annahme: 16.10.2020
Schlagwörter: Magnetresonanztomografie, MRT, Diagnostik, Karies, Pulpavitalität, impaktierte Zähne, Furkationen, Parodontitis