Basic ResearchSeiten: 120-132, Sprache: DeutschSakrana, Amal Abdelsamad / Laith, Ahmed / Elsherbini, Ahmed / Elerian, Fatma Abdallah / Özcan, Mutlu / Al-Zordk, WalidEine spektralphotometrische UntersuchungZiel: Ziel dieser Studie war es, den Einfluss des Typs und der Vorwärmtemperatur des Befestigungskomposits auf die Farbstabilität von Lithiumdisilikat- und Zirkonoxidrestaurationen nach künstlicher Alterung und Lagerung in Kaffeelösung zu untersuchen.
Material und Methoden: Insgesamt 80 obere Prämolaren wurden anhand des für die Restauration verwendeten Materials (Lithiumdisilikat- oder Zirkonoxidkeramik) und Befestigungskomposits (GCEM LinkForce, Fa. GC, oder Panavia Sa Cement Plus Automix, Fa. Kuraray Noritake Dental) sowie dessen Vorwärmtemperatur (25 °C oder 54 °C) acht Gruppen (n = 10) zugeordnet. Nach der Präparation wurden alle Restaurationen mit ihren Stümpfen verklebt. Mit einem Reflexionsspektralfotometer wurden CIE-XYZ-Werte bestimmt (D65-Normlich, Betrachterwinkel 10°). Alle Proben wurden künstlich gealtert (240.000 Lastzyklen gefolgt von 10.000 Temperaturzyklen) und anschließend in Kaffee getaucht (18 Stunden). Anschließend wurden die Farbkoordinaten erneut bestimmt. Die Gesamtfarbdifferenzen zwischen beiden Messungen wurden berechnet und die gewonnenen Daten statistisch analysiert (α = 0,05).
Ergebnisse: Die Temperatur des Befestigungskomposits hatte signifikanten Einfluss auf ΔL΄ (p < 0,001), ΔC΄ (p < 0,001) und ΔC΄ (p < 0,001). Die Lithiumdisilikat-Restaurationen zeigten sich farbstabiler als diejenigen aus Zirkonoxid. Ferner fand sich ein signifikanter Unterschied (p = 0,047) zwischen LinkForce (2,28 ± 0,48) und Panavia Sa (2,15 ± 0,46). Die mit einer Vorwärmtemperatur von 54 °C (1,76 ± 0,11) befestigten Restaurationen wiesen gegenüber den mit 25 °C (2,67 ± 0,15) befestigten signifikant geringere Farbdifferenzen auf (p < 0,001). Eine dreifaktorielle Varianzanalyse ergab, dass zwischen Keramik, Befestigungskomposit und Vorwärmtemperatur keine Interaktion mit statistisch signifikantem Einfluss (p = 0,611) auf die Stabilität der Restaurationsfarbe bestand.
Schlussfolgerungen: Das Befestigungskomposit hat signifikanten Einfluss auf die Stabilität der Farbe von Lithiumdisilikat- und Zirkonoxidrestaurationen. Vorwärmen des Befestigungskomposits auf 54 °C verbessert die Farbstabilität von Lithiumdisilikat- und Zirkonoxidrestaurationen.
Clinical ResearchSeiten: 134-146, Sprache: DeutschKolte, Rajashri A. / Kolte, Abhay P. / Purohit, Aishwarya R.Einfluss auf die Interdentalpapillen und die Gingivadicke im OberkieferfrontzahnbereichZiel: Ziel dieser Studie war eine geschlechtsbezogene Untersuchung der Höhe (vertikale korono-apikale Dimension), Breite (horizontale mesio-distale Dimension) und Tiefe (horizontale vestibulo-orale Dimension) der Interdentalräume sowie der Gingivadicke und ihres Einflusses auf die Ausprägung der Interdentalpapillen im Oberkieferfrontzahnbereich.
Material und Methoden: Bei insgesamt 120 Patienten im Alter von 20 bis 40 Jahren mit Gleichverteilung der Geschlechter wurden die Höhe, Breite und Tiefe der Interdentalräume im Oberkieferfrontzahnbereich mithilfe von digitalen Röntgenbildern und Studienmodellen ermittelt. Zusätzlich wurde intraoral die Präsenz der Interdentalpapillen sowie die Gingivadicke erhoben.
Ergebnisse: Die mittlere Höhe des Interdentalraums zwischen den zentralen Schneidezähnen war bei Frauen größer als bei Männern, bei mittleren Maximalwerten von 5,91 ± 0,33 mm bzw. 5,03 ± 0,23 mm. Bei den Mittelwerten für die Breite und Tiefe zeigte sich eine umgekehrte Tendenz: sie waren bei den Männern statistisch signifikant größer als bei den Frauen. Auch die Gingivadicke war bei den Männern größer als bei den Frauen (p < 0,0001). Außerdem zeigte sich, dass mit zunehmender Höhe der Interdentalräume die Präsenz voll ausgebildeter Papillen seltener wurde.
Schlussfolgerungen: Die Geschlechterunterschiede bei intraoralen Merkmalen wie der Höhe der Interdentalräume und der Gingivadicke sowie ihr Einfluss auf die Ausprägung der Interdentalpapillen sind wichtige Leitinformationen, die bei Eingriffen im Oberkieferfrontzahnbereich angewendet werden können. Ein Zusammenhang zwischen der Interdentalraumbreite und -tiefe sowie der Interdentalpapille war nicht klar belegbar. Weitere Untersuchungen bei Probanden anderer Altersgruppen wären daher nützlich und informativ.
Clinical ResearchSeiten: 148-166, Sprache: DeutschBresser, Rijkje A. / Naves, Lucas Z. / van der Made, Stephan A. M. / Cune, Marco S. / Gresnigt, Marco M. M.Eine FallstudieWeit subgingival liegende „tiefe“ Ränder sind ein vieldiskutiertes Thema in der adhäsiven und restaurativen Zahnmedizin. Die hydrophoben Eigenschaften direkter Restaurationskomposite machen die Versorgung von Kavitäten mit tiefen Rändern problematisch, da sich die Trockenlegung in der Regel schwierig gestaltet. Für den Erfolg der Anhebung eines solchen tiefen Randes (Deep Margin Elevation, DME) ist eine korrekte Indikationsstellung entscheidend, während die klinische Bewährung der Restauration von der sorgfältigen Durchführung der DME-Technik abhängt. Die dichte Adaptation der DME an die Zahnsubstanz kann die Akkumulation von Bakterien und die Inzidenz von Sekundärkaries reduzieren und zum Erhalt eines gesunden Parodonts beitragen. Die vorliegende Fallstudie bietet eine Übersicht über die Schrittfolge der DME-Technik in Verbindung mit glaskeramischen Teilrestaurationen und liefert praktische Empfehlungen für die Versorgung weit subgingival reichender Kavitäten. Die Indikation und Auswahl des geeigneten Materials werden auf Grundlage der vorhandenen Evidenz diskutiert.
Clinical ResearchSeiten: 168-184, Sprache: DeutschAlbertini, Germán Santiago / Bechelli, Diego / Capusotto, AníbalFallbericht einer volldigitalen adhäsiven Rehabilitation bei einem Patienten mit generalisiertem HartsubstanzverlustZiel: Dieser Artikel beschreibt einen Ansatz für adhäsive Gesamtrehabilitationen stark abgenutzter Gebisse im digitalen Workflow mit Schwerpunkt auf der Integration von Ästhetik und Okklusion am Beispiel eines jungen Patienten.
Material und Methoden: Bei einem 40-jährigen Patienten mit fortgeschrittenem generalisierten Hartsubstanzverlust wurde eine adhäsive Gesamtrehabilitation durchgeführt. Die Behandlung erfolgte im digitalen Workflow (einschließlich Gesichtsscan) und umfasste eine virtuelle Planung der neuen Ästhetik und Okklusion, geführte Implantatinsertionen, einen temporären adhäsiven Komposit-Prototypen sowie Keramikrestaurationen. Der Ansatz integriert die maßgeblichen ästhetischen und okklusalen Aspekte, wozu die Kiefer in vier Sektoren unterteilt und in einer Sequenz von Arbeitsschritten rekonstruiert werden, die jeweils bestimmte Ziele haben. Zunächst wurde die verlorene Hartsubstanz durch einen adhäsiven Komposit-Prototypen ersetzt. Dieser Schritt diente zum Testen und Bestätigen der digitalen geplanten Ästhetik und Funktion. Nach vier Monaten folgte die Versorgung mit Lithiumdisilikatrestaurationen. Diese wurden wieder sektorenweise eingegliedert, um mögliche Fehler bei der Überführung der getesteten Anatomie in definitive Keramik zu minimieren. Schließlich erhielt der Patient einen Aufbissbehelf und wurde in ein sechsmonatiges Recall aufgenommen.
Ergebnisse: Während der digitalen Planung konnte eine ausgewogene Integration ästhetischer und okklusaler Aspekte erreicht werden, die mithilfe des adhäsiven Komposit-Prototyps bestätigt wurde. Die definitiven Keramikrestaurationen erfüllten die ästhetischen Erwartungen des Patienten und stellten eine funktionell korrekte okklusale Anatomie wieder her. Schlussfolgerungen: Die vorgeschlagene ästhetisch orientierte, okklusal geschützte Technik (Esthetically Guided and Occlusally Protected technique, EGOP) erwies sich als zuverlässiger Ansatz für die Gesamtrehabilitation im stark abgenutzten Gebiss. Weitere klinische Studien sind gefragt, um alle Vorteile des Konzeptes zu untersuchen.
Clinical ResearchSeiten: 186-206, Sprache: DeutschMartins da Rosa, José Carlos / Pértile de Oliveira Rosa, Ariádene CristinaMit dem Wandel der Erwartungen an zahnärztliche Behandlungen ist die Ästhetik in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Schlüsselfaktor bei der Bewertung des Behandlungserfolgs in der Implantattherapie avanciert. Ein stabiles Niveau der periimplantären Mukosa mit natürlicher Farbe und Textur gilt als entscheidend für gute und nachhaltige Behandlungsergebnisse. In diesem Beitrag soll der Zusammenhang zwischen der Implantatposition, dem periimplantären Weichgewebemanagement und der langfristigen Erhaltung der Ergebnisse nach Sofortimplantationen in Extraktionsalveolen aufgezeigt werden. An einer Serie von 12 Fällen mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 21,91 Monaten wird das Konzept des „magischen Quadrats“ (MQ) vorgestellt. Der Begriff bezeichnet eine gedachte Fläche im Bereich des Implantathalses, die sich im Fall einer idealen Implantatposition ergibt. Diese ideale Position ist durch einen korono-apikalen Abstand von 3 mm zwischen Implantatplattform und Gingivarand, die Erhaltung von 3 mm horizontaler Dicke des vestibulären Knochens (Hartgewebespalt von der vestibulären Implantatoberfläche zur Außenfläche des vestibulären Knochens) sowie eine Weichgewebedicke von ≥ 3 mm auf Höhe des Implantathalses definiert. Die Umsetzung des magischen Quadrats fördert das Weichgewebewachstum und die Bildung eines dicken periimplantären Knochenkamms und stellt damit ein langfristig stabiles Behandlungsergebnis sicher.
Clinical ResearchSeiten: 208-214, Sprache: DeutschFernandes da Cunha, Leonardo / Souza da Silva, Vitória Beatriz / Pimentel Garcia, Fernanda Cristina / Roskamp, Liliane / de Paris de Matos, Thalita / Ribeiro Madalena, Isabela / Baratto-Filho, FlaresWhite-Spot-Läsionen (WSL) sind für die ästhetische Zahnmedizin ein wichtiges Problem. Ihre Behandlung kann durch non- bis minimalinvasive Maßnahmen erfolgen, die gewisse Ansprüche an den Zahnarzt stellen. Die gewählte Behandlung sollte so wenig invasiv wie möglich sein und den Farbunterschied zwischen den weißen Flecken und dem gesunden Schmelz minimieren. Eine initiale Zahnaufhellung maskiert die genaue Ausdehnung des White Spots und erzeugt einen „Verlaufseffekt“ zum gesunden Schmelz, der die farbliche Diskrepanz minimiert. Eine Kunststoffinfiltration kann als mikroinvasive, atraumatische Maßnahme ohne Kavitätenpräparation die Aufhellungsbehandlung ergänzen und das Ergebnis stabilisieren. Auf diese Weise lassen sich hervorragende ästhetische Resultate erzielen, die den Patienten neues Vertrauen in ihr Lächeln geben. Der vorliegende Beitrag zeigt eine solche Kombinationsbehandlung aus Zahnaufhellung und Kunststoffinfiltration am Fall einer Patientin, die multiple WSL infolge einer Störung der Zahnentwicklung (systemische Erkrankung während der Schmelzreifung) aufwies. Ziel der Behandlung war eine Verbesserung der dentalen Ästhetik, des Selbstwertgefühls und der Lebensqualität der Patientin.