OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser Arbeit wurden die Haftfestigkeiten (nach 1 h und nach 24 h) eines lichthärtenden Kunststoffklebers (Enlight) und eines lichthärtenden Glasionomerzementes (Fuji Ortho LC) unter Verwendung verschiedener Polymerisationslampen (Halogen-Hochleistungshalogen-, Xenon(=Plasmakurzbogen)-, Dioden (= LED)- lampen) für das direkte Kleben von Brackets verglichen. Zusätzlich wurden Brackets mit einem selbsthärtenden Kunststoffadhäsiv (Concise) geklebt und deren Scherkraft gemessen. Die Kleber wurden streng nach Herstellerangaben appliziert und die Haftfestigkeit der geklebten Brackets am Schmelz mittels Abscherversuchen (mit einer Instronmessmaschine – Vorschubgeschwindigkeit 0,5 mm/min) ermittelt. Bei allen Polymerisationslampen konnte mit den verwendeten Klebern die von Reynolds geforderte Mindesthaftfestigkeit von 5-8 MPa erreicht werden. Die Haftfestigkeit beim lichthärtenden Kleber (Enlight LV) zeigte sowohl eine Abhängigkeit von der Aushärtungsdauer (bei der Halogenlampe wurde mit der Härtungszeit 40 s die höchste Haftfestigkeit (10,0 MPa, p 0,000) erreicht, die übrigen Lampen ergaben vergleichbare Werte), als auch von der Art der Aushärtung (höchste Werte der Haftfestigkeit bei 4-seitiger Härtung, p = 0,04), wohingegen der kunststoffmodifizierte Glasionomerzement relativ unabhängig von der Dauer der Lichthärtung und Lampenart blieb. In dieser Untersuchung sind die Haftfestigkeiten des kunststoffmodifizierten Glasionomerzementes denen der lichthärtenden Kunststoffklebung vergleichbar bzw. liegen bei Lampen mit kurzen Polymerisationszeiten sogar gering höher (p=0,039), gegenüber der selbsthärtenden Kunststoffklebung sind sie aber signifikant niedriger (p 0,000). Beim Vergleich der Haftfestigkeiten 24 Stunden nach der Klebung kam es zu einer signifikanten Steigerung der Haftfestigkeiten (vom 1-h- zum 24-h-Wert) bei allen 3 Klebern (Enlight: p =0,000; Fuji OrthoLC: p = 0,020; Concise: p = 0,01) bzw. in % ausgedrückt: Enlight um 19 %, Fuji Ortho LC um 6,6 % und bei Concise um 16 %. Im zweiten Teil der Studie erfolgte ein Vergleich der Polymerisationslampen durch Bestimmung des Polymerisationsgrades mittels Infrarotspektroskopie. Um die Lichthärtung unter einem Bracket zu verfolgen, wurde die ATR-FT-IR-Spektroskopie (= Attenuated Total Reflectance-Fourier-Transform-Infrared-Spectroscopy) angewandt. Das Ergebnis zeigte, dass die verschiedenen Lampen mit den gewählten Aushärtungszeiten bei diesem Komposit für eine erfolgreiche Polymerisation ausreichend sind (Restacrylatgehalt von ca. 40 %, der bei längerer Aushärtung nicht unter 34 % absinkt) und eine Nachhärtung des Kunststoffes auch nach sehr langer Aushärtungszeit noch zu erwarten ist. Die ATR-FT-IR-Spektroskopie ergab, dass beim Kleben von Brackets mit lichthärtenden Materialien mittig in der untersten Kleberschicht (1–7 µm) ungehärtete Bereiche verbleiben.
TagungsbeitragSprache: DeutschPraxisletterSprache: DeutschPraxisletterSprache: DeutschPraxisletterSprache: DeutschOriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war es, die Technik der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) für die Identifikation von Actinobacillus actinomycetemcomitans (AAC), Porphyromonas gingivalis (Pg), Prevotella intermedia (Pi) und Bacteroides forsythus (Bf) zu untersuchen. Bei 52 Patienten mit einer Parodontitis marginalis wurden jeweils 2 subgingivale Plaqueproben entnommen. Die Patienten wurden in 2 Gruppen unterteilt: Eine bestand aus 29 Parodontitis-Patienten, die sich zur Primär-Behandlung vorstellten (PB). Die andere Gruppe bestand aus 23 Recall-Patienten (RP) mit Rezidivbefunden. Die mittlere Sondierungstiefe betrug in der Gruppe der PB 7,2 mm, in die Gruppe der RP 6,4 mm. In der Gruppe der PB wurde AAC in 2%, Pg in 47%, Pi in 42% und Bf in 54% gefunden. In der Recall-Gruppe wurde AAC in 5%, Pg in 55%, Pi in 55% und Bf in 71% identifiziert. Mit der FISH-Technik lässt sich nicht nur die absolute Anzahl einzelner Spezies bestimmen, sondern auch ihr Anteil an der Gesamtflora. Ihre Anwendung erlaubt über die Intensität des Signals zudem eine Aussage über die physiologische Aktivität der Bakterien und hilft so inaktive Mikroorganismen von der physiologisch aktiven subgingivalen Flora zu unterscheiden. Hieraus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, die biologische Aktivität des subgingivalen Biofilms zu beschreiben.
OriginalarbeitSprache: DeutschUntersuchungsmethoden: Kurzkettige Cyanoacrylate werden seit Jahrzehnten zum Hautwundverschluss verwendet. Die zelluläre Biokompatibilität von kurzkettigen Ethyl-2- und Butyl-2-Cyanoacrylaten (Epiglu und Histoacryl) wird mit einem neuen längerkettigen Octyl-2-Cyanoacrylat (Dermabond) im Agar-Diffusions- und MTT-Test verglichen. Reißfestigkeitsuntersuchungen dieser Kleber in einem selbstentwickelten Kupfer-Stift-Test sowie an mit Dermabond geklebten und konventionell genähten Schweinehautarealen dienen der Stabilitätsprüfung. Histomorphologisch werden die exzidierten Schweinehautproben anhand von rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen charakterisiert. Klinische Untersuchungen mit einer Fotodokumentation an Patienten nach kieferchirurgischen Tumoreingriffen dienen der Überprüfung der humanen Anwendung bzw. Verträglichkeit. Ergebnisse: In zellkulturellen Untersuchungen resultieren toxische Reaktionen aller drei eingesetzten Kleber. Im Kupfer-Stift-Test zeigt Dermabond statistisch signifikant größere Abzugskräfte gegenüber Epiglu und Histoacryl. 28 Tage postoperativ sind genähte Schweinehautareale im Abzugstest ca. 30 % stabiler gegenüber den geklebten. Rasterelektronenmikroskopisch sind an Schweinehäuten keine toxischen Reaktionen von Dermabond nachzuweisen. Geklebte Hautareale an Patienten zeigen ästhetisch ansprechende Narben. Bei korrekter Anwendung stellt Dermabond eine Alternative zur konventionellen Nahtversorgung dar.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Auffinden aller vorhandenen Wurzelkanäle der endodontisch zu versorgenden Zähne stellt eine der ersten Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg der endodontischen Behandlung dar. Die vorliegende klinische Untersuchung zeigt bei Anwendung optischer Vergrößerung eine signifikante Zunahme der lokalisierten Zusatzkanäle in einer Stichprobe von 94 Ober- und Unterkieferseitenzähnen. Mit Hilfe des Operationsmikroskopes konnten unter Praxisbedingungen in 64,7% der Oberkiefermolaren und 52,38% der Unterkiefermolaren Zusatzkanäle lokalisert und anschließend endodontisch behandelt werden. Das Operationsmikroskop stellt somit ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Erfolgsrate der endodontischen Behandlung dar.
OriginalarbeitSprache: DeutschGegossene (Castmatic, Dentaurum) und industriell nahtlos kalt tiefgezogene (Tisto) Titanrohre von 5 mm Durchmesser, einer Wandstärke von 1 mm und ca. 10 mm Länge wurden keramisch verblendet. In metallographischer Analyse wurde das Gefüge der verblendeten Titanrohre im Vergleich zu gänzlich unbehandelten und Rohren ohne Verblendung, die den gleichen thermischen Belastungen wie bei der keramischen Verblendung im Keramikofen ausgesetzt waren, mittels eines Auflichtmikroskopes (Axiophot, Zeiss) photographisch dokumentiert. Thermisch behandelte Titanproben zeigen eine Vergrößerung des Gefüges im Sinne einer Rekristallisation, das bei tiefgezogenem Ausgangsmaterial deutlicher ausfällt als bei gegossenem. Das polyedrische Gefüge des gegossenen Titans weist Rekristallisierungstendenzen in Richtung eines globulären Gefüges auf. Im Grenzbereich zwischen Titan und Keramik zeigt sich ein Zone feinen globulären Gefüges. Im Ergebnis nähern sich die unterschiedlichen Ausgangsgefüge durch die thermische Beanspruchung bei den Keramikbränden an, so dass es bezüglich des Gefüges unerheblich ist, ob ein gegossenes oder gezogenes Metallgerüst verblendet wird.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie oralchirurgische und mund-, kiefer-, gesichtschirurgische Therapie in Lokalanästhesie findet nicht selten ihre Limitationen in der Compliance des Patienten. Eine Alternative zur Behandlung in Narkose oder pharmakologischen Sedierung könnte die zusätzliche oder alleinige Anwendung von "Medizinischer Hypnose" darstellen. Bei diesem Verfahren werden Auto- und Fremdsuggestionsverfahren zur Anxiolyse, Relaxation, Sedierung und Analgesie des Patienten eingesetzt. Eigene Untersuchungen belegen eine hohe potentielle Akzeptanz dieser Therapieoption. Im Rahmen erster klinischer Anwendungen erwies sich Medizinische Hypnose als ein wirksames und für den speziellen Einsatz standardisierbares Verfahren, durch welches sich deutlich verbesserte Behandlungsbedingungen für Patient und Behandler erzielen lassen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Hyalinosis cutis et mucosae (HCM, Lipoidproteinose, Urbach-Wiethe-Erkrankung) ist eine seltene, genetisch autosomal rezessiv vererbte Erkrankung, die durch eine subepidermale und submuköse Ablagerung hyalinähnlichen Materials als generalisierte Störung charakterisiert ist. Die orale Schleimhaut der Patienten verändert sich knotig, hyperplastisch und ist mit gelblich- weißer Plaque belegt. Sowohl die Pathogenese als auch die Therapie der Erkrankung sind bisher weitgehend unbekannt. Wir berichten über eine 21-jährige Patientin, die sich mit einer extremen Hyperplasie der gesamten oralen Mukosa vorstellte. Die Erkrankung manifestierte sich erstmalig im Alter von 2 Jahren und wurde nach wiederholten Fehldiagnosen im Alter von 19 Jahren diagnostiziert. Eine vor drei Monaten durchgeführte Lasertherapie mit Hilfe eines Neodym-Yag-Lasers im Kontaktmodus und bare-fiber-Technik scheint zu einem Rückgang der Hyperplasie zu führen. Bisher wurde kein Rezidiv festgestellt.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel der vorliegenden Studie ist es, das kraniomandibuläre System auf Ursachen für Dysphagie, Odynophagie und Globus pharyngis zu untersuchen und mögliche Einflussgrößen dieses multifaktoriellen Geschehens zu finden. Bisher wurden 26 Patienten, die sich mit subjektiven Schluckbeschwerden in der Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität zu Bonn vorstellten, umfangreich zahnärztlich untersucht. Im oralen Bereich zeigten 16 Patienten entzündliche Veränderungen, ein Drittel hatte einen Foetor ex ore, bei annähernd der Hälfte konnte ein reduzierter stimulierter Speichelfluss erfasst werden, und 56% zeigten einen Blutungsindex von ³ 50%. Prothetischer Behandlungsbedarf ergab sich bei 16 Patienten, 68% hatten eine Myopathie oder eine Myoarthropathie, jeweils mehr als die Hälfte hatten Muskelverspannungen mit Bewegungseinschränkungen, häufig Kopfschmerzen und okklusale Frühkontakte. Auffällig war die hohe Korrelation von gastrointestinalen Entzündungen mit oralen Entzündungen und Foetor, die Vergesellschaftung von Zähneknirschen mit Globus pharyngis, die hohe Anzahl an Patienten mit reduziertem stimuliertem Speichelfluss, mit Muskelbefunden und mit Kopfschmerzen und Muskelverspannungen mit Bewegungseinschränkung. Eine Mitbeteiligung des kraniomandibulären Systems an der Entstehung von Dysphagie, Odynophagie und Globus pharyngis kann als wahrscheinlich angenommen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschStellt sich nach einer Wurzelkanalbehandlung trotz einer klinisch guten Ausführung keine vollständige Heilung ein, bleibt die Ursache für den Misserfolg in vielen Fällen für den Behandler nicht nachvollziehbar. Die Beurteilung des Erfolgs einer endodontischen Therapie wird darüber hinaus in der klinischen Praxis meistens nicht allein an Hand von wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen vorgenommen. Vielmehr spielen bei der Bewertung des Ergebnisses sowie der Wahl einer geeigneten Rezidivbehandlung subjektive Größen eine wichtige Rolle. Nach den Ergebnissen aktueller Studien kann der Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung angenommen werden, falls bei Abwesenheit von klinischen Symptomen vier Jahre nach dem Abschluss der Therapie auch radiologisch keine Veränderungen festzustellen sind. Neben einer unzureichenden klinischen Ausführung bilden persistierende intra- bzw. extraradikuläre Infektionen die Hauptursache für den endodontischen Misserfolg. In der klinischen Praxis stellt die ausschließlich postendodontische chirurgische Versorgung häufig die Therapie der Wahl zur Behandlung des endodontischen Rezidivs dar. Im Gegensatz dazu empfehlen zahlreiche Autoren jedoch zunächst der nicht-chirurgischen Revisison den Vorzug zu geben, um die persistierende Infektion sicher zu eliminieren.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Bearbeitung ist es, zu verdeutlichen, dass bei zweifelhaften Altersangaben die Feststellung des tatsächlichen Alters der / des Beschuldigten für die Einleitung bzw. Fortführung eines Strafverfahrens von enormer Bedeutung ist. Diese Art der Begutachtungen hat auf Grund der zunehmenden Migrationen im letzten Jahrzehnt stark zugenommen und bedarf einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Für die Altersschätzungen bei lebenden Personen stehen in heutiger Zeit unter Berücksichtigung der ihnen zugrundeliegenden Prinzipien im wesentlichen drei methodische Gruppen zur Verfügung: morphologische, zahnmorphologische und radiologische Verfahren. Diese Methoden unterscheiden sich erheblich hinsichtlich ihrer Möglichkeiten, Grenzen und Risiken. Sie beinhalten die Durchführung ärztlicher/zahnärztlicher Eingriffe bzw. Untersuchungen wie z.B. Röntgenaufnahmen, für die in aller Regel keine medizinische Indikation vorliegt.
ÜbersichtenSprache: Deutsch