Seiten: 103, Sprache: DeutschSchwarz, FrankSeiten: 107-115, Sprache: DeutschKröger, Annika Therese / Kebschull, MoritzGrenzen und Möglichkeiten bei PeriimplantitisDie Fälle von Periimplantitis steigen stetig im Zusammenhang mit der Anzahl an Patienten, welche mit Implantaten versorgt werden. Fast jedes zweite Implantat weist dabei entzündliche Veränderungen auf, jedes vierte bis fünfte hat bereits unwiderruflich tragenden Knochen verloren. Aufgrund der hohen Progressionsrate und der schlechten Resonanz auf aktuelle Therapiekonzepte ist eine frühe Diagnostik im Bereich periimplantärer Läsionen elementar. Der aktuelle Markt verfügt über eine Vielzahl von Testungen, welche weitreichende Möglichkeiten in diesem Feld versprechen. In diesem Artikel werden einige Konzepte vorgestellt und deren klinische Relevanz kritisch diskutiert.
Schlagwörter: Periimplantitis, molekularbiologische Diagnostik, mikrobiologische Diagnostik
Seiten: 117-127, Sprache: DeutschDe Ry, Siro P. L. / Roccuzzo, Andrea / Sculean, Anton / Salvi, Giovanni E.Periimplantäre Erkrankungen sind entzündliche Reaktionen der periimplantären Gewebe auf bakterielle Kontamination an osseointegrierten Implantaten. In den vergangenen Jahren hat das wissenschaftliche Interesse an diesem Thema zugenommen, wie die große Zahl der vorgeschlagenen Protokolle zur Behandlung der periimplantären Mukositis und der Periimplantitis zeigt. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, einen Überblick über die in den letzten 5 Jahren veröffentlichten Protokolle für die nichtchirurgische Behandlung periimplantärer Erkrankungen zu geben. Hierbei wurden auch neueste adjuvante und alternative Maßnahmen zur mechanischen Reinigung berücksichtigt und untersucht, die eingesetzt werden, um eine Dekontamination der Implantatoberfläche und Beseitigung von Entzündungen der periimplantären Gewebe zu erzielen. Jedoch konnte keine der adjuvanten Maßnahmen eine statistisch signifikante Verbesserung der periimplantären Verhältnisse im Vergleich zur alleinigen nichtchirurgischen mechanischen Reinigung zeigen. Zusammengefasst haben sich nichtchirurgische Konzepte für die Behandlung periimplantärer Erkrankungen als zuverlässig erwiesen, wenn es darum geht, klinische Anzeichen periimplantärer Entzündungen zu reduzieren, auch wenn sie nur begrenzt in der Lage sind, eine vollständige Heilung der Krankheit zu erzielen. Die Anwendung adjuvanter Mittel, wie Chlorhexidin, Lasern, fotodynamische Therapie, systemische Probiotika, sollte weiter erforscht werden, da ein Nutzen bislang nicht oder nur begrenzt gezeigt werden konnte.
Schlagwörter: Titan, Zahnimplantate, periimplantäre Erkrankungen, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Entzündungen, krestaler Knochenverlust
Seiten: 129-143, Sprache: DeutschSkora, Philipp / Jepsen, KarinUngefähr ein Fünftel aller Implantatpatienten leiden unter einer Periimplantitis. Im Rahmen einer systematischen Behandlung ist die nichtchirurgische Therapie nur eingeschränkt wirksam. In den meisten Fällen ist daher eine chirurgische Periimplantitistherapie erforderlich. Auf diese Weise ist ein direkter Zugang zur Dekontamination infizierter Implantatoberflächen gewährleistet. Das Entzündungsgewebe kann besser beseitigt werden und möglicherweise kann eine Reosseointegration erreicht werden. Mithilfe der neuen Klassifikation werden Behandlungsziele definiert, damit verschiedene Therapieverfahren besser miteinander verglichen werden können. Die effektivste chirurgische Behandlungsmethode lässt sich derzeit aus der Literatur noch nicht ableiten. Je nach knöcherner Defektkonfiguration und Position des Implantats kommen entweder nichtaugmentative/resektive Verfahren oder knochen- und weichgewebeaugmentative Verfahren sowie Kombinationen infrage. Ein Entscheidungsdiagramm mit Empfehlungen zur Auswahl der adäquaten chirurgischen Therapie wird vorgestellt. Insgesamt ist zu empfehlen, die Behandlungsmethode von der Schwere der Erkrankung, dem Regenerationspotential des periimplantären Defekts sowie den ästhetischen Erwartungen des Patienten abhängig zu machen. Darüber hinaus sollte der Patient aufgeklärt sein, dass es nicht immer möglich ist, erkrankte Implantate durch eine chirurgische Therapie zu erhalten. Generell sollten Implantatpatienten, insbesondere nach einer Periimplantitistherapie, unbedingt in ein individuelles unterstützendes Erhaltungsprogramm aufgenommen werden.
Schlagwörter: Periimplantitis, chirurgische Indikationen, Dekontamination, intraossäre Defektkonfiguration, resektive Verfahren, Augmentation, Weichgewebeoptimierung
Seiten: 145-154, Sprache: DeutschObreja, Karina / Ramanuskaite, Ausra / Begic, Amira / Galarraga-Vinueza, Maria-Elisa / Sader, Robert / Schwarz, Frank / Parvini, PuriaEine QuerschnittsuntersuchungUm den Einfluss simultaner lateraler Augmentationen auf die Prävalenz periimplantärer Infektionen bei Parodontalpatienten zu untersuchen, wurden insgesamt 130 Patienten mit 343 Implantaten desselben zweiteiligen Implantattyps analysiert. Alle Patienten wiesen als Risikofaktor eine Parodontitis auf und waren Nichtraucher. Bei 65 Patienten wurde simultan zu der Implantation eine laterale Augmentation (Testgruppe) durchgeführt. Bei weiteren 65 Patienten (Kontrollgruppe) wurden die Implantate in den Residualknochen inseriert. Es wurden klinische Parameter, z. B. modifizierter Plaqueindex (mPI), Bluten auf Sondieren (BOP), Sondierungstiefen (PD), zur Untersuchung und Diagnosestellung, nach einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von 12,12 ± 7,92 Jahren in der Kontrollgruppe und 8,18 ± 5,65 Jahren in der Testgruppe, erhoben. Bei den klinischen Parametern konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Patienten der beiden Gruppen gefunden werden. Bei 70,8 % der Patienten der Kontrollgruppe und 69,2 % der Testgruppe konnte eine periimplantäre Mukositis sowie bei je 16,9 % der Kontroll- und Testgruppe eine Periimplantitis diagnostiziert werden. Das Risiko einer periimplantären Infektion zeigte sich durch eine simultane laterale Augmentation des Knochens bei parodontal beeinträchtigten Patienten nicht signifikant beeinflusst.
Schlagwörter: periimplantäre Infektionen, Periimplantitis, Mukositis, Prävalenz, Augmentation, Implantate, Parodontitis, Risikofaktoren
Seiten: 157-166, Sprache: DeutschSchlegel, Karl Andreas / Schmitt, Christian / Möst, TobiasFallserie hochbetagter PatientenIm Praxisalltag erleben wir zunehmend eine Patientenklientel, welche vor 30 bis 40 Jahren bereits erfolgreich implantologisch rehabilitiert wurde und heute zu den sogenannten "Golden Agers" zählt. Auch wird ein höheres Alter heute nicht mehr per se als entscheidender Risikofaktor für Komplikationen im Rahmen von implantologischen Behandlungen angesehen. Anhand von Fallbeispielen aus der eigenen Praxis soll die Verlässlichkeit und Problematik der Implantatversorgung älterer Patienten beleuchtet werden. Unser Fazit: Bei geplanten Versorgungen gilt es allgemein, den potenziellen Gewinn an Lebensqualität und potenzielle Risiken der Therapie auf lange Sicht gegeneinander abzuwägen. Bestimmte Erfordernisse einer altersgerechten Implantatversorgung, vor allem auch im Hinblick auf ein gesteigertes Risiko für Mukositiden oder Periimplantiden, sollten dabei einkalkuliert werden.
Schlagwörter: Alter, Implantate, Komplikationen, Risikoanalyse, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis
Seiten: 169-181, Sprache: DeutschFriedmann, Anton / Goulioumis, Vlasios / Götz, WernerAufgrund seines schnellen Degradationsprofils ist der Einsatz von nativem Kollagen als Ersatzmaterial zur Hartgewebeaugmentation stark limitiert. Eingesetzt werden bislang vielmehr Kollagen-Mineral-Kompositgrafts mit einer langsam resorbierenden Mineralkomponente als Hauptbestandteil. In der vorliegenden Fallstudie wird die klinische Anwendung eines neuen zuckervernetzten Kollagen-Kompositgrafts in zwei verschiedenen Indikationen vorgestellt. Das Material wurde für die Ridge-Preservation unmittelbar nach Extraktion sowie für die laterale Augmentation zur Wiederherstellung einer Kieferkammbreite verwendet, wobei Letzteres später eine problemlose Implantation gewährleistet. Durch die schwammartige resiliente Struktur dieses Kompositgrafts kann im Vergleich zu partikulären Graftmaterialien die Partikelmigration ausgeschlossen werden. Die Stabilität von zuckervernetztem Kollagen gegenüber bakteriellen Enzymen ermöglicht ein vereinfachtes Protokoll für den Alveolarkammerhalt (Socket-Preservation) ohne Lappenhebung und ohne weitere Abdeckung des Grafts. Die histologische Betrachtung von zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten gewonnenen Knochenstanzen bestätigte die Knochenneubildung im unterschiedlichen Reifestadium, begleitet von einem Remodeling des Materials in einen neuen vitalen Knochen. Der Befund des Materialrests im Gewebe wies eine deutliche Zeitabhängigkeit zwischen den Monaten drei und acht der Einheildauer auf. Aufgrund der Materialeigenschaften stellen die zuckervernetzten Kollagen-Kompositgrafts eine vereinfachte und sichere Behandlungsoption zur vorhersagbaren Regeneration von Hartgewebedefekten dar.
Schlagwörter: Kollagenschwamm, zuckervernetztes Kollagen, GBR, Ridge-Preservation, laterale Augmentation, Kompositgraft, offene Einheilung, Humanhistologie
Seiten: 183-188, Sprache: DeutschConrad, Torsten S.Bei der leitlinienbasierten Behandlung und Berechnung der periimplantären Mukositis und Periimplantitis sind die GOZ, die GOÄ und die analoge Berechnung heranzuziehen. Dies ist abhängig davon, wo und ob diese Leistungen beschrieben sind.
Schlagwörter: periimplantäre Mukositis, Periimplantitis
Seiten: 189-196, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften